Zusammenfassung
Befaßten sich die Mechanisten, nämlich die Reflexologen und Behavioristen, vorzugsweise mit erworbenem, also erlerntem Verhalten, so konzentrierte sich die Ethologie vor allem auf angeborenes, also ererbtes Verhalten. Allerdings blieb es nicht aus, daß man bei der Gegenüberstellung von Angeborenem und Erworbenem in zunehmende Schwierigkeiten geriet. Diese Schwierigkeiten mußten zu einem Zeitpunkt auftreten, zu dem bereits eine Vielzahl deskriptiver und experimenteller ethologischer Arbeiten vorlag. Weitreichende Kausalanalysen zeigten Verhaltensphänomene auf, deren Zuordnung weder in die eine noch in die andere Alternative gelang. So einfach die Gegenüberstellung von Angeborenem und Erworbenem zunächst erscheinen mag, so ist doch eine entsprechende Beurteilung im Einzelfall oftmals nicht möglich. Aus den Folgen solcher Schwierigkeiten erwuchsen immer wieder heftige Auseinandersetzungen, die die Verwendung dieser alternativen Begriffe wiederholt in Frage stellten. Die Diskussion um die Beurteilung des maßgeblichen Anteils von Angeborenem und Erworbenem setzt sich gerade in denjenigen Verhaltenswissenschaften fort, die sich mit dem Menschen befassen. Hierzu gehören z.B. die Humanpsychologie, Soziologie, Pädagogik und Psychiatrie. Oftmals erweisen sich auch die Konzepte zu dieser Problematik als weltanschaulich vorbelastet.
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© 1982 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
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Buchholtz, C. (1982). Die Begriffe des Angeborenen und Erworbenen. In: Grundlagen der Verhaltensphysiologie. Vieweg Studium Grundkurs Biologie, vol 53. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88785-6_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88785-6_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-07253-7
Online ISBN: 978-3-322-88785-6
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