Der Schmerz der Männer in der Initiation Das so-Ritual der Beti in Südkamerun

Zusammenfassung

Der eigentliche Grund der Initiation liegt in einer im Sinne des Wortes ‘nicht-beschreibbaren’ prägenden Erfahrung, die nur der Initiierte durch den Vollzug des Rituals erwirbt. Die Rolle des Schmerzzufügens und -erleidens wird unter den paradoxen Umständen der Durchführung analysiert: ein nicht existentes Tier jagen, sich auf Dornen ‘zur Ruhe’ begeben usw. Der Schmerz macht im Erleben der Initianden eine Konzeptualisierung der widersprüchlichen Peinigungen unmöglich, die Vermeidung ist erst durch eine erfolgte Unterziehung möglich und schafft für den Initianden eine höhere Bedeutung und neue Selbstbewertung.

Summary

The foremost reason for the initiation lies in the ‘undescribable’ forming experience, which only the initiated gains by going through the ritual itself. The role of imposing and receiving pain is analysed under the paradox circumstances of its procedure: to hunt a non-existent animal, to ‘lie down to rest’ on thorns, etc. The pain makes a conceptualisation of the paradox tortures in the experience of the Initiant impossible, its avoidance will only become possible through a concluded undergoing, and it creates a greater meaning and a new self-evaluation in the initiant.

Der Vortrag von Michael Houseman wurde auf der Tagung frei gehalten. Ihm zugrunde liegt die Veröffentlichung „Le mal pour le mâle: un bien initiatique“, herausgegeben von Jean Hainard und Roland Kaehr 1986: Le mal et la douleur. Neuchâtel. Die Übersetzung geschah durch Gabriele und Katrin Greifeid. Wir danken dem Musée d’Ethographie de Neuchâtel für die freundliche Genehmigung.