Zusammenfassung
Im Wintersemester 1819/20 hielt Hans Christian Oersted an der Universität Kopenhagen für Studenten höherer Semester eine Vorlesung über Elektrizität, galvanische Erscheinungen und Magnetismus. Elektrizität bedeutete damals Elektrostatik; die galvanischen Erscheinungen bezogen sich auf die Auswirkungen jener kontinuierlichen Ströme, die von Batterien ausgingen; dieser Bereich war erst durch Galvanis Zufallsentdeckung und die darauf folgenden Experimente Voltas zugänglich geworden; Magnetismus schließlich befaßte sich mit dem bereits alten Wissen über Magneteisenstein, Kompaßnadeln sowie das magnetische Erdfeld. Einige Forscher glaubten schon damals an eine Beziehung zwischen den galvanischen Strömen und der elektrischen Ladung. Allerdings hatten sie dafür kaum einen anderen direkten Hinweis als die Tatsache, daß beide Erscheinungen Schläge verursachen können. Andererscits schienen Elektrizität und Magnetismus überhaupt nichts miteinander zu tun zu haben. Trotzdem hatte Oersted eine vielleicht noch etwas verschwommene Vorstellung, an der er aber um so hartnäckiger festhielt: Der Magnetismus müsse wie der galvanische Strom eine Art „versteckter Erscheinungsform“ der Elektrizität sein. Unermüdlich suchte er nach Bestätigungen sciner Hypothese. So ließ er einmal vor scinen Hörern durch einen Draht einen galvanischen Strom fließen und legte den Draht dabei senkrecht zur Kompaßnadel. Es zeigte sich dabei nicht der geringste Effekt. Nach der Vorlesung drängte ihn jedoch jemand, das Experiment zu wiederholen, dabei aber den Draht parallel zur Kompaßnadel anzuordnen. Jetzt schlug die Nadel weit aus und nach Umpolung des Stromes erfolgte die Auslenkung in entgegengesetzter Richtung!
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© 1976 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
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Purcell, E.M. (1976). Die Felder bewegter Ladungen. In: Elektrizität und Magnetismus. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88767-2_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88767-2_5
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-08352-6
Online ISBN: 978-3-322-88767-2
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