Zusammenfassung
So umstritten auch die Formel sein mag, es läßt sich kaum bestreiten, daß der Mensch zumindest auch ein “toolmaking animal” ist. Mögen immerhin Primaten imstande sein, Stöcke und anderes als “Werkzeuge” zu benützen, einen Schritt darüber hinaus stellt das Herstellen von Werkzeugen dar. Nicht, was Menschen herstellen, sondern wie sie es herstellen, hebt sie deutlich aus dem übrigen Tierreich heraus. Die ersten und wichtigsten Erfindungen früher menschlicher Gesellschaften dienten der Erleichterung von Jagd und Fischfang. Jagen und Fischen sowie das Einsammeln von Früchten war noch nicht als “Arbeit” vom Umkreis übriger Betätigungen getrennt. Jäger sein war kein “Beruf”, Jagen und das Hüten von Herden waren keine speziellen Fachtätigkeiten. So gesehen ist es gewiß nicht ganz verfehlt (wenn auch ein wenig zu einfach), wenn J.J. Rousseau die Arbeitsteilung erst mit dem Seßhaftwerden der frühen Gesellschaften einsetzen läßt: Ackerbau und Pflugschmiede sind es bei ihm, die den Prozeß der Zivilisation beginnen. Er hat den einfacheren Feldbau mit der Hacke und den Holzpflug übersehen. Auch die Züchtung erster Getreidearten geht dieser Zeit voraus. Wie Speer und Angelhaken das Jagen und Fischen erleichterten, so die Zähmung und Züchtung von Tieren und die Herstellung von Ackergerät wie Pflug und Egge die Agrikultur. Die frühesten Techniken wurden entwickelt, um die Schwere der Tätigkeiten, die der Subsistenz dienten, zu erleichtern.
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Literatur
Serge Moscovici, Versuch über die menschliche Geschichte der Natur, Frankfurt 1982
Cornelius Castoriadis, Durchs Labyrinth. Seele, Vernunft, Gesellschaft, Frankfurt: EVA, 1981
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© 1986 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Fetscher, I. (1986). Technik als Weg zur Freiheit?. In: Hartwich, HH. (eds) Politik und die Macht der Technik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88756-6_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88756-6_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11826-0
Online ISBN: 978-3-322-88756-6
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