Zusammenfassung
Geht man davon aus, daß die Wissenschaft der Soziologie existentiell nicht nur faktisch, sondern auch ideell an ihren Gegenstandsbereich gebunden ist, so läßt sich leicht einsehen, daß es ihr nicht nur um die Erforschung einer Gesellschaft von Menschen gehen kann, sondern sie ebenso auf die Gestaltung einer menschlichen Gesellschaft zielt. Ihr Kern, die soziologische Aufklärung, ist damit ein Projekt, in dem die Kraft philosophischer Reflexion mit der Strenge einer empirisch gerichteten Rationalität aufs engste miteinander zu verbinden ist. Nur so läßt sich die Intention derselben, nämlich die Emanzipation der Einzelnen aus entmündigenden Abhängigkeitsbeziehungen, das Heraustreten des Menschen aus selbstproduzierten ökonomisch-politischen Herrschaftsverhältnissen, und damit schließlich die Bewältigung der selbstdestruktiven Potentiale der Moderne - wobei die ökologische Krise ihrem Umfang und Ausmaß nach im Zentrum steht -, vorantreiben durch sich erweiternde Prozesse sozialen Lernens und ihnen aufruhende zunehmende Selbstorganisationspotentiale sozialer Praxis. Die Kraft philosophischer Reflexion dient dazu, alle Energien auf dieses Ziel zu lenken und gleichzeitig zu verhindern, daß die Macht der Logik zur Logistik der Macht verkommt, oder eine dem Menschen entbundene Intelligenz sich gegen ihn selbst wendet. Die Strenge einer empirisch orientierten Rationalität dient dazu, die Voraussetzungen und Bedingungen zu klären, die zu bewältigen oder zu realisieren sind, damit dieses Ziel kein Ideal bleibt, sondern steigende Wirksamkeit in der sozialen Realität entfalten kann.487
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Metzner, A. (1993). Resümee: Zum theoretischen Umgang mit Realität. In: Probleme sozio-ökologischer Systemtheorie. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 129. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88748-1_10
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12471-1
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