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Erwartungen und Hoffnungen

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Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS,volume 24))

Zusammenfassung

Erwartungen bezeichnen Vorstellungen darüber, was in Zukunft mit mehr oder minder großer Wahrscheinlichkeit geschehen wird, unabhängig davon, ob es auch erwünscht oder erhofft wird. Wenn wir die in Kapitel 3 dargestellten Auffassungen als Ausgangspunkt nehmen, so können wir im wesentlichen drei theoretische Positionen zu Mobilitätserwartungen unterscheiden:

  1. 1.

    Die erste Position geht davon aus, daß die Mobilitätsperspektive durch eine hohe Bewertung individuellen Erfolgs und einen allgemeinen Glauben an das Vorhandensein von Mobilitätschancen bestimmt wird. Unter solchen Bedingungen sollten Akteure über deutlich ausgeprägte Erwartungen für die Zukunft verfügen, welche sich auf einen relativ langen Zeitraum erstrecken. Denn das einzelne Individuum gilt hier nicht nur als hochmotiviert, bestimmte Mobilitätsziele zu erreichen, sondern auch als der entscheidende Agent und Initiator zukünftiger Veränderungen. Die Zukunft erscheint ihm beeinflußbar und planbar. Innerhalb einer stark ausgeprägten allgemeinen Zukunftsorientierung sollten sich die Mobilitätserwartungen vornehmlich auf Bereiche richten, in welchen positiv bewertete Veränderungen angestrebt werden. Diese Bereiche sollten mit den allgemeingeltenden Erfolgsdefinitionen übereinstimmen.

  2. 2.

    Von einer zweiten Position her sind Dimensionen und Höhe von Mobilitätserwartungen als Produkt vergangener Mobilitätserfahrungen zu verstehen. Erwartungen gelten hier als ziemlich realistische Einschätzungen der Chancen zukünftiger Veränderungen, welche vornehmlich aus den Erfahrungen vergangener Erfolge oder Mißerfolge resultieren. Höhe und Dimensionen von Mobilitätserwartungen sollten danach wiederspiegeln, was Akteure für erreichbar halten.

  3. 3.

    Schließlich kann eine Definition der Mobilitätssituation als Basis von Mobilitätserwartungen angenommen werden, welche durch den Glauben an Mobilitätsbarrieren und an die Unveränderbarkeit der eigenen Situation durch eigene Initiative gekennzeichnet ist. In einem solchen Fall wäre zu erwarten, daß Akteure keine oder nur schwach artikulierte und unsichere Vorstellungen über die Zukunft besitzen. Zukünftige Mobilität wird nach dieser Auffassung von Kräften beeinflußt, die die Akteure nicht begreifen und von denen sie glauben, sie könnten nicht auf sie einwirken.

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© 1975 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Mayer, K.U. (1975). Erwartungen und Hoffnungen. In: Ungleichheit und Mobilität im sozialen Bewußtsein. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 24. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88725-2_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88725-2_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11277-0

  • Online ISBN: 978-3-322-88725-2

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