Zusammenfassung
Die Soziologie ist, in bestimmter Weise betrachtet, eine herrschende Gedankenform der Gesellschaft.84 Sie ist eine der Spielarten der Selbstpräsentation wissenschaftlich „erleuchteten“ Denkens. Ideologiekritik der Soziologie anhand ihrer vermeintlichen Kategorien gerät in erhebliche Schwierigkeiten. Sie könnte zur Maßeinheit die Ideologie der Tauschgesellschaft, die nun in den Köpfen der Menschen als Industriegesellschaft daherkommt, machen. Eine solche Ideologiekritik bliebe aber weit hinter den Postulaten des historischen Materialismus zurück. Vor allem gibt es das erkenntnistheoretische Hindernis, daß die Kategorien der Soziologie abstrakt sind, sich nicht mehr durch bloße Anschauung der ökonomischen Basis vermitteln lassen. Die alternative Frage lautet, ob die soziologischen Kategorien überhaupt Ideologiekritik verdienen, scheint doch kein immanenter wissenschaftskritischer Maßstab mehr vorhanden. Das Interesse an der Soziologie wäre dann eher politische Organisierung.
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© 1975 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Abel, G. (1975). Kritik der Soziologie. In: Wissenschaftssprache und Gesellschaft. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 28. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88723-8_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88723-8_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11264-0
Online ISBN: 978-3-322-88723-8
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