Zusammenfassung
Gegenstand der Wissenschaftslehre (Methodologie, Philosophy of Science) ist die Logik der Wissenschaften. Sie setzt einen bestimmten Stand der Entwicklung der Wissenschaften voraus. Ihre vorgängige Erfahrung ist der Aufschwung der Naturwissenschaften. Ein zentrales, besonders in den folgenden Untersuchungen interessierendes Thema der Wissenschaftslehre ist der Erkenntnisfortschritt.2 Die derzeit wohl bedeutendste Wissenschaftslehre ist mit dem Namen Poppers verbunden.3 Ihr Mittelpunkt ist die falsifizierbare Theorie, die modellhaft an den Naturwissenschaften, etwa der Einsteinschen Theorie, abgelesen wird. Durch sein Abgrenzungskriterium bestimmt Popper nur diejenigen Theorien als erfahrungswissenschaftlich, die überhaupt an falsifizierenden Experimenten scheitern können. Eine Theorie ist nur immer auf Widerruf bewährt.4 Popper hat den Wandel der Erkenntnistheorie zur Methodologie entscheidend mitbestimmt.5 Die Methodologie als restringierte, nur auf Regeln einzelwissenschaftlicher Theoriebildung bedachte Wissenschaft rekonstruiert die Logik der Einzelwissenschaften und setzt Normen für die (einzelwissenschaftliche) Erkenntnis. Es wird beispielsweise nach der logischen Struktur einer unbeschränkt und beschränkt allgemeinen Theorie gefragt. Das methodologische Ideal ist es, möglichst unbeschränkt allgemeine Theorien zu entwickeln, da nur sie nach methodologischer Ansicht falsifizierbar sind. Ihren fruchtbarsten Boden fand die neue Wissenschafts-lehre im angelsächsischen Bereich. Sie wird aber auch auf dem europäischen Kontinent rezipiert.6
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Abel, G. (1975). Methodologische Ansätze. In: Wissenschaftssprache und Gesellschaft. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 28. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88723-8_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88723-8_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11264-0
Online ISBN: 978-3-322-88723-8
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