Zusammenfassung
Zunächst ist zu fragen, welche Abhängigkeiten es denn sind, aus denen der moderne Mensch befreit werden sollte und könnte. Im weiteren sind die denkbaren Willensbildungs- und Einflußmöglichkeiten von Individuen und Gruppen generell zu skizzieren, um die Voraussetzungen, Chancen und Grenzen von Bürgerinitiativen zu bestimmen. Als Ergebnis sei hier vorweggenommen: Bürgerinitiativen können einen — freilich nur begrenzten — Beitrag dazu leisten, daß Individuen ihre eigenen Interessen und Vorstellungen in den gesellschaftlichen Prozeß einbringen, in dem sich ihre Lebensverhältnisse gestalten.
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Anmerkungen
I. Kants Werke (Hrsg. Cassirer), Bd. VI, S. 170, S. 452 f.
Vgl. H. Braun, „Die Zukunft des Wohlfahrtsstaates“, in: Die Neue Ordnung, 1973/74.
Vgl. Th. Luckmann, P. Berger, „Social Moblitity and Personal Identity“ in: Europäisches Archiv für Soziologie, Jg. 5., 1964, S. 331 ff.
Abraham oder irgendein Bauer der alten Zeit starb,alt und lebensgesättigt’,… weil er im organischen Kreislauf des Lebens stand, weil sein Leben auch seinem Sinn nach ihm am Abend seiner Tage gebracht hatte, was es bieten konnte, weil für ihn keine Rätsel, die er zu lösen wünschte, übrig blieben und er deshalb,genug’ daran haben konnte. Ein Kulturmensch aber, hineingestellt in die fortwährende Anreicherung der Zivilisation mit Gedanken, Wissen, Problemen, der kann,lebensmüde’ werden, aber nicht: lebensgesättigt. Denn er erhascht von dem, was das Leben des Geistes stets neu gebiert, ja nur den winzigsten Teil, und immer nur etwas Vorläufiges, nichts Endgültiges, und deshalb ist der Tod für ihn eine sinnlose Begebenheit.“ (Marx Weber, „Wissenschaft als Beruf”, in: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre Tübingen 3 1968, 5.,594 f.)
R. Eckert, Wissenschaft und Demokratie, Tübingen 1970, S. 26 f.
Elemente einer Theorie der sozialen Schichtung, die als ungleiche Verteilung von Sanktionspotentialen in den Medien Macht, Geld, Wissen und Prestige begriffen wird, hat Friedhelm Neidhardt im ersten Teil seiner unveröffentlichten Habilitationsschrift: Soziale Schichtung und soziale Stabilität — Sanktionenverteilung und Unterschichtverhalten in der Bundesrepublik, München 1967, dargelegt.
Vgl. Gabor Kiss, Marxismus als Soziologie, Reinbek 1971, 5. 72–106, 176–201.
G. Behrmann, „Politische Partizipation“ in: P. Ackermann (Hrsg.), Politische Sozialisation, Opladen 1974.
Vgl. W. Zapf, Wandlungen der deutschen Elite 1919–1961, München 1965, S. 196 f.
R. Mayntz, Soziologie der Organisation, Reinbek 1963, S. 18 ff.
Vgl. J. Bergmann u.a., „Herrschaft, Klassenverhältnis und Schichtung“, in: Th. W. Adorno, (Hrsg.), Spätkapitalismus oder Industriegesellschaft, Stuttgart 1969, und C. Offe, „Politische Herrschaft und Klassenstrukturen. Zur Analyse spätkapitalistischer Herrschaftssysteme” in: G. Kress, D. Senghaas, (Hrsg.), Politikwissenschaft, Frankfurt 1969.
Vgl. F.H. Tenbruck, Zur Kritik der planenden Vernunft, Freiburg-München 1972.
Thematische Aufschlüsselung von Bürgerinitiativen bei A. Nagel, „Das ständige Gespräch unter den Bürgern“, in Offene Welt 101, 1970; sowie in einer Drucksache des Bayer. Staatsministerum des Innern von 14.8.73. Theoretische Überlegungen zum Thema Bürgerinitiative: Ch. Graf v. Krockow, „Bürgerinitiative als Bildungsproblem”, in Offene Welt 97/98, 1968, P. Dienel,“ Techniken bürgerschaftlicher Beteiligung an Planungsprozessen”; Th. Schiller, Parteien und Bürgerinitiativen; F. Minssen, „Die Arbeitsgemeinschaft für Bürgerinitiative“; R. Eckert, „Politische Partizipation und Bürgerinitiative”; alle in: Offene Welt 101, 1970; H. Großmann, „Bürgerinitiativen sind Initiativen der Basis“; C. Offe, Bürgerinitiativen und Reproduktion der Arbeitskraft im Spätkapitalismus”; beide in: H. Großmann, a.a.O., Modelle der Institutionalisierung neuer Partizipationsformen vor allem bei P.C. Dienel, „Partiziparion an Planungsprozessen als Aufgabe der Verwaltung“, in: Die Verwaltung 1971/1; ders., „Wie können Bürger an Planungsprozessen beteiligt werden? in: Der Bürger im Staat, 1971/3; Die — politisch gesehen — problematische Überlastung von Bürgerinitiativen mit persönlichen Problemen der Mitarbeiter, bzw. die fließenden Übergänge zwischen Bürgerinitiative und therapeutischer Selbsterfahrungsgruppe werden deutlich bei H.E. Richter, Die Gruppe — Hoffnung auf einen Weg, sich selbst und andere zu befreien, Reinbek 1972. Orthodox marxistische Kritik an linksliberalen und neomarxistischen Konzepten von Bürgerinitiativen bei H. Faßbinder, „Kapitalistische Stadtplanung und die Illusion demokratischer Bürgerinitiative” in: Probleme des Klassenkampfs, Sonderheft 1, Berlin 1971.
Ronald Inglehart, The Nature of Value Change in Western Societies. Manuskript, Ann Arbor 1973.
So Offe, a.a.0., S. 159.
Also für oder gegen Behindertenheime in Wohngebieten, für oder gegen Release in einem Dorf.
Vgl. G. Behrmann, A. Hahn, „Räte“, in: Staatslexikon, Ergänzungsband II, Freiburg 1970.
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Eckert, R. (1975). Emanzipation durch Bürgerinitiativen. In: Hartfiel, G. (eds) Emanzipation — Ideologischer Fetisch oder reale Chance?. Kritik, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88713-9_11
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