Zusammenfassung
Bei der Diskussion über das politische Potential der Massenmedien sind die Lokalzeitungen und die lokale Berichterstattung der regionalen und überregionalen Tageszeitungen bisher fast völlig unbeachtet geblieben. In einigen Universitätsstädten versuchten studentische Proteste die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die am Ort erscheinenden Lokalzeitungen zu lenken; diese Protestaktionen hatten jedoch keinen nachhaltigen Erfolg. In der Diskussion über die Pressekonzentration beschäftigte man sich mit diesen Zeitungen, aber sie wurden dabei meist nur unter dem einen Gesichtspunkt betrachtet, eine Vielfalt des Angebots zu erhalten und vor Konzentrationstendenzen zu schützen. Kaum wurde gefragt, wieweit dort, wo es eine Vielzahl von Zeitungen noch gibt, sich diese Zeitungen auch inhaltlich voneinander unterscheiden und ob deren Inhalte es rechtfertigen können, daß das Zeitungsangebot durch Subventionen vielleicht in der vorliegenden Form konserviert wird.
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Anmerkungen
BVerfGE 20/162/174. In: Vorläufiger Bericht der Pressekommission (Deutscher Bundestag, 5. Wahlperiode, Drucksache V/2403), S. 11.
In: Publizistik, 13, 1968, S. 348 ff.
Bei dem Stichtag, dem 2. September 1967, handelte es sich um einen Samstag. Knoche nimmt an, daß eine Untersuchung, die alle Wochentage berücksichtigt, für den Wochendurchschnitt eine geringere Zahl von Kommentaren ergeben würde.
Die Untersuchung über Wertheim wurde in der Forschungsstelle Prof. Ellwein des Seminars für Politische Bildung an der J.W. Goethe-Universität in Frankfurt durchgeführt. Über die Ergebnisse dieser Gemeindestudie wird in einer dreibändigen Veröffentlichung berichtet, die im Juventa-Verlag in München erscheint. Der erste Band erschien 1969 unter dem Titel: Thomas Ellwein/Gisela Zimpel, Wertheim I, Fragen an eine Stadt. In dem Band Wertheim III wird ein Bericht über die Zeitungsanalyse veröffentlicht, der, vor allem in tabellarischer Form, zusätzlich zu den hier publizierten noch weitere Ergebnisse enthält und im Unterschied zu der vorliegenden Darstellung stärker methodologische Gesichtspunkte berücksichtigt.
Stand vom 30.4.1968. Vgl. Ellwein/Zimpel, a.a.O. S. 144.
Zu den folgenden Ausführungen über die Sozialstruktur vgl. Ellwein/Zimpel, a.a.O. und den Band Wertheim III.
Vgl. Wertheim II.
Vgl. die Darstellung der Hypothesen in dem Bericht über die Zeitungsanalyse in Wertheim III.
Zwei weitere Dimensionen, die sich auf Problem- und Sachbereiche beziehen, sind im Rahmen der hier entwickelten Fragestellung nicht relevant.
Eine genauere Beschreibung und Begründung unseres Vorgehens bei der Bestimmung der recording units enthält unserer Bericht in Wertheim III.
Der Kontingenzkoeffizient CC gibt die Stärke des überzufälligen Zusammenhangs zwischen qualitativen Merkmalen an. Seine maximale Größe ist bestimmt durch die Größe der Mehrfeldtafel. Der hier verwendete Kontingenzkoeffizient CCkorr ist nach der Tafelgröße korrigiert und macht Kontigenzkoeffizienten aus Mehrfeldertafeln unterschiedlicher Größe vergleichbar.
Soetwa G. Kieslich: Zum Aufbau des Zeitungswesens in der BRD nach 1945. In: Publizistik, 8, 1963, S. 274 ff.
Knoche, M. und W. Schulz: Folgen des Lokalmonopols von Tageszeitungen. In: Pulizistik, 14, 1969, S. 298 ff. Diese Analyse, die im übrigen genauso vorgeht wie die oben kritisierte von Knoche, stellt nicht auf absolute Aussagen über den Lokalteil, sondern auf den Vergleich zweier Gruppen von Zeitungen im Hinblick auf die Häufigkeit und Art ihrer Kommentare ab. Ihre Ergebnisse können hier unter der Vorraussetzung verwandt werden, daß die Tendenzen, die sich beim Vergleich der Kommentare beider Zeitungsgruppen zeigen, nicht durch gegenläufige Tendenzen im übrigen Lokalteil aufgehoben oder umgekehrt werden.
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Haenisch, H., Schröter, K. (1971). Zum politischen Potential der Lokalpresse. In: Zoll, R. (eds) Manipulation der Meinungsbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88712-2_9
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