Zusammenfassung
In einem Beitrag, der zweifelhafte Berühmtheit erlangt hat, wird das grundgesetzlich fixierte Verhältnis von Massenkommunikation und Demokratie folgendermaßen skizziert: „Das Grundgesetz der Bundesrepublik garantiert den freien Wettbewerb der Ideen und Meinungen, der durch das Modell wirtschaftlicher Wettbewerb’ verwirklicht werden kann, aber keineswegs muß. Wer den Wettbewerb der Ideen freigibt, geht dabei notwendig von der Fiktion des mündigen Bürgers aus, auch wenn er weiß, daß es sich hierbei lediglich um eine Fiktion handelt. Ein demokratisches Kommunikationssystem ist nicht zentral gelenkt, sondern bedürfnisgesteuert; mit diesem Grundsatz sind Instanzen, die über falsche oder richtige Bedürfnisse entscheiden wollen, unvereinbar.” (1) Die hier naiv unterstellte Identität von Gewerbe- und Pressefreiheit, der forcierter noch die pressure groups der Zeitungs- und Zeitschriftenverlage (2) huldigen, wurde nachdrücklich durch die Etablierung des Springer-Konzerns und ähnlicher Kommunikationsfabriken, etwa des kurzfristigen Bertelsmann-Springer-Blocks, ad absurdum geführt. Denn die beherrschende Position, die sich der Springer-Konzern, aber auch die Verlagsgruppen Bauer, Gruner & Jahr, Ganske und Burda auf dem Pressemarkt der Bundesrepublik nach und nach gesichert haben, gab Anlaß zu den Fragen: Ist angesichts der zunehmenden Tendenz zu Oligopolisierung und Monopolisierung der kapitalistischen Ökonomie eine Verknüpfung von Gewerbe- und Pressefreiheit zugunsten letzterer überhaupt noch möglich? Muß die Idee des mündigen Bürgers (was immer das sein mag) nicht gerade deshalb eine Fiktion bleiben, weil informierte Demokratie und kapitalistische Produktion von Information eben nicht zusammengehen? Und schließlich: Wessen Bedürfnisse und Interessen sind es eigentlich, die das Kommunikationssystem der Bundesrepublik steuern, und wie läuft diese Steuerung konkret ab?
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Anmerkungen
P. Glotz — W.R. Langenbucher, Monopol und Kommunikation, in: Publizistik 2, 3, 4 1968/S. 170;
vgl. dazu P. Glotz — W.R. Langenbucher, Manipulation-Kommunikation-Demokratie, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 25 1969/S. 3 ff.
vgl. dazu Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. (ed.) Pressefreiheit und Fernsehmonopol, Bad Godesberg 1963/S. 26 und H.A. Kluthe (Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger), Bedrohte Pressefreiheit, in: ZV & ZV 25 1965/S. 1040.
J. Huffschmid, Ökonomische Macht und Pressefreiheit, in: H. Großmann — O. Negt (eds), Die Auferstehung der Gewalt — Springerblockade und politische Reaktion in der Bundesrepublik, Fankfurt 1969/S. 32.
vgl. dazu J. Huffschmid, Politische Ökonomie des Springer-Konzerns, in: B. Jansen — A. Klönne (eds), Imperium Springer, Köln 1968/S. 53;
vgl. dazu weiter T.W. Adorno, A Social Critique of Radio Music, in: B. Berelson — M. Janowitz (eds), Reader in Public Opinion and Communication, Glencoe 1953/S. 310–311.
M. Löffler, Die Pressekonzentration bedroht die Pressefreiheit in: Zeitschrift für Rechtspolitik 1 1968/S. 17.
vgl. dazu M. Hintze, Massenbüdpresse und Fernsehen, Gütersloh 1966/S. 142–150 und
H. Meyn, Massenmedien in der Bundesrepublik, Berlin 1966/S. 56.
P.A. Baran, Thesen zur Werbung, in: P.A. Baran, Zur politischen Ökonomie der geplanten Wirtschaft, Frankfurt 1968/S. 131.
L. Hinz, Meinungsmarkt und Publikationsorgane, in: G. Schäfer — C. Nedelmann (eds), Der CDU-Staat, München 1967/S. 157–158.
C.-P. Gerber — M. Stosberg, Die Massenmedien und die Organisation politischer Interessen, Bielefeld 1969/S. 41.
vgl. dazu A. Sübermann, Vorteüe und Nachteüe des kommerziellen Fernsehens, Düsseldorf-Wien 1968/S. 79
G. Maletzke, Grundbegriffe der Massenkommunikation, München 1964/S. 57.
Diese Gesellschaften sind: Bayerisches Werbefernsehen GMBH (BWF); Berliner Werbefunk GmbH (Bl. WF); Norddeutsches Werbefernsehen GmbH (NWF); Rundfunkwerbung GmbH (RFW); Werbung im Südwestfunk GmbH (WISWF); Werbefunk Saar GmbH (WS); Werbung im Rundfunk GmbH (WIR); Westdeutsches Werbefernsehen GmbH (WWF).
vgl. dazu Bundesministerium des Innern, Bericht der Kommission zur Untersuchung der Wettbewerbsgleichheit…, a.a.O./S. 23.
vgl. dazu J. Fest, Schwierigkeiten mit der Kritik. Die demokratische Funktion der Fernsehmagazine, in: C. Longolius (ed.), Fernsehen in Deutschland, Mainz 1967/S. 105 ff.
vgl. dazu J. Huffschmid, Die Politik des Kapitals, Frankfurt 1969.
vgl. dazu P. Glotz — W.R. Langenbucher, Der mißachtete Leser, Köln-Berlin 1969/S. 143 ff.;
vgl. dazu — kritisch — S. Plogstedt, Sozialforschung im Dienste der Gegenaufkärung, in: P. Brokmeier (ed.), Kapitalismus und Pressefreiheit, Frankfurt 1968/S. 82 ff.
M.L. De Fleur, Theories of Mass Communication, New York 1966/S. 157.
T.W. Adorno, Resume über Kulturindustrie, in: T.W. Adorno, Parva aesthetica — Ohne Leitbüd, Frankfurt 1967/S. 60 f.;
vgl. dazu die fast gleichlautende Argumentation bei J.K. Galbraith, Die moderne Industriegesellschaft, Düsseldorf 1968/S. 357.
P. Glotz — W.R. Langenbucher, Monopol und Kommunikation, a.a.O./S. 170.
Auf ein besonderes Problem in diesem Zusammenhang weisen Glotz — Langenbucher hin, wenn sie an die 102 von 577 kreisfreien Städten und Landkreisen der Bundesrepublik erinnern, in denen eine Zeitung die regionale und lokale Berichterstattung tatsächlich im strengen Sinne monopolisiert hat
vgl. dazu P. Glotz — W.R. Langenbucher, Monopol und Kommunikation, a.a.O./S. 168–171. Der Fehler von Glotz — Langenbucher liegt allerdings darin, daß sie ob dieser Provinzmonopole die gesamtgesellschaftlich relevanten Großkonzerne der Massenkommunikation weit unterschätzen.
vgl. dazu T.W. Adorno, Resume über Kulturindustrie, a.a.O./S. 68 f.
vgl. dazu: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ed.), Rundfunkanstalten und Tageszeitungen. Dokumentation 4 — Meinungsumfragen und Analysen, Frankfurt 1966/S. 63;
E. Noelle — E.P. Neumann, Jahrbuch der öffentlichen Meinung 1965–1967, Allensbach
Bonn 1967/S. 11; A. Silbermann, Bildschirm und Wirklichkeit, Berlin 1966/S. 120 ff.; Infratest, Qualität 67, München 1967/Tabelle 23; Emnid-Institute, Imageanalyse von 24 Zeitschriften, Bielefeld 1966/S. 6ff.-44ff.; Divo-Institut, Die WELT-Konsumgewohnheiten und Konsumstil der Oberschicht, Hamburg 1967/S. 18; A. Springer, Qualitative Analyse der BILD-ZEITUNG, Hamburg 1965/S. 152.
Daten hierzu finden sich in: Arbeitsgemeinschaft Leseranalyse e.V., Der Zeitschriftenleser 1967, Essen-Haidhausen 1967; Bund deutscher Zeitungsverleger e.V., Der Zeitungsleser 1966, Bad Godesberg 1966; Institut für Demoskopie, Werbefernsehen, Werbefunk, Film, Allensbach 1967.
vgl. dazu zusammenfassend N. Altmann — G. Bechtle, Betriebliche Herrschaftsstruktur und industrielle Gesellschaft, München 1969/S. 28 ff.;
vgl., Zur sozialen Topik’, in: H. Popitz et al., Gesellschaftsbild des Arbeiters, Tübingen 1957/S. 81 ff.
R. Dahrendorf, Dichotomie und Hierarchie, in: R. Dahrendorf, Gesellschaft und Freiheit, München 1961/S. 163 ff.
vgl. dazu das zusammengestellte Material in: H. Holzer, Massenkommunikation und Demokratie — unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland. Versuch einer kritisch-soziologischen Argumentation, München 1970 (unveröffentlichte Habilitationsschrift)/S. 230 ff.; vgl. dazu weiter das Kapitel »Bemerkungen zum politischen Denken der Arbeiter’, in: H. Popitz et al., a.a.O./S. 163 ff.
vgl. dazu zusammenfassend O. Negt, Soziologische Phantasie und exemplarisches Lernen. Zur Theorie der Arbeiterbildung, Frankfurt 1968 (2.ed.)/S. 42 ff.;
vgl. dazu weiter U. Oevermann, Schichtenspezifische Formen des Sprachverhaltens und ihr Einfluß auf die kognitiven Prozesse, in: H. Roth (ed.), Begabung und Lernen, Stuttgart 1967/S. 297 ff.
vgl. dazu das zusammengestellte Material in: H. Holzer, a.a.O./S. 222 ff.
vgl. dazu W. Abendroth, Antagonistische Gesellschaft und politische Demokratie, Neuwied Berlin 1967/S. 25 ff.
vgl. dazu H. Holzer, a.a.O./S. 411 ff.
vgl. dazu J. Habermas, Technik und Wissenschaft als »Ideologie, in: J. Habermas, Technik und Wissenschaft als »Ideologie4, Frankfurt 1968/S. 80 ff.; C. Offe, Politische Herrschaft und Klassenstrukturen, in: G. Kress — D. Senghaas (eds), Politikwissenschaft, Frankfurt 1969/S. 155 ff.; O. Kirchheimer, Deutschland oder Der Verfall der Opposition, in: O. Kirchheimer, Politische Herrschaft, Frankfurt 1968/S. 61 ff.; W. Euchner, Zur Lage des Parlamentarismus, in: G. Schäfer — C. Nedelmann (eds), Der CDU-Staat, München 1967/S. 71 ff.; J. Agnoli, Die Transformation der Demokratie, in: J. Agnoli — P. Brückner, Transformation der Demokratie, Frankfurt 1968/S. 38.
vgl. dazu M. Schmidt, Der westdeutsche Parlamentarismus heute, in: Einheit-Zeitschrift für Theorie und Praxis des wissenschaftlichen Sozialismus 3 1966.
W. Hof mann, Über die Notwendigkeit einer Demokratisierung des Parlaments, in: Sozialistische Politik 2 1969/S. 50.
vgl. H. Holzer, Massenkommunikation und Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland, Opladen 1969/S. 52 ff.
vgl. dazu K. Horn, Zur Formierung der Innerlichkeit, in: G. Schäfer — C.Nedelmann (eds), Der CDU-Staat, München 1967/S. 196 ff.; vgl dazu weiter J. Habermas, a.a.O./S. 76 ff.
vgl. dazu H. Holzer, a.a.O./S. 59 ff.
vgl. dazu W. Haug, Warenästhetik und Angst, in: Das Argument 1 1964; vgl. dazu weiter R. Reiche, Sexualität und Klassenkampf, Frankfurt 1968.
vgl. dazu H. Holzer — J. Schmid, Massenkommunikation in der Bundesrepublik — Analysen und Alternativen, in: F. Hitzer — R. Opitz (eds), Alternativen der Opposition, Köln 1969/S. 262; vgl. dazu weiter F. Knipping, Monopole und Massenmedien, Berlin 1969/S. 33 ff.
vgl. dazu M. Kuhlmann, Der Weg der Wirtschaftsnachrichten und ihre Stellung im Wirtschaftsteil der Tageszeitung, Quakenbrück 1957/S. 89; J. Rink, Zeitung und Gemeinde, Düsseldorf 1963/S. 98; G. Kunz, Untersuchung über Funktionen und Wirkungen von Zeitungen in deren Leserkreis, Köln Opladen 1967/S. 33 ff.; H. Holzer, Illustrierte und Gesellschaft, Freiburg 1967/S. 298; Contest-Institut für angewandte Psychologie und Soziologie -, Zur Situation der Frauenzeitschriften in der Bundesrepublik, Frankfurt 1963/S. 57 ff. und Contest-Institut für angewandte Psychologie und Soziologie -, Inhaltsanalytische Studie der Zeitschrift FILM & FRAU, Frankfurt 1965/S. 42; Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch der Bundesrepublik 1968, Wiesbaden 1969/S. 107 f.; A. Silbermann, Bildschirm und Wirklichkeit, a.a.0./ S. 37; D. Just, Der SPIEGEL, Hannover 1967/S. 62.
vgl. dazu Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ed.), Rundfunkanstalten und Tageszeitungen, a.ä.O./S. 68; A. Silbermann, Vorteile und Nachteile des kommerziellen Fernsehens, a.a.O./S. 122; A. Silbermann, Bildschirm und Wirklichkeit, a.a.O./S. 52; H. Holzer, Illustrierte und Gesellschaft, a.a.O./S. 130.
vgl. dazu P. Glotz — W.R. Langenbucher, Der mißachtete Leser, a.a.O./ S. 47 ff.; Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ed.), Rundfunkanstalten und Tageszeitungen, a.a.O./S. 76 f.; H. Holzer, Illustrierte und Gesellschaft, a.a.O./S. 191 ff.; D. Just, Der SPIEGEL, a.a.O./S. 80 ff.
vgl. dazu H.M. Enzensberger, Journalismus als Eiertanz; Die Sprache des SPIEGEL; Scherbenwelt, in: H.M. Enzensberger, Einzelheiten I, Pfullingen 1967/S. 75 ff.; H. Holzer, Illustrierte und Gesellschaft, a.a.O./S. 94 ff.; H. Holzer — R. Kreckel, Jugend und Massenmedien, in: Soziale Welt 3 1967; W. Thomsen, Zum Problem der Scheinöffentlichkeit-Inhaltsanalytisch dargestellt an der BILD-ZEITUNG (unveröffentlichte Diplomarbeit), Frankfurt 1960; J. Ritsert, Das Berliner Modell im Urteil der Massenmedien, in: L.V. Friedeburg et al., Freie Universität und politisches Potential der Studenten, Neuwied Berlin 1969/S. 483 ff.; D. Just, Der SPIEGEL, a.a.O./ S. 123 ff.; M. Steffens, Das Geschäft mit der Nachricht, Hamburg 1969/S. 59 ff. (siehe dazu auch die folgenden Anmerkungen)
Daß es sehr wohl Ausnahmen von dieser Tendenz der Massenmedien gibt, hat zuletzt (August 1969) die Auseinandersetzung um das Fernsehmagazin, Panorama’ wegen eines kritischen Berichts über Ex-Kanzler Kiesinger und den ehemaligen Finanzminister Strauß gezeigt.
vgl. dazu H.M. Hughes, Human Interest Stories and Democracy, in: B. Berelson — M. Janowitz (eds), Reader in Public Opinion and Communication, a.a.O./S. 325; vgl. dazu auch die spezifische Problematik, die dieses Verfahren bei einer politisch so ambitionierten Zeitschrift wie dem SPIEGEL zeitigt, in: D. Just, der SPIEGEL, a.a.O./S. 138 f.
vgl. dazu H. Holzer, Illustrierte und Gesellschaft, a.a.O./S. 199 ff. und W. Albig, Modern Public Opinion, New York Toronto London 1956/S. 482.
vgl. dazu H. Holzer, a.a.O./S. 102 ff. + 156 ff.; W. Thomsen, a.a.O./S. 30; H.H. Holz, Utopie und Anarchie. Zur Kritik der kritischen Theorie Herbert Marcuses, Köln 1968/S. 27 f.
D. Riesman, Die einsame Masse, Hamburg 1958/S. 202; vgl. dazu A. Görlitz, Demokratie im Wandel, Köln Opladen 1969/S. 52
D. Riesman, a.a.O./S. 202; vgl. dazu A. Gehlen, Anthropologische Forschung, Hamburg 1961/S. 127; H. Schelsky, Gedanken zur Rolle der Publizistik in der modernen Gesellschaft, in: H. Schelsky, Auf der Suche nach Wirklichkeit, Köln Düsseldorf 1965/S. 315.
vgl. dazu G. Anders, The Phantom World of TV, in: B. Rosenberg — D. Manning White (eds), Mass Culture, Glencoe 1957/S. 365; J. Trenaman — D. McQuail, Television and the Political Image, London 1961/S. 227 ff.
vgl. dazu H.M. Enzensberger, Die Sprache des SPIEGEL, a.a.O./S. 74 ff.; H. Holzer, Illustrierte und Gesellschaft, a.a.O./S. 185 ff.; H.A. Walter, Schizoidität als journalistisches Prinzip, in: Frankfurter Hefte 3–4 1965/S. 162.
vgl. dazu H. Holzer, a.a.O./S. 168. Ein illustratives Beispiel für die Konsequenzen dieses Verfahrens gibt Reinhard Kühnl, wenn er schreibt:, Das das, Volk’ der QUICK-Leser den Prinzen Louis Ferdinand mit großem Vorsprung zum Bundespräsidenten gewählt wissen will und die BILD-ZEITUNG gar eine absolute Mehrheit bei den Hohenzollern ermittelte, ist das logische Resultat dieses Verdummungsprozesses’ (R. Kühnl et al., Die NPD. Struktur, Programm und Ideologie einer neofaschistischen Partei, Frankfurt 1969/S. 277 — vgl. dazu weiter R. Kühnl, Das dritte Reich in der Presse der Bundesrepublik, Frankfurt 1966).
vgl. dazu H. Schelsky, Der Mensch in der Zivilisation, Köln Opladen 1961/S. 41 und U. Sonnemann, Das Land der unbegrenzten Zumutbarkeiten, Hamburg 1962/S. 19
T. W. Adorno, Kulturkritik und Gesellschaft, in: T.W. Adorno, Prismen, Frankfurt 1963/S. 21.
vgl. dazu E. Becker, Das Bild der Frau in den Illustrierten, in: M. Horkheimer (ed.), Zeugnisse, Frankfurt 1963/S. 434; H. Plessner, Das Problem der Scheinöffentlichkeit und die Idee der Entfremdung, Göttingen 1960/S. 12 f.
vgl. dazu W. Thomsen, a.a.O.; H. Holzer, Illustrierte und Gesellschaft, a.a.O./S. 148 f.; H.-D. Müller, Der Springer-Konzern, München 1968/S. 309 f.
vgl. dazu das von Heinz Großmann und Oskar Negt herausgegebene Buch, Die Auferstehung der Gewalt-Springerblockade und politische Reaktion in der Bundesrepublik’, Frankfurt 1969, aus dessen einzelnen Partien deutlich hervorgeht, wie wenig sich ein der oben vorgebrachten Kritik ähnliches Argument mit einzelnen BILD-ZEITUNGsartikeln belegen läßt — wie sehr ein solches Argument vielmehr nur aus dem Gesamtzusammenhang der Zeitung ableitbar ist; siehe dazu vor allem den in dem angegebenen Buch abgedruckten Aufsatz von Heiner Schäfer: Die BILD-ZEITUNG — eine Ordnungsmacht mit Spätkapitalismus, a.a.O./S. 19 ff.
vgl. dazu G. Anders, The Phantom World of TV, a.a.O./S. 363 ff.
vgl. dazu H. Holzer, a.a.O./S. 206 ff.
S. Pausewang, öffentliche Meinung und Massenmedien, in: W. Abendroth — K., Lenk (eds), Einführung in die politische Wissenschaft, München 1968/S. 316.
vgl. dazu U. Jaeggi — R. Steiner — W. Wyninger, Der Vietnam-Krieg und die Presse, Zürich 1966 und G. Amendt, China. Der deutschen Presse Märchenland, Frankfurt 1968.
H.M. Enzensberger, Journalismus als Eiertanz, a.a.O./S. 18.
J.T. Klapper, The Effects of Mass Communication, Glencoe 1960/S. 208.
vgl. dazu R. Lenz, DIE WELT als Wüle und Vorstellung, in: B. Jansen — A. Klönne (eds), Imperium Springer, a.a.O./S. 114 ff.; H. Holzer, a.a.0./ S. 144 ff. + 287 ff.; H.A. Walter, a.a.O./S. 160 ff.
H. Pross, Eigentümlichkeiten der bundesdeutschen Meinungsbüdung, in: H. Pross, Vor und nach Hitler, Olten-Freiburg 1962/34.
J. Habermas, Strukturwandel der Öffentlichkeit, Neuwied Berlin 1962/S. 189–190.
vgl. dazu das zusammengestellte Material in: H. Holzer, Massenkommunikation und Demokratie — unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse in der Bundesrepublik. Versuch einer kritisch-soziologischen Argumentation, a.a.O./S. 312 ff.
vgl. dazu J.O. Glick — S.J. Levy, Living with Television, Chicago 1962/S. 112 und G.H. Stempel, Selectivity in Readership of Political News, in: Public Opinion Quarterly 3 1961/S. 400 ff.
vgl. dazu Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ed.), Rundfunkanstalten und Tageszeitungen, a.a.O./S. 33–34.
Der Bereich ‚Fernsehen’ wird deshalb gewählt, weil für ihn die meisten Ergebnisse vorliegen. Vgl. dazu J. Kob, Zur Soziologie des Fernsehens, in: H.-D. Ortlieb — B. Molitor (eds), Hamburger Jahrbuch für Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik 1964, Tübingen 1964/S. 100 ff.
Bei der sich anschließenden Vorführung empirischer Ergebnisse ist zweierlei zu bedenken: erstens kann, da anderes Material nicht vorliegt, das Verhalten des Publikums gegenüber den Fernsehprogrammen nur an der Sehbeteiligung und der Präferenz für Sendungen politischen Inhalts abgelesen werden; zweitens kann, da Material hierfür lediglich in kleinerem Umfang vorliegt eine Differenzierung der einzelnen Ergebnisse nach sozialstatistischen Merkmalen des Publikums nur hin und wieder erfolgen.
Es gibt allerdings auch andere Werte, ebenfalls von Infratest, die eine größere Sehbeteiligung zeigen: für PANORAMA — 42% (Jahresdurchschnitt 1966), REPORT-36% (Jahresdurchschnitt 1966), MONITOR — 27% (Jahresdurchschnitt 1966) — vgl. dazu Infratest, Die Sendereihen Panorama, Report und Monitor, München 1966/S. 7 ff. Der Unterschied läßt sich folgendermaßen erklären: Die in Tabelle 1 genannten Werte wurden bei Befragungen ermittelt, wo die Interviewten sozusagen ihr intektuelles Beteüigtsein angaben, also nachweisen mußten, die Sendung tatsächlich angeschaut zu haben; die in Anmerkung (70) angeführten Daten wurden dagegen auf rein mechanischem Weg festgehalten — nämlich durch ein am TV-Apparat montierbares Gerät, das Ein- und Abschalten registriert. Solche Geräte hat Infratest in 625 repräsentativ ausgewählten Haushalten der Bundesrepublik aufgestellt; diese Geräte werden regelmäßig abgelesen und liefern damit die Werte der Sehbeteiligung des Fernsehpublikums. Diese Werte sagen also nichts darüber aus, ob eine Sendung tatsächlich angeschaut wird, sie geben nur an, ob ein TV-Apparat zu einer bestimmten Zeit ein-oder ausgeschaltet ist (Tammeter-Methode).
Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ed.), Rundfunkanstalten und Tageszeitungen, a.a.O./S. 52.
vgl. dazu H.M. Enzensberger, Scherbenwelt, a.a.O./S. 106 ff.
Dabei ist zu beachten, daß PANORAMA und REPORT fast zum gleichen Zeitpunkt (1961/62) ihre Sendelaufbahn begannen. Das heißt: die Konkurrenz zwischen den beiden Programmen ist nicht dadurch verzerrt worden, daß die eine Sendung vor der anderen einen zeitlichen Vorsprung hatte ein Tatbestand, der vor allem die Bevorzugung der ARD-gegenüber den ZDF-Programmen nicht unwesentlich bestimmen dürfte (hinzu kommt hier noch, daß nicht alle ARD-Zuschauer auch die ZDF-Sendungen empfangen können).
vgl. dazu A.H. Eagley — M. Manis, Evaluation of Message and Communication as a Function of Involvement, in: Journal of Personal and Social Psychology 4 1966/S. 483 ff.
vgl. dazu das zusammengestellte Material in: H. Holzer, a.a.O./S. 240 ff.
Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ed.), Rundfunkanstalten und Tageszeitungen, а.a.O./S. 53.
vgl. dazu — sozusagen als verpaßte Gelegenheit — H.K. Platte, Soziologie der Massenkommunikation, München 1965/S. 147 ff.
vgl. dazu F. Knipping, Monopole und Massenmedien, a.a.O./S. 146 ff.
T. Brocher, Die Unterhaltungssendung als Instrument gesellschafspolitischer Bewußtseinsbildung, in: C. Longolius (ed.), a.a.O./S. 283 und ff.
vgl. dazu Infratest, Die Zuschauerreaktionen auf die Fernsehsendung vom 6. Mai 1965, Ein Tag-Bericht aus einem deutschen Konzentrationslager’, München 1965/S. 4.
vgl. dazu E. Noelle — E.P. Neumann, Jahrbuch der öffentlichen Meinung, a.a.O./S. 107.
vgl. dazu H.D. Müller, Der Springer-Konzern, a.a.O./S. 310.
vgl. dazu A. Meier, Die Kommerzialisierung der Kultur, Zürich 1965.
J. Agnoli, Die Transformation der Demokratie, a.a.O./S. 68.
vgl. dazu W. Thomsen, a.a.O.; W. Berghahn, Die Bild-Zeitung, Frankfurt 1962 (Rundfunk-Manuskript); J. Holtkamp, Die BILD-Familie, in: B. Jansen — A. Klönne (eds), Imperium Springer, a.a.O./S. 102 ff.; H. Schäfer, Die BILD-Zeitung — eine Ordnungsmacht im Spätkapitalismus, a.a.O./S. 19 ff.; H. Schäfer, Schichten- und gruppenspezifische Manipulation in der Massenpresse, in: P. Brokmeier (ed.), Kapitalismus und Pressefreiheit, a.a.O./S. 61 ff.
vgl. dazu A. Springer, Qualitative Analyse der BILD-ZEITUNG, a.a.O./S. 34; Infratest-Divo, Bild-Zeitung: Leseranalyse 1966/67, München Frankfurt 1967.
vgl. dazu A. Freud, Das Ich und die Abwehrmechanismen, München 1964/S. 85
vgl. dazu Contest-Institut für angewandte Psychologie und Soziologie -, Qualitative Analyse der Bildzeitungs-Leser, Frankfurt 1965 und A. Springer, Qualitative Analyse der BILD-ZEITUNG, a.a.O./S. 175 ff.
vgl. dazu S. Freud, Massenpsychologie und Ich-Analyse, in: S. Freud, Das Unbewußte, Frankfurt 1960/S. 259.
vgl. dazu H. Adam, Der BILD-Leser, in: Das Argument 4–5 1968/S. 328 ff.
T.W. Adörno, Resume über Kulturindustrie, a.a.O./S. 69.
H.D. Müller, a.a.O./S. 308.
H.D. Müller a.a.O./S. 308.
vgl. dazu beispielsweise die Kurz-Analyse der Tageszeitung DIE WELT, in: H. Schäfer, Schichten- und gruppenspezifische Manipulation in der Massenpresse, a.a.O./S. 73 ff.
vgl.dazu D. Just, Der SPIEGEL, a.a.O./S. 168.
vgl. dazu SPIEGEL-Verlag (ed.), Führungskräfte — eine Spiegel-Dokumentation, Hamburg 1965.
vgl. dazu Institut für Demoskopie, Probleme der Finanzpolitik-Ergebnisse einer Umfrage unter Mitgliedern des Deutschen Bundestages, Allensbach 1958.
M. Schneider, Der Spiegel oder Die Nachricht als Ware, in: M. Schneider — E. Siepmann, Der SPIEGEL oder Die Nachricht als Ware, Berlin Frankfurt 1968/S. 6.
M. Schneider, a.a.O./S. 7.
vgl. dazu E. Kuby, Facsimile-Querschnitt durch den SPIEGEL, München 1967/S. 21.
Dieser Erfolg wiegt umso schwerer, als es in der Bundesrepublik kein anderes Presseerzeugnis gibt, das Teile der gesellschaftlichen Spitzengruppe in solchem Umfang erreicht.
D. Just, a.a.O./S. 31.
D. Just, a.a.O./S. 191.
D. Just, a.a.O./S. 187.
M. Schneider, a.a.O./S. 8.
M. Schneider, a.a.O./S. 10.
M. Schneider, a.a.O./S. 10.
Nach der SPIEGEL-Affäre von 1962 wurde — wie Dieter Just nachgewiesen hat — dieses ambivalente Verfahren wesentlich verfeinert und perfektioniert — vgl. dazu D. Just, a.a.O./S. 179 ff.
E. Kuby, a.a.O./S. 18.
M. Schneider, a.a.O./S. 16–17.
D. Just, a.a.O./S. 192.
H.D. Jaene, DER SPIEGEL — Ein deutsches Nachrichten-Magazin, Frankfurt 1968/S. 127.
E. Siepmann, Der SPIEGEL oder Die Nachricht als Ware, a.a.O./S. 28.
vgl. dazu J.Habermas, Technik und Wissenschaft als Ideologie’, a.a.0./ S. 80 ff. und C. Offe, Politische Herrschaft und Klassenstrukturen, a.a.O./S. 155 ff.
vgl. dazu K.H. Stanzick, Der ökonomische Konzentrationsprozeß, in: G. Schäfer — C. Nedelmann (eds), Der CDU-Staat, München 1967/S. 45–46.
E. Siepmann, a.a.O./S. 19.
vgl. dazu H. Holzer — J. Schmid, Massenkommunikation in der Bundesrepublik — Analysen und Alternativen, a.a.O./S. 268 ff.; B. Jansen, Möglichkeiten einer Demokratisierung der Presse, in: B. Jansen — A. Klönne (eds), Imperium Springer, a.a.O./S. 250 ff. und — mit einer anders orientierten Argumentation — P. Glotz — W.R. Langenbucher, Der mißachtete Leser, a.a.O./ S. 160 ff.+ 185 ff.
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