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Studienreform als Gesellschaftspolitik Rahmenbedingungen für die Veränderung der Hochschulausbildung zur Berufsausbildung

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Wissenschaft und Arbeitnehmerinteressen

Zusammenfassung

Der Satz, moderne Industriegesellschaften kapitalistischen Typs seien Leistungsgesellschaften, meint, die instrumentelle und gesellschaftliche Qualifikation, also das Berufswissen und die Arbeitsmotivation eines Individuums entschieden eher über die soziale Position, die es erringen kann, als seine soziale Herkunft. Dieser Satz ist, und zwar nicht nur für die Bundesrepublik, empirisch falsch. Nach wie vor läßt sich nämlich aus der sozialen Herkunft eines Individuums mit großer Sicherheit auf dessen soziale Biographie schließen. Das Bildungssystem der Industriegesellschaft ist vertikal differenziert und selegiert nach Kriterien, die nicht nur die sowieso nur in falscher Abstraktion vorstellbare individuelle Leistungsfähigkeit sondern auch die familialen Sozialisationsbedingungen des betroffenen Individuums positiv oder negativ sanktionieren. Eine Chancengleichheit im Bildungssystem ist zwar juristisch garantiert, bleibt aber nur formal.

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© 1980 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Aust, N., Epskamp, H. (1980). Studienreform als Gesellschaftspolitik Rahmenbedingungen für die Veränderung der Hochschulausbildung zur Berufsausbildung. In: Wissenschaft und Arbeitnehmerinteressen. Jahrbuch für Sozialökonomie und Gesellschaftstheorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88710-8_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88710-8_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11506-1

  • Online ISBN: 978-3-322-88710-8

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