Anspruchsniveau und Einkommensverwendung

Zusammenfassung

Das jeweilige Anspruchsniveau und seine Veränderung, ob sie sich nun an internen oder an externen Vergleichsgrößen orientieren, haben, wie wir gesehen haben, Auswirkungen auf die Einkommenserzielung und die Einkommensverwendung beim einzelnen Wirtschaftssubjekt. Diese beiden Ebenen der wirtschaftlichen Aktivität des privaten Haushalts sind bisher nicht mit der gleichen Intensität wissenschaftlich analysiert worden: Der Zusammenhang zwischen Einkommen und Anspruchsniveau auf der Seite der Einkommenserzielung wurde — wenn überhaupt — eher beiläufig und dann oft von »Außenseitern« untersucht, sei es, weil man — ausgehend von der Hypothese der Gewinnmaximierung — es für nicht erforderlich hielt, sei es, weil zu viele Schwierigkeiten (vgl. dazu Abschnitt II. 3.) auf dem Gebiete der Erhebungstechnik und -methodik solchen Untersuchungen entgegenstanden. Demgegenüber kann die Theorie vom Anspruchsniveau im Bereich der Einkommensverwendung wohl als etabliert gelten. Das trifft insbesondere auf die erste grobe (für den Nationalökonomen wichtigste) Wahlmöglichkeit bei der Einkommensverwendung zu, auf die Entscheidung: Sparen oder Konsumieren. In dem von uns betrachteten Zusammenhang konzentriert sich diese Fragestellung auf die Ermittlung des Einflusses eines hohen individuellen Anspruchsniveaus (in bezug auf den Konsum oder — weiter gefaßt — in bezug auf die Lebenshaltung) oder eines hohen allgemeinen Konsumstandards (bzw. Lebensstandards) auf das Sparverhalten. Diesem Aspekt der Einkommensverwendung soll hier einmal nachgegangen werden.