Zusammenfassung
Die Auflösung der Kreditkrise zu einer neuen Ebene der Ökonomie des Raumes setzte ein Konzept von “Reich” fest, das die Welt als erstarrte Herrschaft über den Raum bezeichnete und nicht als die Expansion von Kapital. Wir haben gesehen, daß die Form der Grundherrschaft, die sich ökonomisch ausgedrückt Grundrente nennt, die Basis für die geopolitische Raumherrschaft als ein imperialistisches Projekt war. Der geopolitische Diskurs beinhaltet die individuell-strukturelle Eigentumsform innerhalb der souverän-genetischen Herrschaftsform. Der Diskurs des Reiches war ein autarker Expansionsdiskurs. Oberflächlich betrachtet scheint dies paradox, da es das Konzept des Reiches als Totalität impliziert und sich andere nationale Gebilde nicht durch eine ökonomische Determination des Raumes einverleibt, sondern durch eine nicht-ökonomische Macht. Wenn diese anderen nationalen Gebilde nicht mehr existieren, werden sie nach dem Muster der Zentralisation der Grundrente in das Ganze assimiliert und werden so zu Reichtum und Souveränität. In diesem Sinn ist deutsche Weltpolitik als Autarkie zu verstehen.
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Anmerkungen
Karl Haushofer, Grenzen, In ihrer Geographischen und politischen Bedeutung, Berlin-Grunewald 1931, S. 66
E. von Salomon, Die Geächteten, Berlin 1931, S. 66
Rudolf Böhmer, Das Erbe der Enterbten, München 1928, S. 102
Dominique Venner, Söldner ohne Sold, der deutsche Freikorps 1918–1923, übersetzt von Alfred Baumgartner, Lübbe, 1978, S. 110
Werner Beumelberg, Deutschland in Ketten, Von Versailles bis zum Young Plan, Oldenburg 1930, S. 52
Der Sozialdemokrat Friedrich Ebert war der erste Präsident der deutschen Republik und Gustav Noske war sein Verteidigungsminister während der Spartakusaufstände (1919–1920).
E. von Salomon, op. cit., S. 64 119a. K. Haushofer, op. cit., S. 132
Graf Herman von Keyserling, Politik, Wirtschaft, Weisheit, Darmstadt 1922, S. 21
Johann Gottlieb Fichte, Geschlossener Handelsstaat, in: Ausgewählte Werke in 6 Bänden, Darmstadt 1962, S. 539
Thorstein Veblen, Imperial Germany and the Industrial Revolution, Ann Arbor 1966, S. 178
George von Belows, Territorium und Stadt, München und Leipzig, S. 11
vgl. G. Knapp, Rittergut und Grundherrschaft, Leipzig1897
H. Freyer, Der Staat, Leipzig 1925, S. 1145, zitiert bei Haushofer, op. cit., S. 269
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Marks, S. (1987). Die Frontlandschaft. In: Die Grenze der Schuld. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 77. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88690-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88690-3_6
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