Zusammenfassung
Nach INGLEHART verändern sich mit der Ausbreitung postmaterialistischer Orientierungen auch die in der Bevölkerung vorhandenen Einstellungen zum politischen System. In seiner Analyse der politischen Folgen des Wertewandels unterschied er zwischen zwei wichtigen Begleiterscheinungen der Stillen Revolution, der zunehmenden politischen Mobilisierung der Öffentlichkeit und der abnehmenden politischen Folgebereitschaft Systemakzeptanz. Im Sinne LEHMANs (1971:363ff) stärkt der Wertewandel die partizipativen Institutionen des politischen Systems, er schwächt aber dessen Legitimität. Greift man auf den Begriffsapparat von ALMOND und VERBA zurück, dann nähert sich mit dem Wertwandel die Selbstkomponente der politischen Kultur dem Modell der Staatsbürgerkultur an, bei der Umweltbewertung vergrößert sich demgegenüber die Lücke zwischen der demokratietheoretischen Normvorstellung der “Civic Culture” und der politischen Wirklichkeit.
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© 1986 Westdeutsche Verlag GmbH, Opladen
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Gabriel, O.W. (1986). Die Auswirkungen der Stillen Revolution auf die Einstellungen der Bundesbürger zum Politischen System. In: Politische Kultur, Postmaterialismus und Materialismus in der Bundesrepublik Deutschland. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 76. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88689-7_5
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Print ISBN: 978-3-531-11778-2
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