Zusammenfassung
So sporadisch und unsystematisch die Kritik an der Weberschen Position von Seiten der Frankfurter Schule auch geübt worden ist — dem Weberschen Politikverständnis mit seiner Akzentuierung des Macht- und Herrschaftsproblems wurde dabei besondere Beachtung zuteil.
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Literatur
Auch für Habermas besteht die Problematik des Weberschen Politikverständnisses in der Konzentration auf ein dezisionistisches Herrschaftsmodell, das politische Entscheidungen unabhängig von jeder öffentlichen Diskussion an das Urteil eines einzelnen charismatischen. Führers bindet (Jürgen Habermas: “Diskussionsbeitrag”, zu “Wertfreiheit und Objektivität”, in: Max Weber und die Soziologie heute, a.a.O., S. 81; ders.: Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus, Ffm. 1977, S. 133 ff., 169 f.; ders.: “Verwissenschaftlichte Politik und öffentliche Meinung”, in: ders.: Technik und Wissenschaft als ‘Ideologie’, Ffm. 1876, S. 121 ff.
Theodor W. Adorno, Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Ffm. 1973, S. 246.
Max Horkheimer: Zum Begriff der Vernunft, Festrede 1952, S. 16
Vgl. Martin Jay: Dialektische Phantasie, a.a.O., S. 87 ff.; Friedemann Grenz: Adornos Philosophie in Grundbegriffen. Auflösung einiger Deutungsprobleme, Ffm. 1975, S. 143 ff.
Albrecht Wellmer: Kritische Gesellschaftstheorie und Positivismus, Ffm. 1971, S. 10.
Max Horkheimer: “Anfänge der bürgerlichen Geschichtsphilosophie”, in: ders.: Anfänge der bürgerlichen Geschichtsphilosophie und andere Aufsätze, Ffm. 1971, S. 12 ff.
Jürgen Habermas: “Die klassische Lehre von der Politik in ihrem Verhältnis zur Sozialphilosophie”, in: ders.: Theorie und Praxis, a.a.O., S. 56ff.; Leo Strauss: Naturrecht und Geschichte, Ffm. 1977, S. 188.
Herfried Münkler: Machiavelli: Die Begründung des politischen Denkens der Neuzeit aus der Krise der Republik Florenz, Ffm. 1982, S. 395 f.
Alfred von Martin: Soziologie der Renaissance, München 1974, S. 97 ff.; Erwin Faul: Der moderne Machiavellismus, Köln 1965, S. 78, 83 f.
Wie sehr das Problem der “Größe” bei Machiavelli im Vordergrund steht, zeigen seine Schriften allenthalben. Vgl. hierzu: Niccolò Machiavelli: Maximen eines Staatsmanns, in: ders.: Florentinische Geschichten, übersetzt von Alfred Reumont, Leipzig 1846, S. 318, 333; ders.: Discorsi: Gedanken über Politik und Staatsführung, hrsg. v. Rudolf Zorn, Stuttgart 1977, S. 26. 99, 169, 172.
Ernst Cassirer: Individuum und Kosmos in der Philosophie der Renaissance, Leipzig und Berlin 1927, S. 100 ff.; Alfred von Martin: Soziologie der Renaissance, a.a.O., S. 20.
Ernst Bloch: Vorlesungen zur Philosophie der Renaissance, Ffm. 1972, S. 131.
Diese Differenz kann nicht nachhaltig genug unterstrichen werden. Während Machiavellis Vorstellung von politischem Führertum auf einem schon sprichwörtlich gewordenen Immoralismus aufruht, der alle Mittel im Hinblick auf die erfolgreiche Selbstbehauptung heiligt (Niccolò Machiavelli: Der Fürst, a.a.O., S. 10 f., 73 f.; ders.: Discorsi, a.a.O., S. 36), findet der am politischen Effizienzdenken ausgerichtete Gestaltungswille der politischen Führerfigur bei Weber seine natürliche Grenze in der - von Weber unterstellten - moralischen Qualifikation dieses Führers (Max Weber: PS, a.a.O., S. 559).
Vgl. hierzu: Dolf Sternberger: “Herrschaft und Vereinbarung. Über bürgerliche Legitimität”, in: ders.: ‘Ich wünschte ein Bürger zu sein’, a.a.O., S. 57; ders.: “Max Weber und die Demokratie”, in: ders.: ‘Ich wünschte ein Bürger zu sein’, a.a.O., S. 105 ff.; ders.: Begriff des Politischen. Der Friede als der Grund und das Merkmal und die Norm des Politischen, Ffm. 1961, S. 29 f.
Bernard Willms: Revolution und Protest oder Glanz und Elend des bürgerlichen Subjekts. Hobbes, Fichte, Hegel, Marx, Marcuse, Stuttgart u.a. 1969, S. 28.
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Hommerich, B. (1986). Max Webers politisches Denken aus der Sicht der frühen Kritischen Theorie. In: Der Wille zur Herrschaft und der Hunger nach Glück. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 93. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88688-0_4
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