Zusammenfassung
Die Wirklichkeit ist eine Erfindung des Menschen, die als solche die Entdeckung der Vorbedingungen, Funktionsweisen und Grenzen ihrer selbst ermöglicht. Während Deskriptivisten wie Popper diese Einsicht — die selber eine Erfindung ist — nämlich die Erfindung der Möglichkeit einer nicht-dogmatischen Metatheorie — durch die Einführung einer dogmatischen Metaphysik zu überspielen versuchen, nehmen sie die Anhänger der normativen Orientierung der universellen Evolutionstheorie ernst und zeigen damit in ihren Konzeptualisierungen eine Konvergenz zu den Heterodoxen in der Soziologie. Die Argumentationsnormen des reflexiven Natur- und konstitutionellen Kulturverständnisses, die Anerkennung des Primats des praktischen Diskurses und die Orientierung am Konzept der Systemrationalität erfordern eine konstruktive Argumentationsstrategie, die die Wissenschaft von den Resten des Offenbarungsglaubens, wie sie im teleologischen Wissenschaftsmodell stecken, ablöst und sie als eine bestimmte Institutionalisierungsform der gesellschaftlichen Problembewältigungsprozesse verstehbar und damit auch auf diese Weise hinterfragbar macht. Sie wird zum Kommunikationsmedium (unter anderen Kommunikationsmedien), welches um das Prinzip der Transsubjektivität herum organisiert ist:
“Eine Selektion von Eigenschaften, welche für jede Erfahrung und für alle Individuen identisch oder fast identisch sind, liefert uns das wissenschaftliche Objekt. Diese Eigenschaften konstituieren ein Objekt des Wissens” (Mead 1938/69: 112f).
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Wehrspaun, M. (1985). Ein Vorschlag für Eine Konstruktive Argumentationsstrategie. In: Konstruktive Argumentation und interpretative Erfahrung. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 74. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88684-2_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88684-2_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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