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Rekonstruktive Sozialisationstheorien und Pädagogik

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Part of the book series: Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung ((BEISOFO,volume 60))

Zusammenfassung

Ich möchte in diesem Kapitel auf den Ertrag meiner Ueberlegungen vor allem für die Erziehungswissenschaften eingehen. Da ich glaube, dass dem Konzept der rekonstruktiven Sozialisationsforschung interdisziplinäre Bedeutung zukommt, gehe ich natürlich auch davon aus, dass sich im Anschluss daran spezifisch pädagogische Aspekte bestimmen lassen. Das trifft vor allem auf die Sozialisationsforschung selbst zu, die ich nicht nur wegen ihres zentralen Stellenwertes in der Ausbildung von (Diplom-) Pädagogen, sondern ebenso aus systematischen Gründen für einen Zentralbereich der Pädagogik ansehe — auch wenn die Pädagogik diesen Sachverhalt im Vergleich zu benachbarten Disziplinen (Soziologie, Psychologie, Ethnologie) erst spät wahrgenommen hat (vgl. KAMPER 1974a, S. 11; GEULEN 1977, S. 505). Mittlerweile hat sich allerdings die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Ergebnisse der Sozialisationsforschung viel zu wichtig sind, als dass man sie der Soziologie oder Psychologie allein überlassen sollte. Der Einfluss der rekonstruktiven Sozialisationsforschung erstreckt sich weiterhin auf das Gebiet der Pädagogischen Anthropologie und Handlungstheorie, der Curriculumentwicklung, der Begründung von Erziehungszielen und der Didaktik sowie durch den gewählten Zugang zum Gegenstandsbereich auf die Methodendiskussion innerhalb der Erziehungswissenschaften (1).

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Literature

  1. Vgl. TENORTH, “Ueber die disziplinäre Identität der Erziehungswissenschaft’ (1981).

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  2. Aehnlich auch OEVERMANN. “Der Gegenstand der Sozialisationsforschung ist als Gegenstand der soziologischen Theoriebildung erst noch zu konstituieren” (OEVERMANN 1979, S. 147). Den Anspruch OEVERMANNs auf Begründung einer ausschliesslich soziologischen Sozialisationstheorie halte ich allerdings für überzogen.

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  3. Vgl. als Ueberblick: MEINBERG, E.: Zur Entwicklung anthropologischer Konzepte in der Pädagogik nach dem 2. Weltkrieg (1978).

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  4. Vgl. auch den interessanten Versuch von MUELLER ( 1978, S. 90 ff.), Basisregeln des menschlichen Handelns zu rekonstruieren; MUELLER berücksichtigt vor allem die Arbeiten von CHOMSKY, PIAGET, HABERMAS und K.O. APEL.

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  5. Vgl. zum Problembereich einer ‘pädagogischen’ Handlungstheorie BRUEGGEN (1980) und die Rezension dieser Arbeit von OELKERS (1981b).

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  6. Die Bedeutung und Ungeklartheit dieses Faktums wird auch von OELKERS hervorgehoben. “Die richtige Mitte, also das Vermeiden des Zuviel und des Zuwenig, die Balance zwi-schen Ueber- und Unterfordern, der rechte Augenblick zwischen dem ‘zu früh’ und dem ‘zu spät’, spricht tatsächlich ein Kernproblem des pädagogischen Handelns an, das freilich im Rahmen einer systematischen Handlungstheorie weiter entfaltet werden müsste” (OELKERS 1981a, S. 759).

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  7. Diese DeschrerFing entspricht auch dem recht verstandenen Sinn von BRUNERs ‘Spiral-Curriculum’. “Man beginnt irgendwo - wo der Lernende ist. Und man beginnt, wann immer der Schüler bereit ist, seine Lernkarriere zu starten. Es war in diesem Geist, dass ich behauptete, dass ’jeder Gegenstand jedem Kind in jedem Alter auf eine ehrliche Form gelehrt werden könne’” (BRUNER 1977, S. IX; Hervorhebung i.0.).

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  8. Vgl. auch den Ueberblick in AUFENANGER u.a. 1981.

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  9. Stellvertretend für die quantitativ verfahrende Forschungstradition steht immer noch das Diktum NEURATHs. “Einfühlen, Verstehen und Aehnliches mag den Forscher fördern, es geht aber in die Aussagengesamtheit der Wissenschaft ebensowenig ein wie ein guter Kaffee, der den Gelehrten bei der Arbeit förderte” (NEURATH 1931; zitiert nach APEL 1978, S. A 8).

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  10. Diese Bestimmung trifft zugleich mit HABERMAS’ Darstellung des emanzipatorischen Erkenntnisinteresses zusammen. “Ein Akt der Selbstreflexion, der ‘ein Leben ändert’ ist eine Bewegung der Emanzipation” (HABERMAS 1973a, S. 261).

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© 1984 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Garz, D. (1984). Rekonstruktive Sozialisationstheorien und Pädagogik. In: Strukturgenese und Moral. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 60. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88673-6_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88673-6_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11682-2

  • Online ISBN: 978-3-322-88673-6

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