Zusammenfassung
Nicht zufällig veranstaltete die.Sektion “Soziale Probleme und soziale Kontrolle” der DGS gerade im Frühjahr 1982 eine Tagung zum Thema “Jugend — ein soziales Problem?”. Der Tagungstermin bzw. die Planungsphase der Tagung fällt zeitlich mit dem Höhepunkt einer sehr umfangreichen öffentlichen Thematisierung verschiedener Verhaltensweisen Jugendlicher zusammen. Diese Thematisierung, die durch die Veranstaltung einer Tagung auch im Wissenschaftsbereich ihre Fortsetzung findet, kann einerseits als Reaktion auf tatsächlich vorhandenes “abweichendes” Verhalten Jugendlicher (und damit als problematisch empfundenes), andererseits auch als Konstituierung gerade dieses “sozialen Problems” selbst verstanden werden. Erst durch massenmediale Berichterstattung wird das Verhalten Jugendlicher als “problematisch” definiert (vgl. Hartjen 1979, S. 1–14; ferner: Uekermann/Weiss 1980; Albrecht 1977) und einer größeren Öffentlichkeit bewußt gemacht. Dieser Prozeß kann zunächst als unabhängig von “realen” Vorgängen betrachtet werden, zumal auf der Realitätsebene in den letzten Jahren lediglich eine Zunahme von Protestverhalten verschiedener sozialer und politischer Gruppen beobachtet werden konnte.
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Literatur
Albrecht, G., Vorüberlegungen zu einer ‘Theorie sozialer Probleme’. In: v. Ferber, Ch. u.a. (Hg.): Soziologie und Sozialpolitik, Sonderheft 19 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Opla den 1977, S. 143–185
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© 1983 Westdeutscher Verlag, Opladen
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Rüther, W., Plum, W. (1983). Zur Thematisierung von “Jugend” als soziales Problem in der Presse. In: Brusten, M., Malinowski, P. (eds) Jugend — Ein soziales Problem?. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 54. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88671-2_9
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