Zusammenfassung
Es ist zugegebenermaßen schon etwas eigenwillig, in einen Sammelband, der sich mit der „Neuen Sozialen Frage“ beschäftigt, einen Beitrag zu dem von mir gewählten Thema einzubringen. Gleichwohl hoffe ich, daß meine bewußt knapp gehaltenen Ausführungen ein wenig die Fragen verdeutlichen können, mit denen sich die Anhänger und aber auch zum Teil die Gegner der „Neuen Sozialen Frage“ bisher nicht oder doch nur am Rande auseinandergesetzt haben.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
in: Das Argument, 117, 1979, S. 739 (740).
vgl. dazu S. HERKOMMER/H. BIERBAUM: Industriesoziologie, Stuttgart 1979, sowie W. LITTEK: Industriearbeit und Gesellschaftsstruktur, Frankfurt a. M./Köln 1975; zur Geschichte der Arbeitswissenschaft vgl. P. HINRICHS: Um die Seele des Arbeiters, Köln 1981.
vgl. etwa H. GEIßLER: Die Neue Soziale Frage. Analysen und Dokumente, Freiburg i. Br. 1976, S. 15.
vgl. H. BRAVERMANN: Die Arbeit im modernen Produktionsprozeß, Frankfurt/New York 1977.
vgl. W. DÄUBLER: Das Arbeitsrecht 2, 2. Auflage, Reinbek bei Hamburg 1981, S. 258 mit weiteren Nachweisen.
vgl. hierzu B. KLEES: Rationalisierung oder Fehlrationalisierung in der Bundesrepublik?, in: Blätter für Steuerrecht, Sozialversicherung und Arbeitsrecht, 1981, S. 33 ff.; siehe auch U. MAYER/U. RALFS: Rationalisierung und Rationalisierungsschutz, Neuwied/Darmstadt 1981.
vgl. B. KLEES: Beschäftigungskrise und Arbeitslosigkeit — Rechtssoziologische Betrachtungen zur Situation der abhängig Arbeitenden in der Bundesrepublik Deutschland, in: W. NAIERS/M. MARKARD (Hrsg.): Lieber arbeitslos als ausgebeutet?, Köln 1980, S. 23 ff.
vgl. z.B. F. NIESS: In Zukunft nur noch ein Arbeitstag pro Woche? Die Mikroelektronik und ihre sozialen Folgen, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 9, 1981, S. 1104 ff.
vgl. Frankfurter Rundschau vom 20.05.1981, S. 6 „Jeder zweite ist schon Frührentner“.
vgl. hierzu G. STOLLBERG: Die Rationalisierungsdebatte von 1908 bis 1933, Frankfurt/New York 1981; siehe auch R. VAHRENKAMP: Die Durchsetzung der Rationalisierung in Technik und Wirtschaft der Weimarer Republik. Primärbericht Kernforschungszentrum Karlsruhe, Oktober 1980; ders.: Taylorismus und Massenproduktion — Historische Entwicklung und konzeptionelle Probleme. Primärbericht Kernforschungszentrum Karlsruhe, Juli 1981. Historisch und konzeptionell ist des weiteren von Interesse O. BAUER: Kapitalismus und Sozialismus nach dem Weltkrieg, Erster Band: Rationalisierung — Fehlrationalisierung, Wien 1931; A. KÄHLER: Die Theorie der Arbeiterfreisetzung durch die Maschine, Leipzig 1933; E. LEDERER: Technischer Fortschritt und Arbeitslosigkeit, 2. Auflage 1938, Nachdruck Frankfurt a. M. 1981.
Zu der — mit der heutigen vergleichbaren — Diskussion über die Revision des AVAVG im Jahre 1929, die 1930 zum Rücktritt des Kabinetts H. MÜLLER führte, vgl. L. PRELLER: Sozialpolitik in der Weimarer Republik, 1949, Nachdruck Düsseldorf 1978, S. 422–430; unmittelbar schloß sich die Phase der BRÜNINGschen Notverordnungen an.
vgl. zu letzterem B. KLEES: Kündigungsschutz — Anspruch und Wirklichkeit in der Bundesrepublik Deutschland, in: Blätter für Steuerrecht, Sozialversicherung und Arbeitsrecht, 1978, S. 177 ff.; siehe auch Der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung (Hrsg.): Kündigungspraxis und Kündigungsschutz in der Bundesrepublik Deutschland, 2 Bände, Forschungsbericht 47, 1981. In den dort getroffenen Hochrechnungen wird aber zu Unrecht von einer viel zu niedrigen Zahl der Kündigungen bzw. Entlassungen ausgegangen (Zu hoch ist dafür der angegebene Prozentsatz der Betriebe mit Betriebsrat). Aus der Literatur vgl. des weiteren M. COEN: Das Recht auf Arbeit und der Bestandsschutz des gekündigten Arbeitsverhältnisses, Köln 1979; und TH. KLEBE/M. SCHUMANN: Das Recht auf Beschäftigung im Kündigungsschutzprozeß, Köln 1981.
vgl. Anm. 6 sowie B. KLEES: Arbeitslosigkeit, und: Woher sie kommt — Rationalisierung oder Fehlrationalisierung in der Bundesrepublik?, in: Vorgänge, 51, 1981, Zeitschr. f. Gesellschaftspolitik, S. 38 ff.
aus: Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.): Überlegungen II zu einer vorausschauenden Arbeitsmarktpolitik, Nürnberg 1978, S. 63.
vgl. hierzu den Entwurf eines Gesetzes zur Konsolidierung der Arbeitsförderung (AFKG) der Fraktionen der SPD und FDP, BT-Drucksache 9/799 vom 09.09.1981.
vgl. hierzu B. KLEES: Beschäftigungskrise und zumutbare Beschäftigung — Arbeitsmarkt und Sozialstaat im Widerstreit, Betrachtungen zum Runderlaß 230/78 der Bundesanstalt für Arbeit, in: Blätter für Steuerrecht, Sozialversicherung und Arbeitsrecht, 1978, S. 369 ff., 1979, S. 1 ff., sowie ders.: Arbeitsförderungsgesetz (AFG), Neuwied/Darmstadt 1978, S. 42; vgl. auch allgemein zur Funktion der Arbeitsförderung C. FISCHER: Staatliche Arbeitsförderung. Ein Lehrstück deutscher Sozialpolitik, Frankfurt/New York 1981.
vgl. nur Frankfurter Rundschau vom 26.09.1981, S. 4 „Bürohilfsarbeit zumutbar“ (Aktenzeichen L 9/AL 212/79); dies ist keine „Drchideenentscheidung“, sondern liegt auf der (dringend zu korrigierenden) Linie der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (vgl. dazu meinen Beitrag in Anm. 16).
vgl. hierzu K. -J. BIEBACK: Statusschutz und Mobilitätszwang im Sozialversicherungsrecht, in: Demokratie und Recht, 1977, S. 5 ff.
vgl. Anm. 16, erster Beitrag und den darauf beruhenden (einstimmig angenommenen) Antrag 697 des 13. ordentlichen Gewerkschaftstages der IG Metall 1980 in Berlin.
Dieser brutale Verdrängungswettbewerb ist auch der Grund für das Entstehen von „Problemgruppen“; so verwundert es nicht, daß die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten in der Bundesrepublik Deutschland selbst im „Internationalen Jahr der Behinderten“ (1981) auf über 80 000 angestiegen ist (zum Vergleich 1974: 13 073; 1976: 37 107).
abgedruckt bei B. KLEES (Anm. 16) in: Blätter für Steuerrecht, Sozialversicherung und Arbeitsrecht, 1978, S. 369 ff.; siehe auch H. HUMMEL-LILJEGREN: Zumutbare Arbeit. Das Grundrecht des Arbeitslosen, Berlin 1981; zu den gravierenden Wirkungen der Dequa1ifikation im Angestelltenbereich vgl. den Bericht „Jeder Dritte hat sich beruflich verändert — Untersuchung über die Statusmobilität in den siebziger Jahren“, in: Die Angestelltenversicherung, 8/9, 1981, S. 362 ff.
positiv wertend A. GAGEL: Vom Zumutbarkeitserlaß zur Zumutbarkeitsanordnung, in: Blätter für Steuerrecht, Sozialversicherung und Arbeitsrecht, 1980, S. 115 ff.
vgl. Anm. 15.
vgl. etwa die Beiträge in W. MAIERS/M. MARKARD (Hrsg.): Lieber arbeitslos als ausgebeutet?, Köln 1980.
vgl. H. EHRENBERG/A. FUCHS: Sozialstaat und Freiheit, Frankfurt a. M. 1980, S. 49 ff.; J. ROTH: Armut in der Bundesrepublik, 2. Auflage, Reinbek bei Hamburg 1979, S. 49 ff.; G. BOSCH: Wie neu ist die „Neue Soziale Frage“?, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 1978, S. 1367 ff.; R.G. HEINZE/H. -W. HOHN/K. HINRICHS/TH. OLK: Armut und Arbeitsmarkt: Zum Zusammenhang von Klassenlagen und Verarmungsrisiko im Sozialstaat, in: Zeitschr. f. Soziologie, 3, 1981, S. 219 ff. mit weiteren Nachweisen (S. 240–243).
Interessant ist es sicherlich zu beobachten, wie die CDU mit den Veränderungen im Bereich der katholischen Soziallehre umzugehen beabsichtigt. Die in der päpstlichen Enzyklika „Laborem Exercens“ (JOHANNES PAUL II, 1981) weiterentwickelten Gedanken der Enzyklika „Quadragesimo Anno“ (PIUS XI, 1931) und von „Rerum Novarum“ (LEO XIII, 1891) mit dem Vorrang der Arbeit vor dem Kapital (Laborismus) sind für die Verhältnisse in unserem Lande fast revolutionär zu nennen. Schon die Forderung nach einer paritätischen Mitbestimmung wird nicht selten von selten der Arbeitgeber und ihren Organisationen als verfassungswidrig (bis verfassungsfeindlich) bezeichnet. Zur katholischen Soziallehre in bezug auf die Arbeiterfrage vgl. O. VON NELL-BREUNING: Wie sozial ist die Kirche? Leistung und Versagen der katholischen Soziallehre, Düsseldorf 1972, ders.: Kapitalismus — kritisch betrachtet. Zur Auseinandersetzung um das bessere „System“, Freiburg i. Br. 1974; F. PRINZ: Kirche und Arbeiterschaft gestern — heute — morgen, München/Wien 1974; zur evangelischen Sozialethik vgl. das von FR. KARRENBERG im Auftrag des Deutschen Evangelischen Kirchentages herausgegebene Evangelische Soziallexikon, 3. Auflage, Stuttgart 1958.
vgl. dazu B. KLEES (Anm. 6), S. 44.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1982 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Klees, B. (1982). Die Rationalisierungsproblematik als ein Ausdruck der Fortdauernden „Alten“ Sozialen Frage. In: Becher, H.J. (eds) Die Neue Soziale Frage. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 40. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88666-8_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88666-8_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11625-9
Online ISBN: 978-3-322-88666-8
eBook Packages: Springer Book Archive