Zusammenfassung
Sozialstationen im Rahmen einer Soziologie der Behinderten zu behandeln, ist nicht ohne weiteres selbstverständlich. In der offiziellen Behindertenpolitik spielen Sozialstationen als örtliche Dienstleistungs- und Versorgungseinrichtungen keine Rolle. Auch werden in den Soziaistationen-Programmen der Länder Behinderte als Zielgruppe der von Sozialstationen angebotenen Hilfen und Dienstleistungen nicht explizit genannt, obwohl in der alltäglichen Arbeit Behinderte als Klientel keine unbedeutende Rolle spielen. Andererseits wird Sozialstationen in der wissenschaftlichen Diskussion über eine gemeindezentrierte Gesundheitssicherung in der Bundesrepublik (vgl. Lüth 1976; Trojan/Waller 1979) eine zentrale Rolle in der Betreuung und Rehabilitation psychisch Kranker und körperlich Behinderter zugesprochen. Welche faktische Bedeutung Behinderte als Klientel von Sozialstationen haben, soll in diesem Beitrag untersucht werden. Im Vordergrund des Interesses stehen dabei Aspekte der Bereitstellung und Übermittlung verbandlicher Hilfe- und Dienstleistungsangebote für Behinderte.
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