Grobstruktur und Geschäftspolitik von einzelnen Betrieben

Zusammenfassung

Nach der historisch-genetisch angereicherten Bestandsaufnahme des sozialdemokratischen Unternehmensbereichs, die in ihrer Auffächerung weitgehend dem formalen Auf- und Ausbau der Parteiorganisation folgte, soll nun versucht werden, einen tieferen Einblick in das Innenleben ausgewählter Betriebe zu erlangen, um für einen fundierten Vergleich mit wirtschaftlichen Unternehmungen anderer Parteien erkennbare „Grundtypen” zu ermitteln. Wegen der verweigerten Einsichtnahme in geschäftliche Unterlagen kann dem Außenstehenden ein derartiges Vorhaben natürlich nur in Ansätzen gelingen. Grunddaten werden allerdings deutlich. Auf der Hand liegt, daß, jenseits der äußerst schwierigen Materiallage, schon aus quantitativen Überlegungen längst nicht alle sozialdemokratischen Wirtschaftsbetriebe intensiver beleuchtet werden können, auch wenn von den „rund hundert Unternehmen, Druckereien und Zeitungen”, in denen Mitte der siebziger Jahre noch „SPD-Geld stecken” sollte, „etwa siebzig” nach derselben Schätzung „nur noch auf dem Papier” bestanden⁴⁴⁶. Nach dem oben zitierten Bericht von Schatzmeister Halstenberg auf dem Münchener Parteitag 1982 wirkten von „z.Z. formal noch bestehenden 104 Unternehmen” immerhin „im gewerblichen Bereiche noch 60 Kapital- und Personengesellschaften”⁴⁴⁷, wobei jedoch unklar blieb, ob die „nichtgewerblichen” Aktivitäten der Solidarität Verwaltungs- und Treuhandgesellschaft mbH, der Vorwärts-Verlag GmbH, der Konzentration GmbH und ähnlicher Unternehmen in der erwähnten Zahl enthalten sind oder nicht, ferner aber sicher scheint, daß die kleinen Verlage der Parteibezirke und Landesverbände (sowie sozialdemokratischer Sonderorganisationen) in der Betrachtungsweise des Bundesschatzmeisters, der dafür keinerlei Verantwortung trägt, auch keine Rolle spielen.