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Erste Erfahrungen in der Berufsbiographie: Die Arbeitskraft auf dem Wege zum Arbeitsmarkt

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Die Erfahrung der Arbeit

Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS,volume 56))

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Zusammenfassung

Die folgenden Bemerkungen konzentrieren sich zunächst auf die Diskussion um den ‘Beruf, die in den 50er Jahren im deutschsprachigen Raum geführt wurde.

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Anmerkungen Kapitel A

  1. Z. T. auch durch personelle Vermittlung. So war etwa Th. Scharmann, der damals die Diskussion mitprägte, lange Zeit in berufsberatenden Gremien tätig.

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  2. Es ist in der Tat problematisch, den protestantischen Berufsbegriff als Folie für die Interpretation der Berufstätigkeit von Lohnarbeitern zu fixieren. Deeke spricht in diesem Zusammenhang von einer “Mystifikation der Lohnarbeit” (1974, S. 57). Webers Analyse des protestantischen Berufsbegriffs bezieht sich ja insbesondere auf die Unternehmer, für die die religiöse Ursprungsmotivation und deren Wendung in der innerweltlichen Askese Realitätsgehalt besaß. Für die Arbeiter kann dies nicht umstandslos analog angenommen werden. Weber deutet zwei unterschiedliche Versionen an, die die Geltung der mit der innerweltlichen Askese verbundenen Arbeitseinstellung (u. a. Fleiß, Disziplin) auch für die freien Lohnarbeiter begründen sollen. Zum einen verweist er darauf, daß ursprünglich auch für die Arbeiter die religiöse Einstellung zu der Unterwerfungsbereitschaft unter industrielle Disziplin leitend gewesen sei, daß im Laufe der historischen Entwicklung dann aber auf diese Motivationsbasis zunehmend verzichtet werden konnte:,,Der Kapitalismus in der Zeit seiner Entstehung brauchte Arbeiter, die um des Gewissens willen der ökonomischen Ausnutzung zur Verfügung standen. Heute sitzt er im Sattel und vermag ihre Arbeitswilligkeit ohne jenseitige Prämien zu erzwingen.” (Weber, 1965, S. 275) Ganz ähnlich argumentiert Weber (1923) mit dem Hinweis, daß die protestantische Ausprägung des Berufsbegriffs dem modernen Unternehmer ein gutes Gewissen und “außerdem ebenso arbeitswillige Arbeiter geliefert/habe/, indem er der Arbeiterschaft als Lohn ihrer asketischen Hingabe an den Beruf und ihrer Zustimmung zu rücksichtsloser Verwertung durch den Kapitalismus die ewige Seeligkeit in Aussicht stellte,…” (S. 313) Daß diese religiöse Hingabe durchaus profanere Züge hatte, vermerkt Weber mit Bezugnahme auf Baxter: “… beim Arbeiter/sei/nicht daß äußere Bekennen der Religion, sondern die ‘conscience to do their duty’ das Merkmal der Heiligkeit. Man sieht, das Interesse Gottes und dasjenige des Arbeitgebers gehen hier bedenklich ineinander über…” (1965, S. 273). Ein weiteres Erklärungsmoment verweist (1924, S. 150) auf die Zwangsmaßnahmen — zwangsweise Einstellung der Überschußpopulation, u. a. in Folge der Bauernlegen — die zur Rekrutierung der ersten Generationen des industriellen Proletariats geführt haben. Vgl. dazu auch kritisch Vester (1970, S. 94). Die beiden von Weber genannten Versionen schließen sich nicht aus, beziehen sich wohl auch auf unterschiedliche Rekrutierungspotentiale (Bauern und Handwerker). Aufschlußreiche Hinweise auf die Probleme bei der Rekrutierung von Arbeitskräften in der Elektroindustrie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gibt Kocka (1969). Kocka zitiert verschiedene Beispiele, die darauf hindeuten, “daß der passive Widerstand der handwerklich ausgerichteten Arbeiter und ihrer Meister das im Interesse größerer Rationalität erwünschte Tempo der Entwicklung zur arbeitsteiligen Fabrikation hin verlangsamte. Selbst Werner Siemens klagte über den ‘Künstlerschlendrian’ der Mechaniker, die durch frühere Präzisionsarbeiten für eine ‘energische und einseitige Tätigkeit’ verdorben worden seien.” (S. 66) 1872 begründet Werner Siemens die Einfürhung amerikanischer Werkzeugmaschinen mit der “Arbeiternot” (vgl. S. 65)

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  3. I. e. S.: psychologisch gefaßt; vgl. die auf Persönlichkeitstypen bezogene Berufswahltheorien von Holland u. a., auf die H. Ries (1970) verweist.

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  4. vgl. auch entspr. Zitate aus einer früheren Arbeit von Jaide, zit. bei Schelsky 1975 (1957), in der Jaide sich über die “Dürftigkeit, Einseitigkeit und Naivität der meisten Aussagen” über die Berufswelt sowie die “bare Ahnungslosigkeit und Torheit in der Berufswahl” ausläßt (S. 192).

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  5. Inglehart 1977; Kmieciak 1976

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  6. Diese These hat eine fragwürdige Konjunktur. E. Noelle-Neumann veröffentlichte kürzlich (FAZ v. 24. 11. 1979) einen Beitrag unter dem Titel “Arbeit — was ist das?”, der, ausgehend von der Annahme einer “wachsende(n) Lustlosigkeit bei der Arbeit”, eine Neubestimmung der an die Arbeit geknüpften Erwartungen fordert. Dahrendorf (Der Spiegel 52/78) vermutet, daß der “Arbeitsgesellschaft eine Gesellschaft der Tätigkeit “/folgt. Man ahnt zwar, was er meint, eine fundierte Begründung hat er bisher nicht geliefert. (vgl. Dahrendorf, 1979)

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  7. Eine der problematischen Konsequenzen der auf die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und die Erhöhung beruflicher Flexibilität gerichteten Berufsreform sehen Beck u. a. darin, daß damit die Entfesselung einer Konkurrenz aller gegen alle verbunden sein könne. Die nun gleichermaßen mit Schlüsselqualifikationen Ausgestatteten konkurrieren — gleichsam durch keine Schranken beruflicher Arbeitsteilung mehr gehemmt — allerorts gegeneinander. Dies sei zwar unter dem Gesichtspunkt der Lösung gesamtgesellschaftlicher Probleme — nämlich der Bereitstellung ausreichender Qualifikationen für die sich verändernden Formen der Güterproduktion — funktional. Die Verschärfung der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt führe jedoch zu schwerwiegenden Legitimationsproblemen, da die mit der beruflichen Arbeitsteilung verknüpfte Durchsetzung von Eigenproblemlösungen und sozialen Interessen von Berufsgruppen bzw. Individuen bedroht werde (s. u.). Deshalb verweisen die Verfasser auf das Laufbahnmodell des öffentlichen Dienstes bzw. der Beamten, das die Eigenproblemlösung von den funktional-inhaltlichen Aspekten der Ausführung bestimmter Arbeiten abkoppelt. Die bei den Beamten bestehende Regelbeförderung und Arbeitsplatzsicherheit könne u. U. als ein Gegenmodell zur beruflichen Arbeitsteilung fungieren. In Großbetrieben der Industrie hat es Elemente dieses Laufbahnmodells schon früh gegeben. Z. B. gab es bei Siemens die Stellung des Industriebeamten (vgl. Kocka 1969). Dieses, ursprünglich nur für Angestellte geltende Beamtenmodell ist, wenn auch in erheblich geringerem Umgang und weniger institutionalisiert, für die gewerblich Beschäftigten als Modell innerbetrieblicher Karrieren gültig. Damit kann eine Konstellation geschaffen werden, bei der eine stimulierte, generalisierte Leistungsbereitschaft, die Formen notwendiger Flexibilität begründet, in ihren potentiell destabilisierenden Folgen überformt wird.

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  8. Die Formel von der “doppelten Zweckstruktur” ist suggestiv und schillernd. Sie läßt eine “dialektische” Interpretation zu, in der die heterogenen Zwecke in einem Wechselwirkungszusammenhang stehen. Die Begriffswahl verweist ja auf diese Theorietradition. Am deutlichsten läßt sich diese “dialektische Interpretation” durch eine Stelle stützen (1976 I., S. 33), in der es heißt, daß die “sozialen Komplemente” der in den Berufen festgelegten Fähigkeitsinhalte sich “uno actu mit Entstehung und Veränderung der inhaltlichen Kompetenzkonstitution” entwickeln D. h., daß die “sozialen Attribute”, die mit den Berufen einhergehen, nicht als sekundäre Begleiterscheinungen oder unmittelbare Konsequenzen von Berufen gedacht werden können, sondern in deren Entstehung konstitutiv eingebaut sind. Diese Interpretation scheint mir zutreffend. Eine große Zahl der von Beck u.a. entwickelten Argumentationen und der vorgestellten Beispiele zeigt aber, daß sie die dialektische Beziehung von funktional-inhaltlichen und sozialen Dimensionen des Berufs nicht konsequent verfolgen. Ihre Argumentation entspricht häufiger dem, was Luhmann als eine Abkoppelung von Motiven und Zwecken analysiert hat. Es lohnt sich, seine Darstellung hier zu zitieren, weil sie die Funktion dieser Trennung von Motivation und Zweck, am Beispiel der Beziehung von Organisationszweck und Beitragsmotivation prägnant formuliert. Luhmann skizziert die Problematik, die darin besteht, daß Organisationen umweltreagibel ihre Zwecksetzungen verändern können müssen, ohne dabei ihre Mitglieder zu verlieren: “Beruht die Mitgliedschaft (…) auf Geld oder auf Geselligkeitsbedürfnissen, gegebenenfalls unterstützt durch eine stark verallgemeinerte professionelle Ethik oder eine Dienstideologie, so kann der Systemzweck auf dieser Grundlage flüssig variiert werden, ohne daß das System in Gefahr kommt, bei all zu scharfen Wendungen Mitglieder abzuschleudern, deren Motive konstant bleiben. Die Elastizität des Systems wird dadurch erreicht, daß die Motivation der Mitglieder auf einen chronischen Mangel, insbesondere auf Geldbedarf, gestützt wird, der so generalisiert ist, daß seine Befriedigung mit einer Vielzahl unterschiedlicher Systemzustände vereinbar ist. Deren Änderung hat dann keine Rückwirkung auf die Motivationsstruktur des Systems. Ein System, das seine Mitglieder zweckindifferent motivieren kann, gewinnt dadurch intern eine hohe Differenzierungsfähigkeit, da bei der Arbeitsteilung auf die Motivationskraft der Aufgaben wenig Rücksicht genommen werden muß, und extern eine hohe Anpassungsfähigkeit, die es ihm ermöglicht, etwaigen Änderungen in der Nichtmitgliederumwelt, dem Markt, der Politik, den kulturellen Interessen oder der technischen Entwicklung zügig zu folgen, sich rasch und ohne Substanzverluste umzustellen. Insgesamt scheint somit die Trennung von Motiv und Zweck eine Grundbedingung zu sein für die Bildung von hochkomplexen Systemen mit beträchtlicher interner Variabilität.” (Luhmann 1973, S. 140/141)

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  9. Diese Argumentationsrichtung verfolgen Beck u. a. relativ unabhängig von ihren Überlegungen zur doppelten Zweckstruktur des Berufs (vgl. 1976 II, S. 227ff). Darin sehe ich einen wichtigen Mangel, da diese Überlegungen der Formel von der doppelten Zweckstruktur gegenüber äußerlich bleiben.

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  10. S. dazu u. den Abschnitt über die Internalisierung von Güte- und Kontrollkriterien S. 317ff

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  11. Vgl. die entsprechenden Angaben zur Qualifikationsstruktur des Samples in geschlechtsspezifischer Auswertung im empirischen Angang B von “Leistung und Herrschaft” (1979, S. 574). Von den 165 befragten Männern hatten 79% einen Lehrabschluß, von den 26 Frauen dagegen nur 45,8%. Die dort zugrunde gelegte Datenbasis unterscheidet sich von der hier berücksichtigten dadurch, daß in meiner Untersuchung von den Kurz-Interviews des sog. Soder-samples nur die Interviews berücksichtigt werden, die von Befragten aus dem Bereich der Elektroindustrie stammten. (Vgl. Anh. I). Dadurch ergibt sich die Differenz zwischen den 191 Interviews, die in “Leistung und Herrschaft” berücksichtigt wurden und den 170 Interviews, die in der hier vorgelegten Untersuchung das Hauptsample ausmachen.

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  12. Der Begriff “Berufs ab kehr” stammt von Scharmann. Er unterscheidet Berufswechsel und Berufsabkehr, wobei die Berufsabkehr einen “freiwilligen Berufsübertritt” meint, während Berufswechsel ein eher zufälliges Flottieren zwischen den Berufsbereichen kennzeichnen soll. Diese Implikationen des Begriffs werden hier nicht übernommen (Vgl. Scharmann 1956).

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  13. Mindestens der Prozentsatz von Befragten, der sich als Differenz der in der 1. Zeile von Tab.: A I ausgewiesenen Werte und den hier errechneten ergibt, indiziert den Anteil definitiver Berufswechsler. Was als “Berufswechsler” gewertet wird, ist allerdings eine Definitionsfrage. Berufswechsel können natürlich auch aus Anlernberufen heraus erfolgen. Vgl. die entsprechende Diskussion bei Abel (1957). Auch die Werte aus der 4. Zeile verweisen auf horizontale berufliche Mobilität. Zur Frage des Zusammenhangs von Beschäftigungsbereich und Berufswechselprozessen s. u. den Abschnitt III. 1 in diesem Kapitel.

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  14. Vgl. dazu die detailliertere Analyse in: “Leistung und Herrschaft”: Fabrikarbeit von Frauen, S. 118–121.

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  15. Vgl. MiTT. A. B., 1974, Heft 2

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  16. Vgl. Quint, A. B. 5, 1974; bezogen auf männliche Erwerbstätige, also incl. Angestellte/ Selbständige.

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  17. Die Frage (F5), auf die sich die in der vorliegenden Übersicht ausgewiesenen quantitativen Auswertungen im wesentlichen Stützen, lautete: “Gab es eigentlich irgendetwas, eine Person oder ein Ereignis, das für Ihre Berufswahl besonders wichtig gewesen ist?”. Die Antworten auf diese Frage sowie weitere Informationen zur Berufseinmündung, die sich in der folgenden Frage (F.6) zum beruflichen Werdegang ergaben, wurden entsprechend der aus der Übersicht ersichtlichen Kategorien vercodet. In diesem Fall konnte ich z.T. auch auf Vercodungen zurückgreifen, die von K. Czasny, L. Hack und R. Moser vorgenommen wurden. Die Vercodungen beziehen sich nicht allein auf die von den Interviewten ausdrücklich genannten Berufseinmündungsmotive und -umstände; so stellte z.B. die Code-Kategorie 1 1: “reingleiten” selbst schon eine Interpretation bestimmter Informationen zur Berufswahl dar, die so nicht von den Befragten vorgenommen wurde. Dieser Hinweis soll an dieser Stelle nur bereits auf methodische Probleme der Interpretation bzw. Textanalyse verweisen, die für die vorliegende Arbeit ja immer wieder von Bedeutung sind: die Relation von reinen ‘Faktenaussagen’, deren ‘objektiven’ Aussagegehalt, die Interpretation durch den Interviewten im Rahmen der Befragung; Übernahme oder Prüfung und Veränderung dieser Interpretation durch die Codierungsprozesse und die darüber hinausgehende Darstellung und Interpretation der Ergebnisse.

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  18. Vgl. dazu auch die statistische Analyse der Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen: W. Meis, 1952

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  19. Für die 50er Jahre hat Scharmann die Veränderung der Berufswünsche in ihrer Relation zum knappen Lehrstellenangebot dargestellt (1956). Vgl. a. Jaide, 1961. Scharmann (1965) unterscheidet drei Generationen von Lehrstellenbewerbern: Die ‘Nachkriegsgeneration’, die zwischen 1945 und 1953 auf den Arbeitsmarkt kam und für die ein besonders schlechtes Lehrstellenangebot verfügbar war. Die ‘Zwischengeneration’ (1954–58), für die der Lehrstellenmarkt sich allmählich entzerrte, bis schließlich sich für die ‘Nachkriegsgeneration’ die Tendenz zur Vollbeschäftigung durchsetzte. Daß dies nicht bedeutete, daß nun — in den 60er Jahren — jeder die Lehrstelle haben konnte, die er gerne wollte, zeigen die Daten der Berufsberatungsstatistik (vgl. Anhang A), die bei bestimmten Berufen (Elektromechaniker; Rundfunk/Fernsehmechaniker, Fernmeldemonteure z.B.) immer noch eine erhebliche Diskrepanz zwischen Berufswünschen und angebotenen Lehrstellen ausweisen.

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  20. Der Generationenansatz in der Soziologie ist insbesondere von Mannheim im Rahmen seiner Wissenssoziologie begründet worden. (Vgl. Mannheim, 1964) Für Mannheim ist die Generationslagerung mindestens ebenso gewichtig wie die Klassenlage. Schelsky’s Arbeiten zur “skeptischen Generation” gehen ja implizit von derartigen Überlegungen aus. Die Arbeiten von Elisabeth Pfeil u.a. (1968, S. 198) berichten über die relativ guten Berufswahlmöglichkeiten des von ihr untersuchten Geburtenjahrganges 1941. Zum Kohortenansatz vgl. a. E. Pfeil 1967

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  21. Vgl. in diesem Zusammenhang die bereits erwähnten Materialien in “Arbeitslosigkeit und Berufsnot der Jugend” sowie in Schelsky, Wandlungen der deutschen Familie in der Gegenwart, 1955; s.a. Wurzbacher, 1954. Sehr materialreich und informativ ist Thurnwald, H., Gegenwartsprobleme Berliner Familien, 1948.

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  22. Zur Begründung dieser Vorgehensweise vgl. u. S. 65f

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  23. Mit hämischem Oberton wird immer wieder von interessierter Seite über dieses Geldmotiv berichtet. Unter der Überschrift “Lieber Lohn statt Lehrstelle” berichtet das Handelsblatt vom 27.4.1978 über eine im Auftrage des Niedersächsischen Kultusministers durchgeführte Untersuchung: “Ausbildungsverhalten Jugendlicher: Gründe für die Nichtaufnahme einer Berufsbildung” (Hannover, Januar 1978). Von den in dieser Studie Befragten 507 Jungarbeitern hatte sich etwa die Hälfte nicht um eine betriebliche Ausbildungsstelle bemüht. Von dieser Gruppe gaben 10,6% der männlichen und 21,5% der weiblichen Jungarbeiter als “Hauptgründe der Nichtbewerbung” an: “Ich wollte Geld verdienen” (vgl. S. 38; Tab. 16). Ein ähnlich krasses Mißverhältnis zwischen der Überschrift und der Grundlage der entsprechenden Berichterstattung ergibt sich auch für die Meldung vom 24.4.1978 im Handelsblatt, unter der Überschrift: “Jungarbeiter: Das Geld-Motiv”. Hier werden in einer Graphik 84% von den Befragten, die von Anfang an arbeiten wollten, ausgewiesen, die angaben, dies getan zu haben, weil sie gleich Geld verdienen wollten. Nicht ausgewiesen ist in der entsprechenden Graphik, daß es sich bei der Untergruppe — von der wiederum 84% das Geldmotiv als ausschlaggebend dafür bezeichneten, daß sie kein Ausbildungsverhältnis eingegangen waren — um nur insgesamt 25% des Gesamtsamples der 1616 befragten Jungarbeiter handelt. Selbst wenn man — ganz unbefragt und ohne alle Methodenkritik — die Ergebnisse dieser vom EMNID-Institut (im Auftrage des BMBW) durchgeführten Studie übernimmt, bleibt ein krasses Mißverhältnis zur Berichterstattung dieses Handels-Blattes. Mindestens hier ist also die o. erwähnte Diskussion aus den 50er Jahren noch aktuell.

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  24. Daß der Beschäftigungsbereich, mindestens in der Dimension der Betriebszugehörigkeit, also einer anderen Form von Kontinuität oder Diskontinuität, entscheidende Effekte ausübt, weisen entsprechende Untersuchungen nach. Vgl. u.a. Mat AB 9/1975, “Betriebszugehörigkeitsdauer bei männlichen Arbeitnehmern”. In der hier vorgelegten Argumentation ist berufliche Kontinuität bisher nur als relative Identität von Lehrberuf und gegenwärtig ausgeübter Tätigkeit gefaßt. Zur weiteren Differenzierung von Formen beruflicher Kontinuität s.u. Kapitel C.

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Brose, HG. (1983). Erste Erfahrungen in der Berufsbiographie: Die Arbeitskraft auf dem Wege zum Arbeitsmarkt. In: Die Erfahrung der Arbeit. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 56. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88642-2_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88642-2_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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