Zusammenfassung
Angesichts der erklärten kubanischen Zielsetzung, die Zuckermonokultur durch die Diversifizierung der Produktionsstruktur zu überwinden, könnte die folgende ausführliche Analyse dieses Sektors auf den ersten Blick als überproportional erscheinen. Für diese breit angelegte, systematische und materialreiche Behandlung gibt es jedoch gute Gründe:
-
1.
Der Zuckersektor fungiert in der kubanischen Wachstumsstrategie als Leitsektor. Der vorrangige Platz in der Darstellung entspricht also seinem realen Gewicht.
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2.
Der kubanische Versuch, den ererbten Moloch des Zuckerexportplantagensektors durch internen strukturellen Wandel, konzentrische Diversifizierung, Ausbreitungseffekte usw. für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung fruchtbar zu machen, ist bisher kaum adäquat begriffen und noch weniger systematisch und empirisch untersucht worden. Der Mangel systematischer und empirischer Analysen trifft z.T. auch auf die kubanischen Selbstdarstellungen zu1; so gibt es z.B. keine veröffentlichten kubanischen Untersuchungen und Gesamtdarstellungen der Kapitalgüterindustrie für den Zuckersektor oder der expandierenden, Zuckernebenprodukte verarbeitenden Industrie2. Vorhanden sind allein isolierte Projektanalysen, die Darstellung der Entwicklungspläne durch Repräsentanten des Ministeriums für die Zuckerindustrie (MINAZ) in Ansprachen und Interviews und einige journalistische Kurzanalysen meist einzelner Aspekte. Untersuchungen ausländischer Wissenschaftler nehmen durch ihre Fixierung auf das Problem der Diversifizierung, und besonders der bisher erst rudimentären Exportdiversifizierung, den fundamentalen Wandel des Zuckersektors entweder gar nicht wahr oder kommen über eine Beschreibung der Veränderungen nicht hinaus. Sie werden damit den kubanischen Intentionen in keiner Weise gerecht. Diese Situation macht einerseits die Analyse der oben angedeuteten entwicklungspolitisch fundamentalen Aspekte so notwendig, andererseits aber auch schwierig, weil das vorhandene, verstreute Material weder schon gebündelt greifbar noch unter den interessierenden Fragestellungen vorstrukturiert ist. Die neuere internationale Literatur beschränkt sich auf einige knappe überblicksartikel und Reisereports ausländischer Zuckerexperten3. Die wissenschaftlichen Monographien, in denen der Zuckersektor im Mittelpunkt steht oder einen großen Raum einnimmt, decken nur die Zeit bis 1970 ab4; allein deswegen kann in ihnen die Politik konzentrischer Diversifizierung empirisch nicht behandelt werden, weil deren erste Resultate erst danach sichtbar geworden sind.
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3.
Im Unterschied zu anderen Aspekten und Sektoren der kubanischen Entwicklungspolitik ist für den Zuckersektor viel und neues Primärmaterial vorhanden und erstaunlicherweise sogar in der Bundesrepublik Deutschland zugänglich5. Dieses Material findet sich in erster Linie in den kubanischen Zuckerfachzeitschriften ATAC, Cuba Azucar, ICIDA, Sobre Derivados de la Caña de Azucar und in Veröffentlichungen internationaler Vereinigungen der Zuckerindustrie6. Wegen der besseren Materiallage werden daher einige allgemeine Aspekte der kubanischen Wachstumsstrategie (u.a. Modernisierung der Landwirtschaft und ihre Resultate, konzentrische Diversifizierung) am Zuckersektor entweder exemplarisch oder detaillierter abgehandelt. Rückschlüsse auf die Entwicklung anderer Sektoren sind jedoch wegen der hohen Priorität des Zuckersektors nur mit Einschränkung möglich.
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Literatur
Eine Ausnahme bildet Ferran Oliva (1973b), der einige meist wenig beachtete Aspekte der Zuckerstrategie (Technologiepolitik, Prinzipien des Aufbaus einer Kapitelgüterindustrie für den Zuckersektor, intrasektorale Ausbreitungseffekte u.a.) behandelt.
Zur Zuckerrohrnebenproduktindustrie und ihren Perspektiven existieren allerdings mehrere Gesamtanalysen und eine Vielzahl technisch-ökonomischer Projektanalysen des ICIDCA, die jedoch mit der Ausnahme der Projektanalysen nicht veröffentlicht worden sind. Vgl. dazu die Liste der Forschungsarbeiten in X Anos del ICIDCA 1973.
Vgl. z.B. Hirschmüller/Delavier 1969, Badinand 1971, 1. u.2, Harbron 1975.
Die wissenschaftlichen Monographien, in denen der Zuckersektor im Mittelpunkt steht (Brunner 1977) oder einen großen Raum einnimmt (S. Roca 1975a,1976), behandeln nur die Zeit vor 1970. Mesa-Lago (1978)
So z.B. F. Castro 1964, S. 271. Auf diesen fundamentalen Text sowie auf Herrera 1965, der die Planung für die Zuckerrohrlandwirtschaft im Rahmen des Zuckerperspektivplans 1966–70 erläutert, beziehe ich mich in diesem Abschnitt häufiger.
So u.a. J. Vazquez 1972b, 1975c (Interviews mit R. Francia Mestre, dem Landwirtschaftsminister).
Zu dieser neuen Entwicklung der abhängigen Plantagenökonomie mit vorherrschend kapitalistischer Produktionsweise vgl. u.a. Petersen 1966, Symes 1972, Hagelberg 1974a.
Vgl. dazu ausführlich die Untersuchung der Rolle des Privatsektors der Zuckerrohrlandwirtschaft durch Acosta 1972b.
Vgl.dazu allgemein und zu den einzelnen Institutionen zur besseren Koordination und Integration von Zuckerrohrlandwirtschaft und Zuckerindustrie den schon erwähnten Aufsatz von J. Lodos (1977).
Ich stütze mich im folgenden weitgehend auf Ferran Oliva 1973b, S. 48ff.
J. Lodos 1977, 5.16. Cachaza ist eine schlammige Masse, die beim Filtrieren des Zuckers anfällt. Zu ihrer möglichen Anwendung als organischer Dünger vgl. Aloma/Diaz 1973, Aloma/ Cuellar 1975.
Zur mangelnden Koordination der landwirtschaftlichen und der industriellen Seite des Zuckerproduktionsprozesses vor 1974 vgl. Joshua 1974.
Zu diesem wichtigen Unterschied der kubanischen Agrarpolitik von der einiger anderer sozialistischer Länder vgl. D. Warriner 1967.
“Wir müssen die signalisierte Zahl von 10 Millionen Tonnen Zucker 1970 in erster Linie durch das substantielle Wachstum des Zuckerrohrs und des Zuckers pro Anbaufläche erreichen, d.h. durch die Anwendung intensiver Bewirtschaftungsmethoden.” Herrera 1965, S.5.
Zur geplanten Expansion der Zuckerrohranbaufläche von rund 1 Million Hektar 1964 auf 1,5 Millionen Hektar 1970 vgl. u.a. Auroi 1975, S.162f., Brunner 1977, S.48. Wahrscheinlich ist die Zahl für 1964 zu niedrig, weil sie sich auf die Erntefläche und nicht auf die Anbaufläche bezieht. Angaben zur Zuckerrohranbaufläche 1964 liegen nicht vor. 1963 betrug sie jedoch noch 1,16 Millionen Hektar; vgl. den Rechenschaftsbericht von F. Castro im Auftrag des ZK der Kommunistischen Partei Kubas für den Ersten Parteitag 1975, 1976, S. 66,68.
Zu diesen Kriterien vgl. u.a. J. Vazquez 1972b, 1975c.Die Liste der kubanischen Studien über Experimente mit neuen Zuckerrohrsorten ist lang. Vgl. u.a. viele Aufsätze der 39. Konferenz der ACAC 1970, die zusammenfassende Analyse von M. Anderez 1973, den Forschungsbericht von López/Devilla 1976, sowie die für die konkrete lokale Wahl verbindliche ‘Methodology for the Selection, Propagation and Development of Cane Varieties’, Vol.1 u.2, 1971.
Vgl. dazu J. Vazquez 1972b, 1975c.Zu den Stadien des landwirtschaftlichen Technologietransfers am Beispiel der Zuckerrohrsorten vgl. Evenson/Houck/Ruttan 1970.
Vgl. J. Vazquez 1974a, S.46. Besonders geeignet zum Schneiden des Rohrs durch Erntemaschinen sind aufrechte Sorten mit möglichst wenig Blattwerk.
Zur Klassifizierung und Charakterisierung der zur Zuckerrohrlandwirtschaft geeigneten kubanischen Böden vgl. Shishov/ Villegas/Shishova 1974. über den Stand der agronomischen Zuckerrohrforschung allgemein informiert zusammenfassend M. Anderez 1974.
Zur geplanten Produktionskapazität der kubanischen Düngemittel- industrie von 700.000 t nach Fertigstellung der beiden Werke in Cienfuegos und Nuevitas vgl. M. Fernandez-Font 1973a,S.8.
Vgl. International Sugar Journal 1976, S. 159. Die Bekämpfung der in den Tropen besonders gefährlichen Pflanzenkrankheiten war eines der Hauptthemen der 39. Konferenz der ATAC 1970; vgl. dazu u.a. die Abstracts im International Sugar Journal 1971, u.a. S.270.
Vgl. dazu u.a. Evenson/Houck/Ruttan 1970 und Ferran Oliva 1973a, 1974 (2).
Zur Bewässerunspolitik in der Zuckerrohrlandwirtschaft vgl. den Aufsatz des dafür zuständigen P.L. Dorticos 1973. Dort wird auch die Option für die Berieselungsbewässerung näher begründet. Zur heutigen Schwerpunktsetzung einer besseren Nutzung des vorhandenen gestauten Wasserpotentials vgl. außerdem M. Fernandez-Font 1973a,S.8.
Vgl. zum Stand der Bewässerung in der australischen Zuckerrohrlandwirtschaft G. Campbell 1975, S.111, Tabelle 1.
Zu den Hektar-Erträgen der internationalen Zuckerrohrlandwirtschaft, ihren Entwicklungstendenzen und den sie beeinflussenden Faktoren vgl. Ferran Oliva 1973a.
Zur Zuckerproduktion von 1979 vgl. Blick durch die Wirtschaft vom 18.10.1979.
So sah z.B. der ursprüngliche Zuckerplan 1971–80 vor, daß ab 1980 nur noch die Hälfte des angebauten Zuckerrohrs abgeerntet werden sollte. Durch die dadurch mögliche längere Wachstumsperiode des Zuckerrohrs (18–24 Monate) und durch die beschriebene Modernisierung der Landwirtschaft war geplant, die Flächenproduktivität zu verdoppeln, so daß mit der halben Erntefläche die gleiche Menge Zuckerrohr produziert werden könnte. So F. Castro, Granma vom 26.10.1969, Bohemia vom 18.7.1969, S.66. Die dargestellten Ziele werden in quantitativer Hinsicht auf keinen Fall bis 1980 realisiert werden können. Inwiefern angesichts der knappen Agrarfläche als einem zentralen Engpaß der inkrementellen Diversifizierung der Landwirtschaft diese Perspektive grundsätzlich revidiert wurde, ist unklar.
Vgl. zu den vorhergehenden Daten Hagelberg 1974a, S.75, Blutstein u.a. 1976, S.395.
vgl. dazu hinsichtlich der karibischen Zuckerrohrländer Hagelberg 1974a, S.68–76.
Ansätze finden sich bei Pollitt 1970, Roca 1976. Während Pollitt auf die agrotechnischen Probleme der Mechanisierung der Zuckerrohrernte und die sozioökonomischen Probleme technologischer Innovationen in der tropischen Landwirtschaft unter der Bedingung eines unterentwickelten Landes hinweist, dokumentiert Roca das Scheitern der Mechanisierung der Zuckerrohrernte vor 1970 als einen zentralen Faktor der gesamtwirtschaftlichen Opportunitätskosten der gran zafra und bezieht das Scheitern auf die begrenzte Investitionskapazität der kubanischen Ökonomie, ohne jedoch die flexiblen und angemessenen Reaktionen nach 1970 zu berücksichtigen.
F. Castro 1969c, S.4. Castro stellt den Zusammenhang zwischen der geplanten beschleunigten Diversifizierung der Produktionsstruktur nach 1970 und den Anstrengungen zur schnellen Mechanisierung der Ernte explizit her: “Und alles dies erfordert umfangreiche Investitionen… nicht einfach Millionen, sondern Tausende von Millionen in die industrielle Entwicklung, die in den nächsten Jahren einen beschleunigten Rhythmus erreichen wird. Um dieses zu realisieren, ist die Menge der ‘centros de acopio’, die wir bauen müssen,… die Menge der Bulldozer, die wir importieren müssen, und der Erntemaschinen, die wir konstruieren müssen (H.F.), um die Arbeitskräfte zu befreien…, die wir heute für das Zuckerrohr brauchen, das wir noch immer mit primitiven Methoden schneiden, bekannt.” Ebenda, S.4. Das Scheitern der und die durch die gran zafra ausgelösten Probleme bedeutete nur einen kurzfristigen Aufschub dieser Industrialisierungspläne zunächst bis 1973, dann bis 1976. zum Aufschub der Industrialisierungspläne vgl. C.R. Rodriguez 1972a.
F. Castro 1969c, S.2; ähnlich F. Castro 1972e, S.138.
Zu den Motiven vgl. zusammenfassend J. Vazquez 1972h, S.9f.
Zu den Gründen der Abnahme der Zahl der professionellen Zuckerrohrschnitter vgl. zusammenfassend Roca 1976, S. 46f. sowie J. Vazquez 1972b und schon früh Herrera 1965.
Herrera 1965, S.3. De facto hat die Zahl der in der Zuckerrohrernte tätigen freiwilligen Arbeitskräfte nach 1970 rapide abgenommen.
Dies war, neben ihrer geringen Arbeitsproduktivität, ein wesentliches Motiv der Reduktion der Zahl der für die Zuckerrohrernte mobilisierten freiwilligen Arbeitskräfte nach 1970. Vgl. u.a. Granma W.R., 7.2.1971, S.1.
So F. Castro 1964, S.241. Zum Ziel der Senkung der Produktionskosten allgemein vgl. Borrego 1966, Ferran Oliva 1972b, F. Castro 1971b.
Zur Kritik des Taylorismus sowie zur technischen und gesellschaftlichen Arbeitsteilung im Produktionsprozeß allgemein vgl. die Analysen in A. Gorz (Hrsg.) 1973, vor allem den zentralen Text von St. Marglin.
Zum Rückgang des Imports von Traktoren vgl. Theriot 1978,Tab.6; zu dessen Begründung(effizientere Nutzung der vorhandenen Maschinen) vgl. UNDP 1973, S.60.
Die Zahl von 6.000 Zuckerrohrladern 1976 stammt von Posada 1976, S.21; Mesa-Lago (1978, S.52) hatte diese für 1973 noch mit 4.000 angegeben.
Zur Entwicklung des Zuckerrohrtransportsektors vgl. u.a. A. Conte 1972, R. Salomón Lianes 1976b, R. Villa Montes 1976, F. Chomon 1966, S.179ff, J. Vâzquez 1975b.
Hervorzuheben ist, daß heute die leichter zu produzierenden Produkte für die Modernisierung des Eisenbahntransports im Zuckersektor in Kuba selbst hergestellt werden: Güterwagen, Loren, Betonschwellen, Schotter und Fertigbauteile für verschiedene Installationen. Vgl. Vâzquez 1975b.
Zu den organisatorischen Problemen des Zuckerrohrtransports und einigen Vorschlägen zu ihrer rationalen Lösung vgl. M.I. Cardonne 1975.
Vgl. dazu die Rede von F. Castro zur Eröffnung des ersten neuen Terminals für Losezucker in Puerto Carupano vom 20.1.1978, F. Castro 1978a. Bemerkenswert ist, daß die neuen Terminals gänzlich in Kuba und von Kubanern entworfen, gebaut und montiert und die Ausrüstungen, mit Ausnahme der großen komplexen Waagschalen und der Motoren, ebenfalls national produziert werden.
Einen Überblick über die Geschichte der Mechanisierung der Zuckerrohrernte vermitteln u.a. Mecanización de la Caffa en Cuba 1977, A.F. Betancout 1970, und die Zusammenfassung von 5 mir nicht zugänglichen Aufsätzen des gleichen Autors für ein Symposium der 39. Konferenz der ATAC “Cane Mechanization in Cuba” 1971.
Zu den Nachteilen der KCT-1 vgl. am besten Betancourt 1970, S.6ff.
Zu den beiden Henderson-Maschinen vgl. am besten das Interview mit dem Konstrukteur in Vazquez 1971; zur Libertadora vgl. u.aS.Roca 1976, S.57.
F. Castro 1969a, S.66. Zu den Nachteilen der Libertadora vgl. S. Roca 1976, S.57.
Zu diesen Nachteilen vgl. R. Henderson in Vâzquez 1971, S.28.
Iglesias/Silveira 1975, S.9 (aus der Vergleichstafel, in der die agrotechnischen Parameter von 1964 und 1970 verglichen werden).
Ebenda, S.11; ähnlich die Schlußfolgerung in dem neuesten zusammenfassenden kubanischen Text Mecanización de la Cana en Cuba 1977, S.11.
Zur Weiterentwicklung der KTP-1 und speziell zur KTP-2 vgl. F. Castro 1977c.
Vgl. dazu die komparativen Daten für die Weiterentwicklung der Libertadora sowie der KTP-1 und KTP-2 in Castro 1977 und Mecanización de la Cana en Cuba 1977.
Zum ‘Hagelberg-Paradox’ vgl. Hagelberg 1974a, S.40–44.
In Australien waren 1972 immerhin 98% des Schneidens mechanisiert. Zur australischen Zuckerrohrlandwirtschaft vgl. Guillermo Gâlvez 1976, hier S. 23.
S. Roca 1976, S.67. Roca bezieht sich.auf Frederic Middleton, den Chefingenieur des Verbandes der Zuckerrohrplantagenbesitzer von Hawaii.
Die These, daß das technische Problem der Ernte gebrannten Rohrs in einigen Ländern gelöst wäre, vertraten 1970 u.a. Betancourt 1970, und der von einem Autorenkollektiv der Universität Havanna verfaßte Text“Proposiciones sobre las perspectivas para el desarrollo de la mecanización de la cosecha en Cuba” (im folgenden zitiert als: Proposiciones… 1970).
Zum DINAME und dessen Aufgaben vgl. das Interview mit seinem Direktor J. Borot in Vâzquez 1972h.
Vgl. zum CIDMA, dessen Struktur, Auftrag und Programm die Berichte über die ersten Jahresversammlungen von R. Salomon Llanes 1976, 1977.
Zur Silo-Ernte-Maschine und dem Forschungs-und Entwicklungsprogramm überhaupt vgl. Mecanización de la Cana en Cuba 1977, S.15.
Zu diesen Organisationsproblemen vgl. von kubanischer Seite Mecanización de la Cana 1977, S.10f.
Zu den landwirtschaftlichen Voraussetzungen der integralen Mechanisierung der Zuckerrohrernte vgl. detailliert und als theoretische Begründung der späteren Entwicklung Proposiciones 1970.
Zu den hohen ökonomischen Kosten des durch das US-Embargo verursachten Ersatzteilmangels vgl. am besten Losman 1974.
F. Francia Mestre in Vazquez 1972b, S.17.
Zur Rolle der centros de acopio als organisatorische Zentren vgl. u.a. die Außerungen von R. Henderson in G. Gonzâlez 1972b.
Lâzaro Cabenas, Unterdirektor des DINAME in R. Salomon Lianes 1975a, S.28.
Vgl. Mecanización de la Casa 1977, S.12. Die Ausbildungszeit der qualifizierten Arbeiter beträgt 6 Monate und die der Techniker 3 Jahre.
Auf die Grenzen der manufakturelien Produktion kubanischer Modelle hat F. Castro verwiesen: “Einige Modelle sind hier entwickelt worden. Ich gehe weiter und sage, daß die Werkstätten des Ministeriums der Grundindustrie Zuckerrohrerntemaschinen hergestellt haben, die als optimal klassifiziert werden könnten. Aber es ist eine Sache, eine Maschine per Hand und mit der Hilfe handwerklicher Methoden zu fertigen, jedes einzelne Teil - und es ist eine ganz andere Sache, sie in Massenproduktion mit all ihren hydraulischen Systemen und all diesen komplexen Mechanismen, die perfekt laufen sollen, herzustellen. Wir müssen zugeben, daß wir einmal die Illusion gehabt haben, daß unsere Fabriken das Problem für uns lösen könnten. Die centros de acopio und die Henderson-Erntemaschine wurden entworfen. Die Erntemaschinen arbeiten zufriedenstellend, aber wir müssen die Bulldozer, auf die sie montiert werden, importieren.” F. Castro 1970a, S.4.
Unausgewiesenes Zitat von F. Castro, zitiert nach Granma W.R. 7.2.1971, S.1.
Vgl. Increased productivity from harvesting whole cane from burned-over fields, 1971, S.5.
R.Henderson, zitiert in G. Gonzâlez 1972b.
Vgl. dazu R.Henderson in G. Gonzalez 1972b, S.47.
war der Großteil der Produktion der Maschinenbauindustrie für Trockenreinigungsstationen, GuBformen für den Häuserbau und Kuhställe bestimmt; vgl. F. Castro 1971e, S.2.
Hier nach S. Roca 1976, S.58; vgl. auch Auroi 1975, S.174.
Zu diesen Daten vgl. J. Lodos 1977. Die optimale Produktivität wurde hier provisorisch aufgrund der Angaben zur potentiellen Produktivität pro Stunde berechnet.
Vgl. dazu und zum australischen System der Zuckerrohrernte allgemein Centro de Investigaciones de la Casa (CIC) 1972, 1973 (im folgenden zitiert als CIC 1972 oder 1973), Batule Díaz 1972, J. Gonzâlez Maiz 1972b.
Zu den Nachteilen, den Schwierigkeiten und den Voraussetzungen der Einführung des australischen Systems der Zuckerrohr-ernte vgl. u.a. Francia Mestre in Vâzquez 1975c,S.32f, CIC 1972, J. Gonzalez Maiz 1972b und eine Vielzahl von in ‘Cuba Azúcar’ oder ‘ATAC’ veröffentlichten Studien über die Folgen des a.S. für den Boden, das Stoppelrohr, den Transport, die industrielle Produktion usw. Das Forschungsprojekt im Umkreis des a.S. war das wichtigste von 10 Forschungsprojekten des Forschungszentrums für Zuckerrohr der Universität Havanna; vgl. Increased productivity from harvesting whole cane from burned-over fields, 1971, S.5.
Zu diesen möglichen Folgen für die Industrie vgl. vor allem J. Gonzâlez Maiz 1972b.
Vgl. z.B. F. Castro 1977c, S.4: “Die KTP-2 kann Zuckerrohr schneiden, das nicht sehr gut abgebrannt wurde; zu diesem Zweck wurde sie entworfen. D.h. daß wir in der Zukunft in der Lage sein werden, damit aufzuhören, aus dem Motiv einer höheren Produktivität das Zuckerrohr abzubrennen. Indem wir das Abbrennen des Zuckerrohrs reduzieren, sparen wir Wasser, kann das Blattwerk auf dem Felde bleiben (als Naturdünger, H.F.) oder wir können es, falls wir es wollen, als Viehfutter gebrauchen. Auf diese Weise können wir in einem gewissen Maße das Wachsen des Unkrauts verhindern und das Stoppelrohr kann länger bleiben.”
Vgl. z.B. CIC 1972, S.118: “Wenn man die dargestellten Aspekte betrachtet, kommt man zu dem Schluß, daß die Vorteile der Ernte abgebrannten Zuckerrohrs höher sind als die von ihm ausgehenden Erfordernisse, die im wesentlichen organisatorischer Art sind.”
M. Lage in: Se desarrolla con éxito la colaboración sovietico-cubano en la industria azucarera 1975, S.11.
Vgl. dazu Borot in Vazquez 1972h, S.12. Im postrevolutionären Kuba ist also nach 1970 die von vielen Entwicklungsplanern geteilte Investitionsillusion, die darin besteht, die existierende Kapazität zur Absorption von Investitionen zu überschätzen, die zu einer geringen ökonomischen Effizienz der Investitionen führte, korrigiert worden. Die sowjetische Hilfe paßte sich - das deutet jedenfalls der begrenzte Erfahrungsbereich der Mechanisierung der Zuckerrohrernte an - dieser Akzentverschiebung der kubanischen Entwicklungspolitik an, indem ein wesentlicher Teil der effizienten Nutzung der neu gelieferten Maschinen diente. Vgl. allgemein zur Kritik der Fixierung vieler Entwicklungsplaner auf das Investitionsniveau ohne eine ausreichende Beachtung der Struktur der Investitionen,ihrer ökonomischen Effizienz und ungenutzter Produktionspotentiale Mahbub ul Hag 1976, S.17ff.
“Unsere Techniker und die sowjetischen Techniker, mit ihrer großen Erfahrung, arbeiteten intensiv. Die sowjetische Maschinenbauindustrie hat das Problem zumindest in technischer Hinsicht gelöst.” Unausgewiesenes Zitat von F. Castro in einem dem Artikel von J. Varela Pérez 1974 beigefügten Kasten. Vgl. auch die folgende etwas überhebliche, aber wahrscheinlich zutreffende Charakterisierung der Gewichte im Rahmen der kubanisch-sowjetischen Kooperation: “Sowjetische Ingenieure und kubanische Praktiker probierten immer neue Varianten durch…”. H.G. Schubert 1978, S.152.
Zu den verschiedenen qualifizierten Arbeitskräften, die für eine Arbeitsgruppe bei der Zuckerrohrernte mit Maschinen notwendig sind, vgl. Mecanización de la Cana en Cuba 1977.
Zum enormen bildungspolitischen Fortschritt vgl. die Daten in Kapitel 12.4.
Vgl. dazu und zur Unterentwicklung der Zuckerforschung vor 1959 allgemein IBRD 1951, S.197, 225.
Perspectiva de la industria canera cubana 1976, S.4; ähnlich auch A. Rodriguez 1974a, Posada 1976, Pablo Noriega: Experimental Sugar Mill 1972, Ferran Oliva 1973b. Auf diese fundamentalen Texte der postrevolutionären Forschungs-und Technologiepolitik im Zuckersektor beziehe ich mich im folgenden häufiger.
Die Institution, die alle nationalen und internationalen Patente registriert, nennt sich ONIITEM; vgl. Dania Gâlvez 1975. Von Información Azucarera waren mir nur zwei Bände von 1974 zugänglich; vgl. Información Azucarera 1974, 1 + 2.
Zum Prinzip des “double sourcing” vgl. Harbron 1975. Ein gutes Beispiel für diese Politik sind die 10 neuen Torulahefe-Fabriken, von denen sechs aus Frankreich und vier aus Österreich importiert worden sind. Zu den Herkunftsländern der Zuckermaschinerie vgl. Ferrân Oliva 1973b.
Zitat aus einer Rede von Ricardo Cabrisas auf dem 4. Treffen der GEPLACEA, hier zitiert nach Cuba - Economic News 12.1976, 72, S.7. Zu GEPLACEA vgl. das Interview von J. Vazquez(1975d) mit Jorge Brioso, dem 1. Generalsekretär dieser Organisation, E.L. Velazquez 1975 und R. Salomón Llanes 1977d. 916
Edison Velazquez in Vazquez 1972g, S.41. Zu den industriellen Problemen wärend der gran zafra und ihren Ursachen vgl. F. Castro 1970d.
Zur Strategie der Mikroinvestitionen nach 1970 und ihrer theoretischen Begründung vgl. ausführlich Ferran Oliva 1972b.
Zu den einzelnen ab 1971 getroffenen Maßnahmen und der dahinterstehenden Konzeption vgl. neben dem schon zitierten Text von Ferran Oliva: M. Lage 1971; Edison Velazquez in Vazquez 1972g und Dorticos 1974. Speziell zur Verbesserung der präventiven Instandhaltung und der Reparaturarbeiten vgl. Guido García in Vazquez 1972e.
Zur Entwicklung des Unternehmens zur Industriemontage und seinen Perspektiven vgl. Figueras in Vazquez 1973c, S.21, M. Lage in Vazquez 1972a, S.10.
Zur vorrangigen Rolle der multinationalen Konzerne bei der Durchführung eines der bedeutendsten Zuckerprojekte der Welt im Sudan vgl. Ostafrikanische Länder investieren in den Aufbau der Zuckerindustrie in: Blick durch die Wirtschaft 27.3.1979.
Zum außerordentlichen Umfang der kubanischen Investitionen im Zuckersektor 1966–70 vgl. u.a. Hagelberg 1974a, S.100f; dies wird auch deutlich durch das besondere Interesse, das Exporteure von Zuckermaschinerie für Aufträge aus Kuba zeigen. So z.B. C. Rowan 1970, der Direktor von Tate & Lyle Ltd. in: Exporting a Factory 1970.
Obwohl mehrere hundert ausländische Experten bei der Installation der importierten Ausrüstungen des Zuckerperspektivplans 1966–70 und bei der Anleitung kubanischer Fachkräfte für ihre adäquate Nutzung halfen (vgl. Ferran Oliva 1973b, S.50), spielten sie doch nur, im Verhältnis zu anderen Ländern, eine untergeordnete und vorübergehende Rolle.
Vgl. dazu G. Corm 1978. Nach seiner Ansicht besteht das Dilemma der Dritten Welt nicht in der Alternative zwischen der Technologie der multinationalen Konzerne und den sog. alternativen Technologien “sondern zwischen zwei Arten des Empfangs der modernen Technologie”: einer, bei der eine adäquate nationale Kapazität zur Absorption der modernen importierten Technologie entwickelt wird, und einer, bei der meist schlüsselfertige Gesamtbetriebe nur mit Hilfe ausländischer Spezialisten entworfen, geplant und installiert werden können, die auch lange Zeit nach ihrer Inbetriebnahme noch auf diese angewiesen sind.
Zur zweiten Generation der kubanischen Zuckerrohrsorten und ihrer kommerziellen Ausbreitung vgl. R. Salomon Lianes 1976d, S.11. Zu den Ergebnissen eines systematischen Vergleichs verschiedener neuer Zuckerrohrsorten vgl. E. López/A. Da’vila 1976.
Zum systematischen und kontrollierten Import vgl. den Bericht über die Quarantänestation auf der Insel der Pinien von R. Salomon Lianes 1976c. Einige Daten für die erhebliche Zunahme der Kreuzungen schon in den ersten Jahren der Revolution finden sich bei Diaz Barreiro 1966.
Vgl. dazu zusammenfassend Posada 1976, S.23. Zur Standardisierung der Ausrüstungen zum Verdampfen, Erhitzen des Zuckerrohrsaftes, zur Reinigung und zum Kristallisieren, vgl. die Aufsatzfolge von Quesada Gonzalez 1973, 1974.
Vgl. A Rodriguez 1974b, Posada 1976, S.24; zu den Experimenten mit aus Frankreich importierten rotierenden Filtern vgl. G. Gonzalez 1972c, S.17.
Zu den Experimenten mit dem System ‘Mühlen + Diffusion durch Extraktor’ vgl. A. Valdes/S. Ortega/V. Crespo 1972.
Zur parallelen Produktion von Rohzucker und weißem Zucker vgl. S. Ortega 1975, I. Galban/T. Lebediev 1975.
Vgl. ebenda, S. 1830: “In dem kubanischen Projekt wurde die lokale Entwicklungsbehörde durch sehr erfahrene Industrielle angeführt, die schon Papierfabriken, Zuckermühlen und andere Industrieunternehmen leiteten. Ihr Hauptbedarf bestand daher in Ausrüstungen und umfassender technischer Hilfe bezüglich der Trennung der Bagasse von dem Mark des Zuckerrohrs, ihrer Verarbeitung zu Papierbrei und der Erstellung der Papierfabrik. Sie besaßen einen erfahrenen Ingenieurstab, der in der Lage war, die detaillierte Konstruktionsarbeit zu übernehmen und die allgemeine Überwachung der Errichtung des Baus und der Inbetriebnahme zu handhaben.” 5. technische Hilfe für die laufende Produktion.
) Atchison 1974, S.1857f. Zwei große Fabriken für Zeitungspapier aus Bagasse waren 1975 in Perú und Mexiko geplant.
Vgl. dazu den Bericht über entsprechende Veröffentlichungen in Comercio Exterior, der Zeitschrift der mexikanischen Bank für Außenhandel, von Anfang 1979, in: Handelsblatt vom 15.3.1979.
“In der letzten Zeit hat, als ein Resultat der kubanischen Forschung (H.F.), die Tendenz erheblich zugenommen, in großem Umfang Melasse in den Futterrationen für Rindvieh zu verwenden.” L.A. James 1975, S.156. L.A. James ist kanadischer Unternehmensberater.
H. Dupin in seinem Vorwort zu Birolaud/Calvo 1973, S.26.
Vgl. dazu Blick durch die Wirtschaft, 7.4.1979. 1974 wurde zwischen Tansania und Kuba ein Vertrag geschlossen, nach dem die Kubaner bei der Anlage einer Zuckerrohrplantage von 15.000 acres und beim Bau einer neuen Zuckerfabrik in der Nähe von Kilosa helfen sollten. Vgl.Cuban Star over Africa, in: Africa Nr.69, Mai 1977, S.84.
X Anos del ICIDCA 1973, S.29. Dieser in der Zeitschrift des ICIDCA erschienene Text gibt einen guten Uberblick über die Geschichte des Instituts, seine Organisationsstruktur und Arbeitsschwerpunkte, die bisherigen Erfolge, ein vollständiges Verzeichnis der Veröffentlichungen und seine zukünftigen Perspektiven.
Zum IICA vgl. vor allem M. Anderez 1974 und den Bericht über seine 1. wissenschaftliche Tagung von R. Salomon Llanes 1975e; zum ICINAZ vgl. A. Rodriguez 1974b und MINAZ 1976.
Zun Primat der Entwicklungs-und der angewandten Forschung von kubanischer Seite vgl. L.O. Gzlvez 1974. Für ein Entwicklungsland ist es nach seiner Ansicht sinnvoll, 70% seiner Ressourcen auf die Entwicklungsforschung und 20% auf die angewandte Forschung zu konzentrieren und für die Grundlagenforschung zunächst nur 10% zu verwenden. Dominguez (1976) kritisiert diese “Vernachlässigung” der Grundlagenforschung.
Vgl. dazu die Daten zur Struktur des Zuckerverbrauchs in Westeuropa bei Bartens/Mosoiff 1976, S.50.
Delavier 1972, S.7. Delaviers Schlußfolgerung: “Voraussetzung für die Nutzung der Glukose als Industrierohstoff in großem Umfang ist die entsprechende Billigkeit des Rohstoffs und die langfristige Sicherstellung der Versorgung bei niedrigem Preis.
Zur Definition der ‘outside linkages’, die aufgrund der komplexen und teuren Technologie nicht durch das nationale Privatkapital der Entwicklungsländern, sondern nur durch multinationale Konzerne oder den Staat zu nutzen sind, vgl. Hirschman 1977
Vgl. zu diesen Daten Menéndez Cruz 1962, S.15, Tab.4.
Zu den Verwendungsmöglichkeiten der Zuckerrohrnebenprodukte vgl. den bisher besten Überblick bei Paturau 1969; zusammenfassend das Schaubild auf S. B. Zu den vielfältigeren industriellen Verarbeitungsmöglichkeiten aufgrund der faserigen Bagasse vgl. u.a. Hagelberg 1974a.
Zur technologischen Rückständigkeit des größten Teils der Alkoholindustrie vgl. ICIDCA 1966a.
Das ICIDCA hatte die Aufgabe, die “Bildung der wissenschaftlich-technischen Basis (für die zukünftige Entwicklung der Zuckerrohrnebenproduktindustrie) zu garantieren” (Urrutia 1966, S.5) und die “Kenntnisse über die existierenden Technologien und die neu auftretenden Alternativen zu vertiefen” und so der “Revolutionsregierung bei der Formulierung von Investitionskriterien bezüglich der Zuckerrohrnebenprodukte zu helfen.” X Anos de ICIDCA 1973, S.4.
Gâlvez in Vazquez 1977, S.5. Zur Phasenplanung innerhalb der Nebenproduktindustrie vgl. Borrego Diaz 1965, S.26ff. M. Lage in Vd’zquez 1972a, S.10: ‘Wir glauben, daß mit Beginn des nächsten Jahrfünfts (1976ff., H.F.) solide Grundlagen für den Aufschwung vieler Zweige der Zuckerrohrnebenproduktindustrie gelegt sein werden.“ Nach Borrego Diaz sollte diese Etappe schon nach 1970 beginnen.
Urrutia 1966, S.5. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten der technologischen Forschung vgl. ebenda und X Anos del ICIDCA 1973.
Die Untersuchung der Ergebnisse der Diversifizierung der Zuckerrohrindustrie wird dadurch erschwert, daß die meisten industriellen Projekte erst nach 1970, zum großen Teil sogar nach 1975 in Angriff genommen wurden, und sich daher noch kaum in gesteigerten Produktionsziffern niederschlagen konnten. Außerdem ist gerade die Informationsgrundlage für diesen Bereich äußerst schlecht: verstreute Informationen in Interviews und Festreden oder technisch-ökonomische Evaluierungen einzelner Projekte. Zusammenfassende ökonomische Analysen dieser Branche und ihrer Perspektive, die offensichtlich vom ICIDCA angestellt wurden, waren leider nicht zugänglich. Vgl.das Verzeichnis der vom ICIDCA durchgeführten technischen und ökonomischen Analysen in: X Anos del ICIDCA 1973, S.37ff; in der Rubrik der technisch-ökonomischen Projektanalysen finden sich auch mehrere zusammenfassende ökonomische Untersuchungen der Geschichte, der aktuellen Produktionskapazität und der Perspektiven der Zuckerrohrnebenprodukte verarbeitenden Industrie in Kuba und allgemein; vgl. u.a. 67.171, 69.191, 69.196, 71.219, 72.234.
Zu diesem Kombinat, mit dessen Bau von einer französischen Firma (Creusot-Loire) 1979 begonnen wurde, vgl. Kuba will die Nickelproduktion steigern, Blick durch die Wirtschaft, 6.6.1979.
Cuba may build a series of combines in the near future for turning out cellulose and paper with sugarcane bagasse as raw material, in Granma W.R., 29.9.1974; vgl. auch den Bericht über das Treffen des RGW zur Industrialisierung der Bagasse von R. Salomon Llanes 1975d, allerdings ohne präzise quantitative Angaben.
Vgl. zu diesen Daten Report of the Delegation of the Revolutionary Government of Cuba to the Second Session of the FAO Committee on Forestry Development in the Tropics 1969, S.6.
Zum Problem der überschüssigen Bagasse vgl. u.a. Feria/Penabaz Suarez/Moreno Ubieta 1970.
Zu dem Projekt Cuba-9 und seiner Entwicklung vgl. J.Hernandez 1972, R. Molina 1973, P. Luis Gutiérrez 1977; zur technisch-ökonomischen Evaluierung der Produktion von Zeitungspapier aus Bagasse vgl. Agüeruo/Bambanaste/Villamil 1976; zu den technologischen Problemen der Umwandlung der Bagasse in chemische Zellulose für die Kunstfaserproduktion vgl. Cepero/ Aguilar/Fontaines 1976 und Gutiérrez/Cepero/Bambanaste 1975. Die Hauptprobleme der Produktion von Zeitungspapier aus Bagasse bestanden bisher darin, daß das Raffinieren des Papiers zu kostspielig und das Endprodukt außerdem nicht reißfest genug für die Rotationsmaschine war. Nach Meinung politischer Vorurteile unverdächtiger Experten scheint die kubanische Forschung so weit fortgeschritten zu sein, daß ein “technologischer Durchbruch auf beiden Gebieten” (Atchinson 1974, S.1851) (Zeitungspapier und chemische Zellulose für Kunstfasern) relativ wahrscheinlich erscheint.
Zur Viehzucht auf Zuckerrohrbasis vgl. vor allem’die zusammenfassenden Analysen von Birolaud/Calvo 1973, T.R. Preston 1974, O. Argudin/O. Almazan 1974 und eine wesentlich erweiterte Fassung dieses Aufsatzes: Los Productos De La Industria Azucarera Como Fuente De Alimentación Animal En El Tropico 1977(im folgenden zit.Fuente De Alimentación Animal Eh ElTrópico 1977).
F. Castro, zitiert nach A. Rodriguez 1974b, S.34; ähnlich auch schon die Notiz in Zeitschrift für die Zuckerindustrie, 20.1970, 5, S.269.
Fuente De Alimentación Animal En El Trópico 1977, S.35, 54.
Zu diesen Vorteilen vgl. ebenda, S.35. Konkrete Daten, die diese These belegen, u.a. Vergleiche des Nährwerts verschiedener in den Tropen anbaubarer Futterpflanzen finden sich in mehreren Aufsätzen von Preston; vgl. z.B. Preston 1972, 1974.
Ein konziser überblick über die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten der Zuckerrohr-und Zuckerrohrnebenprodukte ist enthalten in Fuente De Alimentación Animal En El Tropico 1977, S.35ff; dort auch Hinweise auf die Möglichkeiten in der Schweine-und Geflügelzucht.
Zur neuerlichen Entwicklung der kubanischen Rum-Industrie und besonders der groBen Destillerie in Santa Cruz vgl. Sosa Díaz 1978. Die heute führende kubanische Marke ist ‘Havana Club’, nachdem der ursprünglich in Kuba hergestellte ‘Bacardi’ als Markenzeichen durch ein ausländisches Unternehmen monopolisiert wurde. Das Rezept für einen kubanischen Daiquiri ist: 5 cl weißer Rum, 1 Teelöffel Puderzucker, und der Saft einer halben Limone, geschüttelt mit 2 Eiswürfeln.
Zur Produktion und Export von Dextran vgl. Zeitschrift für die Zuckerindustrie 1968, 5, S.260. Klinisches Dextran dient u.a. als Arznei gegen Eisenmangel, während technisches Dextran u.a. als Zwischenprodukt für Zigaretten, kosmetische Artikel, Reinigungsmittel und zur Pelzbehandlung gebraucht wird. In Kuba wird es vorwiegend bei der Erdölbohrung verwandt. Mit klinischem Dextran wird als Mittel gegen die häufig auftretende Anämie der Schweine experimentiert. Zur kubanischen DextranProduktion und ihren Problemen vgl. u.a. Mariboa/Mesa Bello 1966, Malek/Belle 1970, Almazân/Belle/Gonzâlez 1968.
Eine Vorstellung von dem Umfang der Wertsteigerung des Zuckers durch Raffinieren vermittelt die Tatsache, daß in den USA das Einkommen der Zuckerraffinerien an den Einzelhandelspreisen für raffinierten Zucker von 1970 bis 1973 zwischen 17,8% und 24% ausmachte. Berechnet aufgrund der Daten in: Sugar Statistics, Vol. I, Revised Edition 1974, S.103, Tab.55.
Zu den kubanischen Zuckerraffinerien allgemein vgl. Hirschmüller/Delavier 1969, S.78; zur Reorganisation des Managements der Zuckerraffinerien und der Lieferfabriken vgl. A. Rodriguez 1973, S. 16–20.
Berechnet nach Anuario Estadistico De 1974 und Manual Azucarero 1971, S. 1171.
Zu den Produktionsdaten vgl. UN Yearbook of Industrial Statistics 1975, Vol.II, 1977, S.136; zu den bereits georderten 7 Süßwarenwerken vgl. F. Castro, Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas für den Ersten Parteitag 1975, 1976, S.115.
Zum Prozeß und den Kriterien der technisch-ökonomischen Projektanalysen des ICIDCA vgl. Noa Silverio/Rodríguez Pérez 1970.
Die kubanische Schlußfolgerung ist kategorisch: “Angesichts der wenig versprechenden Perspektiven der Befriedigung des Nahrungsmittelbedarfs der Bevölkerung der Entwicklungsländer bietet die Nutzung der Nebenprodukte der Zuckerindustrie die sicherste alternative nuelle von Futtermitteln, die die Entwicklung der Viehzuchtproduktion in Übereinstimmung mit den Bedürfnissen stützt.” Fuente De Alimentación Animal En El Trópico 1977, S.54.
So P. Luis Gutiérrez 1977, S.29; vgl. auch die Untersuchung von Feria/Penabaz Suârez/Moreno Ubieta 1970 über die Mikrolokalisierung und die optimale Größe von Holzfabriken auf der Grundlage überschüssiger Bagasse.
“Ich glaube, daß der bedeutendste Faktor, der die Industrialisierung der Bagasse behindert, die geringen wissenschaftlich-technischen Kenntnisse sind.… Ich möchte wetten, daß die Zahl der in der Welt publizierten Titel über das Thema der Produktion von Zellulose und Papier aus Holz nicht in diesem Gebäude untergebracht werden könnte, während das erste Buch, das sich mit der Produktion von Zellulose und Papier aus Bagasse beschäftigt, noch veröffentlicht werden muß.” P.L. Gutierrez 1977, 5.29; ähnlich Fuente De Alimentación Animal En El Trópico 1977, S. 50,53. Allgemein Hagelberg 1974a.
Vgl. UNIDO 1971, S.39. Zu den bisherigen Schwierigkeiten der Verwendung von Bagasse als Rohstoff für Zeitungspapier vgl. ebenda S.9.
M. Lage 1971, S.16. Die Reform der Organisationsstrukturen in Richtung einer einheitlichen Leitung der Zuckerrohr verarbeitenden industriellen Komplexe wurde schon 1970 von Urrutia, dem damaligen Vizeminister der Abteilung des MINAZ für technische Entwicklung, vorgeschlagen: “Um die effizienteste Ausführung dieser ganzen Entwicklung (der Nebenproduktindustrie, H.F.) zu erreichen, muß unsere Industrie auch neue Organisationsformen projektieren, die die integrale Leitung der Zuckerrohrindustrie erlauben, d.h. der industriellen Komplexe auf Zuckerrohrbasis, in denen die Verarbeitung der Nebenprodukte zu einer höheren technisch-ökonomischen Effizienz der industriellen Nutzung des Zuckerrohrs beitragen.” Ders. 1970a, 5.229.
Zum Zwang, neue Technologien zu entwickeln, die für die Gewinnung, Nutzung und Verarbeitung spezifischer nationaler natürlicher Ressourcen erforderlich sind, vgl. Evenson 1974.
Brunner 1977, S.35. Zur Theorie des ungleichgewichtigen Wachstums durch Koppelungseffekte vgl. òrundlegend Hirschman 1958; neuerdings auch Hirschman 1977.
Zu Import, Produktion und Anwendung von Computern in Kuba allgemein vgl. J.A. Chacón 1972, Carnota Lauzan 1972, L. Gutiérrez 1972, und, aus der Perspektive eines amerikanischen Computer-Experten, die verläßliche zusammenfassende Untersuchung von R.C. Barquin 1975; neuerdings auch Lazou 1979.
Zur Verteilung eines Teils der vorhandenen Computer vgl. R.C. Barquin 1975, S. 8; Figueras in Vâzquez 1973c, S.23.
Zu den Automatisierungsplänen der kubanischen Zuckerindustrie vgl. R. Guillén Benitez 1969; zu den bisherigen Ansätzen und Experimenten zur zentralen Steuerung der Zuckerproduktion per Computer vgl. Pedrosa Puertas/Benazet Mesa 1972, Pérez De Alejo/Friedman/Fernândez 1976; zu den anderen Arten der Verwendung von Computern zur besseren Koordination des agroindustriellen Produktionsprozesses, der Kontrolle der ökonomischen Effizienz der laufenden Produktion, der reibungslosen Organisation der technisch-materiellen Versorgung der Zuckerindustrie (ATM) vgl. u.a. García Díaz 1972, P. Albuerne 1973, H. Pérez De Alejo 1976.
Zum Motiv der angepaßten Technologie in diesem Bereich vgl. Chacon 1972, Carnota Lauzan 1972. Zu dem, was angelsächsische Autoren ‘unpacking technology’ (déballage de la technologie) nennen, also dem Aufschnüren und dem Zerlegen des Technologiepakets allgemein vgl. Judet/Perrin 1977.
Zum integralen Informatikplan vgl. Chacón 1972, Carnota Lauzan 1972.
Zum Projekt für Telekommunikation vgl. die Dokumente der UNDP vom 4.3.1974 und 16.5.1977 sowie UNDP 1976, S.35f.
Zur vorrevolutionären Maschinenbauindustrie allgemein vgl. F. Castro 1977c; zur vorrevolutionären ‘zuckermechanischen’ Industrie vgl. u.a. Ferran Oliva 1973b S.56. Auf diesen knappen, aber fundamentalen Text beziehe ich mich im folgenden häufiger.
Vgl. dazu Julio Garcia 1978a,b; zur Produktion der Mahlwerke vgl. F.G. Davalos 1978.
Zu den Terminals für Losezucker vgl. F. Castro 1978a; zu den Torulahefe-Fabriken vgl. L. Gâlvez in J. Vazquez 1976b, F. Castro 1977e; zum Kombinat für Zuckerrohrerntemaschinen vgl. J. Vazquez 1976c, 1977; zu den neuen Zuckerfabriken vgl. J. Vazquez 1978.
J. Pérez Othón in Vazquez 1978. Pérez Othón ist Direktor des Projektinstituts der Zuckerindustrie (IPROYAZ). Die Rolle einiger weniger sowjetischer Experten ist auf die Überwachung der autonomen kubanischen Planung beschränkt.
Die Spezialisierung der einzelnen Betriebe trug nach kubanischer Darstellung wesentlich zur Steigerung der Arbeitsproduktivität bei; so in dem Bericht über das Maschinenbauunternehmen (EMPROMEC) des Ministeriums für die Zuckerindustrie in Bohemia, 66.1974, 38, S.28.
Dieser treffende Begriff, bei dem durchscheint, daß es sich bei der Wahl zu entwickelnder Produktionszweige auch um wesentlich politisch motivierte Entscheidungen handelt, wurde Ende 1978 von dem Präsidenten der Wirtschaftskommission der Algerischen Staatspartei geprägt; hier zitiert nach P. Judet 1979, S.13.
Vgl. zu diesen beiden Schwerpunkten Guido Garcia in Vazquez 1972e. Garcia war damals Vizeminister für Instandhaltung und Konstruktion im Ministerium für die Zuckerindustrie.
T. Martinez 1967, S.10. Zur Bedeutung der Maschinenbauindustrie für die Entwicklung von Technologien vgl. N. Rosenberg 1976, F. Stewart 1976.
Dieser Zusammenhang ist am klarsten von Carlos Romeo expliziert worden: “Gerade der Umfang des Exportsektors, der für einen Markt mit internationalen Dimensionen produziert, schafft auf ökonomischer Ebene die Vorausetzungen dafür, daß bestimmte produktive Aktivitäten, die die Substitution von Importen implizieren, für die nationale Volkswirtschaft im Hinblick auf den Umfang der Produktion, der notwendig ist, und der seinerseits den Gebrauch der modernen Technologie ermöglicht, angebracht erscheinen. Ein Beispiel für dieses Phänomen - das man ‘Induktion neuer nationaler Aktivitäten’nennen könnte -, ist die moderne Kunstdüngerindustrie für eine mit fortgeschrittener Technologie arbeitende Exportlandwirtschaft.” Ders. 1965, S.17f. Vgl. dazu auch Thoburn 1977.
Urrutia 1970a,S.229; bezüglich einzelner Ausrüstungen vgl. Quesada Gonzalez 1973, 1974
Vgl. dazu ebenfalls Carlos Romeo: “… Eine wirtschaftliche Entwicklungspolitik exportgetriebenen Wachstums von der Art, wie sie angedeutet wurde, negiert nicht die Möglichkeit und den Nutzen der Entwicklung einer Vielzahl von Aktivitäten, die eine Substitution von Importen bedeuten. Was diese Politik in dieser Hinsicht impliziert, ist die Notwendigkeit einer vergleichenden Evaluierung der Investitionsprojekte auf diesem Gebiet,durch die der größere Nutzen dieser Investitionen oder, in allgemeineren Begriffen, der entsprechenden Zuweisung gesellschaftlicher Arbeit im Vergleich mit den Resultaten, die diese in Exportaktivitäten bringen würden, bewiesen wird.” Ders. 1965, S.17.
Dieser Zusammenhang wird von kubanischer Seite häufig hervorgehoben; explizit für die Zuckerindustrie in einem Bericht über die Gießerei und Zuckermaschinenfabrik “9. April”: “Mit dem Triumph der Revolution und als Konsequenz der Blockade des Imperialismus war es notwendig, die Anstrengungen zu verdoppeln, um seine Wirkungen zu neutralisieren. Jetzt mußte mehr gearbeitet und erfunden und mußten alle Mängel überwunden werden.… Dieses Unternehmen, das an den Bedarf unserer ersten Industrie geknüpft ist, mußte ohne Zeitverlust Stücke und Ausrüstungen herstellen, die vorher importiert wurden.… Heute beginnt der ‘8. April’ eine Phase technologischer Renovierung.” F. Pita Rodriguez 1974, S.54.
Zu diesem Schwerpunkt der sowjetischen Hilfe für den kubanischen Zuckersektor vgl. u.a. R. Rivero 1975.
Zu dem Begriff der Ausbreitungseffekte vgl. Myrdal 1974 (1959), besonders S. 41ff und 1964, S.184f.
In kritischer Absicht verweist P. Judet in seiner Untersuchung der algerischen Entwicklungpolitik auf die fundamentale Tatsache, daß potentielle Ausbreitungseffekte eines oder mehrerer Leitsektoren nicht automatisch ausgelöst werden, sondern geplant und organisiert werden müssen. Vgl. ders. 1979.
Die doppelte Ausbildung der Arbeitskräfte des Zuckersektors als Voraussetzung ihrer ganzjährigen effizienten Beschäftigung wurde vorgeschlagen von Urrutia 1970a,S.228.
Zitiert aus einer Anzeige zum Bau dieser Fabrik in ATAC 34. 1975, 3. Die drei großen Landmaschinenfabriken von Holguin sollen zukünftig 70% aller in der gesamten kubanischen Landwirtschaft benötigten Maschinen produzieren; so R. Salomon Llanes 1977b.
Vgl. dazu und zum CIDMA allgemein R. Salomón Llanes 1976a.
Zur aktuellen und geplanten Produktion der Gießerei ‘Enrique Varona’ vgl. Julio Garcia 1978a.
Die ‘net barter terms of trade’ vergleichen nur die Preise der ausgetauschten (exportierten und importierten) Waren und berücksichtigten nicht die Menge, Veränderungen der Produktivität usw.
Zu den ungünstigen Bedingungen der Bildung eines Kartells der zuckerexportierenden Länder der Dritten Welt vgl. Hagelberg/Harris 1976.
Zum Inhalt des internationalen Zuckerabkommens von 1977 vgl. u.a. Theriot 1978, S.26ff.
Der Anteil von 20% konvertierbaren Devisen war im Handelsvertrag zwischen Kuba und der Sowjetunion von Anfang 1964 festgelegt worden; vgl. Brunner 1977, Darrell Bender 1974. Nach 1970 scheint dieser Prozentsatz auf 25% erhöht worden zu sein; vgl. Business International Corporation 1977, S.55ff.
Vgl. Theriot 1978, Tab.20. 1977 entfielen auf Kuba und die Sowjetunion, trotz der relativ geringen Ernte der UdSSR von 7,4 Mio t, insgesamt 13,8% der gesamten Weltzuckerproduktion.
“Obwohl die australischen Zuckerrohrpflanzer sich weigern, ihre Daten offenzulegen, glaubt man, daß ihre Produktionskosten pro Tonne Zucker jetzt ungefähr 30% niedriger als in Jamaika sind. In Kuba finden ähnliche Verbesserungen statt.” Ford Sturrock 1969, S.130.
Zur Problematik internationaler Kosten-und Produktivitätsvergleiche siehe Hagelberg 1971b, 1974a, S.103–106.
Berechnet nach Brunner 1977, S. 82–85, Tabellen 25, 26.
Vgl. 7.300.000 tons of sugar already produced, Granma W.R., 2.7.1978, S.1.
Vgl. zu dieser leicht variierten Kalkulation (8 Mio t statt 7,5 Mio t) und den kubanischen Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Marktentwicklung Theriot 1978, S. 25ff.
Auf die Relevanz der Zuckerpreise für die Krise der kubanischen Handelsbilanz vor 1974 hat eine kubanische Studie hingewiesen: “Wenn die gesamten Zuckerexporte dieser Jahre durchschnittlich nur einen Preis von 10 US-Cents FOBS erzielt hätten, wäre die Handelsbilanz dieser Periode insgesamt erheblich positiv gewesen.” Banco Nacional de Cuba, 1975, S.30.
Vgl. Mesa-Lago 1970b, S.223, Anmerkung 46.
“Man hat gesagt, daß Kuba vom Zucker lebt, und das ist nicht ganz richtig; in Realität müßte man sagen, daß Kuba von der Differenz zwischen den Kosten der Zuckerproduktion und den Marktpreisen lebt. Wir können die letzteren nicht kontrollieren, da sie von externen Konjunkturen abhängig sind…, aber wir können in entscheidender Weise die Produktionskosten beeinflussen, derart, daß sie sich so weit wir möglich von den Preisen entfernen. Die Steigerung der Produktivität ist der angemessene Weg, und auf dieses Ziel müssen wir ein Maximum unserer Kräfte in den nächsten Jahren orientieren.” Ferrân Oliva 1972b, S.128.
Zur Annahme zunächst gestiegener Kosten der kubanischen Zuckerproduktion vgl. Hagelberg 1974a; zur Vergrößerung der Zahl der permanent Beschäftigten in der Zuckerrohrlandwirtschaft vgl. ebenda, S. 129.
Vgl. Gutelman 1967, nach uuberman/SWeezv 1970, S.66. nie Daten und die darauf beruhende These korrespondieren mit der rückblickenden Einschätzung von Dorticds 1972b, S.34
Die Möglichkeit kubanischer gemischter Unternehmen mit multinationalen Konzernen ist von den Kubanern offensichtlich, obwohl bisher noch keines gebildet wurde, gegenüber westlichen Geschäftsleuten angedeutet worden. So z.B. Business International Corporation 1977, S.3, Theriot 1978, Gonzalez/Ronfeld 1975; anders dagegen Moran 1977.
Zu Abfluß und unproduktiver Nutzung eines Teils des im vorrevolutionären Kuba produzierten gesamtwirtschaftlichen Surplus, leider nur für 1904–1934 vgl. jetzt detailliert J. Demoulin 1976.
Business International Corporation 1977, S.3. Zur Kritik des Konsummodells der entwickelten kapitalistischen Länder und seiner Unangemessenheit für Kuba und andere Entwicklungsländer vgl. ausführlich F. Castro in seiner Rede vom 29.11.1971 in Santiago de Chile, u.a.: “Denn die industrialisierten Gesellschaften brachten uns, zusätzlich zu der Tatsache, daß sie uns unsere natürlichen Ressourcen wegnahmen, daß sie uns ausbeuteten, daß sie einen ungleichen Tausch mit den Produkten der Arbeit unserer Völker betrieben, ihre Konsumgewohnheiten und -bedürfnisse ”. F. Castro 1971h, S.11.
Business International Corporation 1977, S.11.
Vgl. Tabelle 12.2. Ursprünglich war eine Erhöhung der Investitionsrate auf 27–30% für die siebziger Jahre geplant.
Zur Rolle der Präferenzpreise für die von der traditionellen englischen Metropole abhängigen karibischen Zuckerproduzenten vgl. vor allem McIntyre 1965 sowie Hagelberg 1974a.
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Fabian, H. (1981). Der Zuckersektor als Leitsektor gesamtwirtschaftlicher Entwicklung. In: Der kubanische Entwicklungsweg. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 48. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88640-8_11
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