Zusammenfassung
Der Bundeswahlkampf 1976 hat bemerkenswerte Umkehrungen in der Argumentationsausrichtung der beiden großen Parteien gebracht.
Von dem Staat, wie er ist, dürfen wir keine Besserung erwarten, und den Staat, wie er sein soll, muß die bessere Menschheit erst begründen.
(Friedrich von Schiller)
Dieser Aufsatz ist eine Skizze, der ein größerer Beitrag zur „Theorie konzeptioneller Politik“ folgen soll. Die Argumentation ist an einigen Stellen verständlicherweise noch etwas „grobmaschig“. Meinen Mitarbeitern an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften bin ich für Kritik und viele Hinweise dankbar.
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Anmerkungen
Für eine humane Gesellschaft. Grundsatzprogramm der Jungen Union, Bonn o. J. (1972?), S. 2.
Vgl. zum Spannungsverhältnis von Gestaltungs- und Machterhaltungsmaxime Carl Böhret: Entscheidungshilfen für die Regierung, Opladen 1970, S. 43 ff.
Knut Borchardt: Dreht sich die Geschichte um? Denkmodelle für Wachstumschancen, Ebenhausen 1974, S. 26 und passim.
Vgl. Daniel Bell: The Coming of Post-Industrial Society, New York 1973 (dtsch.: Die nachindustrielle Gesellschaft, Frankfurt/New York 1975, gekürzt) und Carl Friedrich von Weizsäcker: Wege in die Gefahr, München 1976. Helmut Klages: Die unruhige Gesellschaft, München 1975. Vgl. neuerdings auch Robert L. Heilbroner: Die Zukunft der Menschheit, Frankfurt/M. 1976 und eher optimistisch: Amilcar O. Herrera/Hugo D. Scolnik u. a.: Grenzen des Elends, Frankfurt/M. 1977.
Vgl. Jürgen Habermas: Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus, Frankfurt/M. 1972.
Brockhaus-Enzyklopädie, 19. Bd., Wiesbaden 1974, S. 419.
Christian Graf von Krockow: Reform als politisches Prinzip, München 1976, S. 199 und passim.
Vgl. hierzu auch Otto Heinrich von der Gablentz in der Einleitung zu: Texte zur Gesellschaftsreform, Frankfurt/M. u. a. 1972, S. 8 ff.; ferner Arnold Künzli: Partizipation: evolutionäre Revolution, in: Vorgänge, 13. Jg., Heft 3/1974, S. 30 ff. und Christian Graf von Krockow: Reform... a. a. O.
Edmund Burke: Reflections on the Revolution in France, Works III, S. 40 (zit. nach Christian Graf von Krockow: Reform... a. a. O., S. 54 f.) oder in etwas anderer Übersetzung bei O. H. von der Gablentz: Die politischen Theorien seit der französischen Revolution, Köln und Opladen 1957, S. 52.
Vgl. Erhard Eppler: Ende oder Wende? Von der Machbarkeit des Notwendigen, Stuttgart u. a. 1975.
Am ehesten wären noch die politische Krisentheorie des Spätkapitalismus (Claus Offe) und Konzepte der „aktiven Politik“ (A. Etzioni, F. W. Scharpf) als Ausgangspunkte für eine solche Theorie zu sehen.
Die folgenden — hier oft argumentativ verkürzten — Ausführungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen und Vor-Ort-Beobachtungen aus mehreren Forschungsobjekten, auf vielfältigen Kontakten mit Verwaltungsangehörigen wie auf eigenen Erfahrungen. Vgl. zum generellen Hintergrund außerdem auch die Untersuchungen von Peter Grottian: Strukturprobleme staatlicher Planung, Hamburg 1974; Bärbel Steinkemper: Klassische und politische Bürokraten in der Mi-nisterialverwaltung der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1974; Hartmut Häußermann: Die Politik der Bürokratie (phil. Diss.), Berlin 1975; Günther Schmid und Hubert Treiber: Bürokratie und Politik, München 1975 sowie die Beiträge von Fritz W. Scharpf: Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur in der Bundesrepublik Deutschland, Entwicklung und Perspektiven sowie von Klaus von Beyme: Der Konflikt zwischen Reform und Verwaltung der Wirtschafts- und Sozialordnung, in: Krise und Reform in der Industriegesellschaft, Bd. 2, Frankfurt/M. und Köln 1976, S. 22 ff. und S. 116 ff. Außerdem: Nach der Wahl ‘76: Welchen Spielraum hat die deutsche Innenpolitik (= Bergedorfer Gesprächskreis, Protokoll Nr. 54/1976) und Robert D. Putnam: Die politischen Einstellungen der Ministerialbeamten in Westeuropa, in: Politische Vierteljahresschrift, 17. Jg., Heft 1/1976, S. 23 ff.
Vgl. C. Böhret, W. Hugger, W. Jann und E. Kronenwett: Entscheidungsfähigkeit und Handlungsspielräume des politisch-administrativen Systems der Bundesrepublik Deutschland am Beispiel ausgewählter Bundesländer und Politikbereiche. Zwischenbericht für die Deutsche Forschungsgemeinschaft, Speyer 1977.
Vgl. Ingrid Reich art-Dreyer: Werte — Systeme — Programme. Modell, Praxis und Alternativen politischer Willensbildung und Programmatik, entwickelt am Beispiel der CDU, Diss. rer. pol. (FU Berlin) 1976. Außerdem: Dittberner/Ebbinghausen (Hrsg.): Parteiensystem in der Legitimationskrise, Opladen 1975 und Wilhelm Hennis: Systemüberwindung, Wandel oder Verfall? Zur Lage der Parteiendemokratie in der Bundesrepublik Deutschland, in: Freiheitsräume in der Industriegesellschaft, Köln 1976, S. 103 ff. Positiver: O. W. Gabriel u. a.: Strukturprobleme des lokalen Parteiensystems, Bonn 1975 und Peter Haungs: Parteiensystem und Legitimität des politischen Systems in der Bundesrepublik Deutschland (Referat auf dem Kongreß der DVPW in Duisburg 1975, vervielf. Manuskript). Neuerdings auch Gerhard Lehmbruch: Parteienwettbewerb im Bundesstaat, Stuttgart u. a. 1976.
So auch R. R. Grauhan und W. Linder: Politik der Verstädterung als praktische Strategie, Frankfurt/M. 1974, S. 172 ff.
Frank Grube, Gerhard Richter und Uwe Thaysen: Stand und Perspektiven politischer Planung in Parteien und Parlamentsfraktionen (= Projekt Nr. 157 der Kommission für den wirtschaftlichen und sozialen Wandel), Göttingen 1976/77 vervielf. Typoskript. Vgl. ferner: Uwe Thaysen: Unter welchen Bedingungen ist Parlamentsreform möglich? In: Der Bürger im Staat, 26. Jg., Heft 2/1976, S. 131 ff. Außerdem: Welche Zukunft hat die Parlamentarische Demokratie westlicher Prägung (= Bergedorfer Gesprächskreis, Protokoll Nr. 51/1975) sowie Thomas Ellwein: Regieren und Verwalten, Opladen 1976.
Diskussionsbeitrag Fritz W. Scharpfs in: Nach der Wahl ‘76... a. a. O., S. 45.
Vgl. auch Carl Bohret: Diskussionsbeitrag zum Thema „Der Haushalt als Instrument der Koordination und Prioritätensetzung“, in: Regierungspolitik und Koordination (= Internationale Arbeitstagung 1974 der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer), hrsg. von H. Siedentopf, Berlin 1976, S. 376–383.
Vgl. auch Werner Baumann: Psychologie für eine künftige Gesellschaft, München 1972, passim. Distanziert zur üblichen Bedürfnisforschung äußern sich Karola Brede und Walter Siebel: Zur Kritik der Bedürfnisforschung, in: Leviathan, Heft 1/1977, S. 1 ff. Vgl. im übrigen auch Katrin Lederer und Rainer Mackensen: Gesellschaftliche Bedürfnislagen. (= Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel, Bd. 92), Göttingen 1975, passim.
Vgl. vor allem Peter Kmieciak: Wertstrukturen und Wertwandel in der Bundesrepublik Deutschland (= Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel, Bd. 135), Göttingen 1976, passim. Generell dazu auch Alfred Grosser: In wessen Namen? Werte und Wirklichkeit in der Politik, Frankfurt/M. u. a. 1976 (erstmals 1969), passim.
Vgl. Basisdaten, bearb. von Roland Ermrich, Bonn-Bad Godesberg 1974, passim.
Thomas Ellwein: Regieren und Verwalten, Opladen 1976, S. 43.
Vgl. die Zusammenfassungen bei: Basisdaten... a. a. O. sowie Peter Kmieciak: Wertstrukturen... a. a. O. und die ersten drei Bände von transfer (Sozialwissenschaftliche Daten und Konzepte), Opladen 1976 ff.
Vgl. Werner Hugger: Gesamtsystemplanung und Reform des Gesundheitswesens der Bundesrepublik Deutschland. Diss. rer. pol. (FU Berlin), Speyer 1977.
Vgl. Basisdaten... a. a. O., Tab. 528; außerdem die Analysen von Max Kaase: Strukturen politischer Beteiligung, in: Form und Erfahrung, Festschrift für F. A. Hermens, hrsg. von R. Wildenmann, Berlin 1976, S. 129 ff.
Für viele zusammenfassend Heidrun Abromeit: Zum Verhältnis von Staat und Wirtschaft im gegenwärtigen Kapitalismus, in: Politische Vierteljahresschrift, 17. Jg., Heft 1/1976, S. 15. Vgl. außerdem Claus Offe: Überlegungen und Hypothesen zum Problem politischer Legitimation (vervielf. Manuskript, DVPW-Kongreß 1975 in Duisburg), insbes. S. 11 f.
Nach G. Schmidt: Verwaltung, in: Wörterbuch zur politischen Ökonomie, 2. Aufl., Opladen 1977; vgl. auch Werner Hugger: Gesundheitsökonomie, ebda.
Vgl. dazu die wichtigen — auch auf Grundwertdefizite verweisenden — Schritte der SPD bei Marie Schlei und Joachim Wagner: Freiheit — Gerechtigkeit — Solidarität. Grundwerte und praktische Politik, Bonn-Bad Godesberg 1976.
Vgl. Christian Graf von Krockow: Reform... a. a. O., S. 131.
Vgl. zu Begriff und Einordnung D. Storbeck: Zielkonflikt-Systeme als Ansatz zur rationalen Gesellschaftspolitik, in: Zur Theorie der allgemeinen und regionalen Planung, Bielefeld 1969, S. 62 ff.
Vgl. die Ansätze zum „sozialen Experimentieren“ bei J. A. Pechman/P. Michael Timpane (Eds.): Work Incentives and Income Guaranties, sowie Alice M. Rivlin/P. Michael Timpane (Eds.): Planned Variation in Education; beide Washington, D. C. 1975 und H. W. Riecken/ R. F. Boruch (Eds.): Social Experimentation, New York u. a. 1974.
Vgl. auch den Diskussionsbeitrag Richard von Weizsäckers in: Nach der Wahl ‘76 (= Bergedor-fer Gesprächskreis, Protokoll Nr. 54), Hamburg 1976, S. 60.
Vgl. dazu auch Norbert Lammert: Lokale Organisationsstrukturen innerparteilicher Willensbildung, Bonn 1976, S. 58 ff. und 93 ff.
Vgl. u. a. Carl Böhret: Problemlösungsansätze für die Entwicklungsplanung, in: Kommunalpolitik zwischen Krise und Reform (Festschrift L. Voit), Köln 1976, S. 181 ff. sowie ders.: Ein Großstadt-Szenario, in: transfer 3 (= Stadtforschung und Stadtplanung), Opladen 1977, S. 203 ff., ferner Peter Wordelmann: Simulation von Systemveränderungen. Möglichkeiten und Grenzen einer Planungsmethode, dargestellt am Beispiel des Ausbildungssektors. Diss. rer. pol. (Freie Universität Berlin), Berlin 1977.
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Böhret, C. (1977). Institutionelle Bestimmungsfaktoren politischer Veränderung. In: Böbret, C. (eds) Politik und Wirtschaft. Politische Vierteljahresschrift Sonderhefte 8/1977, vol 8/1977. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88630-9_9
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