Nationale Politik der internationalen Arbeitslosigkeit. Der Fall Bundesrepublik im Lichte der OECD-Daten von 1973–1985

Zusammenfassung

Die Krisenperiode 1974–1985 hat ihr Ende erreicht. Welche tieferen Ursachen sie auch gehabt haben mag, sie fing mit dem sprunghaften Anstieg des Ölpreises Ende 1973 an und wurde durch den zweiten Ölpreisschock von 1979–1980 weiter verstärkt. Ungeachtet dessen, ob die Krise als solche beendet ist — was unwahrscheinlich zu sein scheint, ihre Parameter haben sich deutlich mit dem Absinken des Ölpreises Anfang 1986 geändert. Die Krise begann als eine der Stagflation, einer historisch außergewöhnlichen Verbindung von steigender Inflation, sinkendem Wachstum und ansteigender Arbeitslosigkeit. Aber Stagflation ist schon Historie geworden. Um 1983 lag die Inflation im gesamten OECD-Bereich unter dem Niveau von 1970 (OECD, 1985a, 181). Das nachwirkende Erbe der Dekade von 1974–1985 ist die Teilung der fortgeschrittenen kapitalistischen Welt in eine Minderheit von Ländern mit mehr oder weniger Vollbeschäftigung und einer Mehrheit von Ländern mit Langzeit-, vielleicht permanent hoher oder Massenarbeitslosigkeit. Zu den ersteren gehören Österreich, Japan, Norwegen, Schweden und die Schweiz, zu den letzteren der Rest. Es gibt keine Anzeichen dafür, daß die neue Weltmarktsituation daran in absehbarer Zeit etwas ändern wird.