Zusammenfassung
Zentralitätsplanung bedeutet — wie bereits gezeigt — in erster Linie Infrastrukturplanung. Zur Versorgung der über den Raum verteilten Bevölkerung soll an geeigneten Plätzen — den “zentralen Orten” — neben den zentralen privaten Einrichtungen ein Bündel an Infrastruktureinrichtungen angeboten werden, deren Art und Umfang von dem Rang des Ortes im zentralörtlichen Versorgungssystem bestimmt wird. Ein derartiges zentralörtliches System setzt sich im einzelnen aus Elementen spezieller funktionaler Systeme zusammen, z.B. des Bildungs-, Gesundheits-, Verkehrswesens usw. Die Entscheidungen über diese speziellen Subsysteme fallen nach dem Verfassungsrecht der Bundesrepublik Deutschland nicht zentral, sondern in den verschiedenen Ebenen der föderalen Staatsorganisation und/oder innerhalb dieser Ebenen in unterschiedlichen Fachbereichen (Ressorts).
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Literatur
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Vgl. Schneider, H.K., Plankoordinierung in der Regionalpolitik, in: Rationale Wirtschaftspolitik und Planung in der Wirtschaft von heute, hrsg. v. Erich Schneider, Berlin 1967, S. 239.
Storbeck, D., Zur Operationalisierung der Raumordnungsziele, a.a.O., S. 100; Zimmermann, H., Zielvorstellungen in der Raumordnungspolitik des Bundes, in: Jahrbuch für Sozialwissenschaften, Bd. 17 (1966), S.240 ff
Hennings, G., Grundlagen und Methoden der Koordination des Einsatzes raumwirksamer Bundesmittel, Münster 1972, S. 28.
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Vgl. Scharpf, F.W., Planung als politischer Prozeß, Aufsätze zur Theorie der planenden Demokratie, Frankfurt/M. 1973, S. 53.
Zohlnhöfer, W.: Das Beispiel der Gemeinschaftsaufgaben in der Bundesrepublik Deutschland, in: Theorie und Praxis der Infrastrukturpolitik, hrsg. von R. Jochimsen und U.E.Simonis (Schriften des Vereins für Socialpolitik, N.F., Bd. 54 ), Berlin 1970, S. 705.
Vgl. Stern, K., Rationale Infrastrukturpolitik und Regierungs-und Verwaltungsorganisation, a.a.O., S. 81, desgl.: Erster Bericht zur Reform der Struktur von Bundesregierung und Bundesverwaltung der Projektgruppe für Regierungs-und Verwaltungsreform beim Bundesministerium des Innern, Bonn 1969.
Schafer, H., Bulletin der Bundesregierung 175 /176, 1965, S. 1410.
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Vgl. Scharpf, F.W., Planung als politischer Prozeß, Aufsätze zur Theorie der planenden Demokratie, Frankfurt 1973, S. 129. “Die ausführende Verwaltung der Länder erzeugt und verfügt über jene Informationen und jene Problemkenntnisse, auf die treffsichere Planung sich stützen muß; und sie verfügt andererseits unmittelbar über das Instrumentarium der Planverwirklichung und der Plankorrektur, so daß das Fehlen eines eigenen Verwaltungsunterbaus den Bund in weiten Bereichen faktisch planungsunfähig und damit einflußunfähig hat werden lassen.” SCHARPF,F.W., Alternativen des deutschen Föderalismus, in: Die Neue Gesellschaft, 21. Jg., 1974, H. 3, S. 238.
Bundesbaugesetz vom 23. Juni 1960, Bgbl. I, S. 341.
Raumordnungsgesetz vom B. April 1965, a.a.O.
Dazu kommen noch die jeweiligen Bindungsklauseln der einzelnen Landesplanungsgesetze (z.B. § 15 Landesplanungsgesetz vom 1.8. 1972, GV.NW., S. 244 ).
Vgl. Breuer, R., Die hoheitliche raumgestaltende Planung. Wirkungsbereich und Zusammentreffen von Planfeststellungen, fachlichen Nutzungsregelungen, Bauleitplänen und Plänen der Raumordnung, Bonner Rechtswissenschaftliche Abhandlungen, Bd. 80, Bonn 1968, S. 224 ff.
Nouvortne, A., Raumordnung und Selbstverwaltungsgarantie, in: Verfassungs-und Verwaltungsprobleme der Raumordnung und Landesplanung, Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Bd. 27, 1965, S. 47 ff.
Zur rechtsbegrifflichen Unterscheidung zwischen “örtlichen” und “überörtlichen” Aufgabenbereichen vgl. GÖB, R.; E. Laux; J. Salzwedel und R. Breuer, Kreisentwicklungsplanung, Gutachten erstattet im Auftrage des Landkreistages Nordrhein-Westfalen, Köln u.a. 1974, insbes. S. 52 ff.
Vgl. Hendler, R., Gemeindliches Selbstverwaltungsrecht und Raumordnung, Göttingen 1972, S. 22 f., ebenso Breuer, R., Die hoheitliche raumgestaltende Planung, a.a.O., S. 224 f.
Zur Praxis des Gegeneinanderausspielens und der Erpressung von Gemeinden bei den Verhandlungen um die Förderung von Industrieansiedlungen siehe den Bericht: Hart am Rande der Legalität, Spiegel-Report über Industrieansiedlung in Westdeutschland, in: Der Spiegel, 26. Jg. (1972), H. 10.
Dieser Terminus geht auf J. Umlauf zurück. Vgl. Umlauf, J., Wesen und Organisationen der Landesplanung, Essen 1958.
Vgl. hierzu beispielsweise die Landesplanungsgesetze von Bayern und Hessen: Bayerisches Landesplanungsgesetz vom 6. Februar 1970, Gvb1., S. 9, insbes. Art. 11, 12; Hessisches Landesplanungsgesetz i.d.F. vom 1. Juni 1970, GVB1., S. 361, insbes. §.13.
Vgl. Landesplanungsgesetz i.d.F. der Bekanntmachung vom 1. August 1972, GV.NW., S. 244, § 5 f.
Vgl. Kommunale Forderungen zur Reform des Verfassungsrechts, Eingabe an die Enquête-Kommission, Der Städtetag 1973, S. 469, Der Landkreis 1973, S. 392.
Vgl. Zwischenbericht der Enquête-Kommission zu Fragen der Verfassungsreform, a.a.O., S. 392; WAGENER, F., System einer integrierten Entwicklungsplanung im Bund, in den Ländern und in den Gemeinden, Vortrag im Rahmen der 42. Staatswissenschaftlichen Fortbildungstagung der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer am 19. 4. 1974 (unveröffl.Manuskript), S. 35.
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Münstermann, E. (1975). Die Koordinationsproblematik der zentralörtlichen Infrastrukturplanung in föderativen Staatsgebilden. In: Die Berücksichtigung zentralörtlicher Funktionen im kommunalen Finanzausgleich. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 2520. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88566-1_6
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