Zusammenfassung
Wissen als Voraussetzung und Grundlage von Mitbestimmung hat zwei voneinander zu unterscheidende Komponenten. Begreift man Mitbestimmung als über den bestehenden institutionellen und kodifizierten Rahmen hinausgehende Teilhabe am betrieblichen Willensbildungsprozeß und an Entscheidungsabläufen, die sich direkt auf das betriebliche Umfeld des Arbeitenden beziehen, so ist Wissen, das zur Bewältigung der Arbeitsanforderungen dient und Einsicht in und Verständnis von Arbeits- und Tätigkeitsstrukturen gestattet, unabdingbare Voraussetzung jeglicher Form realer Partizipation (vgl. LEMPERT/THOMSSEN 1974, S. 165). Dieses funktionale Element der Qualifikation, Faktenwissen als Ausdruck beruflicher Kompetenz, ist eine wesentliche Grundlage für die Ausbildung von Partizipationswissen. Partizipationswissen heißt einmal “die kognitive Verfügung über soziale Techniken formaler und informaler Art (z.B. Gesetzesvorschriften über eigene Rechte, kommunikative Durchsetzungsstrategien)”, die eine Beteiligung an der innerbetrieblichen Willensbildung und Entscheidungsfindung gestatten (zur theoretischen Begründung vgl. KISSLER 1980). Zum anderen hat Partizipationswissen auch eine abstrakt-politische Dimension, die kognitive Verfügung über unterschiedliche politische modelltheoretisch unterscheidbare und sektoral abgrenzbare Ansätze von Mitbestimmung als gesellschaftspolitischem Instrument.
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Georg, W., Kißler, L., Scholten, U. (1981). Mitbestimmung als Wissensproblem. In: Mitbestimmung und Arbeiterbildung. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 3029. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88531-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88531-9_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-03029-6
Online ISBN: 978-3-322-88531-9
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