Zusammenfassung
Wer heute die Durchführung eines Mitbestimmungsprojekts plant, kann auf eine sozialwissenschaftliche Tradition deutschsprachiger Mitbestimmungsstudien zurückgreifen. Mitbestimmung ist nach dem zweiten Weltkrieg zunächst im Zusammenhang mit der Verabschiedung des Montan-Mitbestimmungsgesetzes (1951) und seit Mitte der 60er Jahre zu einem weit über den wirtschaftlichen Bereich hinausreichenden Thema gesellschaftspolitischer Diskussion geworden. Stadtteil, Krankenhaus, Schule und Kindergarten bezeichnen nur einen Ausschnitt aus dem breiten Spektrum gesellschaftlicher Bereiche einer sich von der Mitbestimmungs- zur Partizipationsforschung entwickelnden Sozialwissenschaft (vgl. PIRKER 1978). Die Gefahr dieser Interessenverlagerung der Mitbestimmungsforschung vom Produktions- in den Reproduktionsbereich liegt auf der Hand: Es bleibt weiterhin jener Bereich einer gesellschaftlichen “Dunkelkammer”, der sowohl für die demokratische Gestaltung der Gesellschaft unter industriellen Verhältnissen als auch für die Qualifizierung der Gesellschaftsmitglieder zur Teilnahme an dieser Gestaltung in gleicher Weise die maBgeblichen Bedingungen setzt: der Produktionssektor.
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Georg, W., Kißler, L., Scholten, U. (1981). Mitbestimmungsforschung als Qualifikationsforschung. In: Mitbestimmung und Arbeiterbildung. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 3029. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88531-9_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-03029-6
Online ISBN: 978-3-322-88531-9
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