Zusammenfassung
Die staatliche Forschungspolitik kann auf unterschiedliche Weise zum Gegenstand der Analyse gemacht werden. Eine sozialwissenschaftliche Betrachtung, das ist die erste Reservation, bleibt der eigentlichen Forschung, die man allgemein als “planmäßige, auf rational nachprüfbare Weise unternommene und auf Gewinnung neuer Erkenntnisse gerichtete menschliche Tätigkeit” umschreiben mag (so Kasten 1977, 677; vgl. auch Bundesbericht Forschung 1984, 335 ), äußerlich. Sie interessiert sich nicht für die eigentliche Forschungsmaterie und -aufgabe, sondern betrachtet Forschung als (institutionalisierten) sozialen Prozeß (1). Eine zweite Beschränkung der Analyse ergibt sich aus der Unterscheidung von Forschung, die wir dem funktionalen Zusammenhang des Wissenschaftssystems zurechnen, und Forschungsförderung durch gesellschaftliche Instanzen außerhalb der Wissenschaft, insbesondere den Staat, aber auch Unternehmen und etwa mäzenatische Stiftungen. Diese Unterscheidung verweist auf die Tatsache der gesellschaftlichen Alimentierung von — funktional ausdifferen- zierter und professionalisierter — Wissenschaft und Forschung.
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Literatur
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Ronge, V. (1986). Die Forschungspolitik im politischen Gesamtprozeß. In: Bruder, W. (eds) Forschungs- und Technologiepolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 94. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88528-9_11
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