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Einige Anfragen an die soziologische Theorie

  • Chapter
Die Entmythologisierung der Berufsarbeit

Part of the book series: Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung ((BEISOFO,volume 82))

  • 245 Accesses

Zusammenfassung

Im Zusammenspiel und Zusammenwirken der verschiedenen sozialen Systeme gibt es beständig Verschiebungen. Diese lassen sich besonders prägnant auf individueller Ebene nachzeichnen. So läßt sich die Biographie eines Menschen sehr plastisch unter dem Gesichtspunkt betrachten, wie sich das soziale Umfeld, in dem er lebt, und die in ihm herrschenden Gravitationen immer wieder ändern und neu strukturieren. Es handelt sich um einen permanenten Prozeß: soziale Beziehungen werden geknüpft und wieder gelöst, mal werden sie im Zeitablauf stärker, mal werden sie schwächer; vom Kindergarten bis zum Altersheim, von der Geburt bis zum Tod, das Leben besteht aus ewig wechselnden Gravitationsfeldern, besonders deutlich ablesbar an den zentralen biographischen Wendepunkten, also Ende der Schulzeit, Beginn des Arbeitslebens, Heirat, Geburt eines Kindes, Scheidung, schwere Krankheit, Pensionierung, etc. Dies alles markiert Abschnitte, deren zeitlicher Beginn immer mit dem Einfügen des Individuums in ein neues, situationsadäquates Gravitationsfeld einhergeht. Für den jungen Vater ist anderes maßgebend als für den Pensionär, der Hochzeiter unterliegt anderen Anziehungen als derjenige, der eine Scheidung durchstehen muß.

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Anmerkungen

  1. “Restkategorie” in dem Sinne, daß sie zur Logik des sozialen Wandels nicht durch Setzung von Rahmenbedingungen beiträgt, denen sich andere gesellschaftliche Systeme anzupassen haben.

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  2. Wie sehr Familie den Gang des sozialen Wandels mitbestimmen kann, zeigt sich noch deutlicher an der Bevölkerungsexplosion in Teilen der Dritten Welt. Der Effekt ist derselbe, wenngleich mit umgekehrten Vorzeichen. Andere soziale Systeme haben sich dem anzupassen, was die Familienstruktur hervorbringt, und egal ob es Geburtenüberschüsse oder -defizite sind, ab einem bestimmten empirischen Punkt werden sie zu einer Hypothek, die andere mitzu-bezahlen haben.

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  3. Vgl. noch einmal Kapitel 3, Abschnitt 3.1., zur Logik des Wertwandels.

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  4. Diese Formel wird freilich häufig in einem etwas übertriebenen Sinne gebraucht: Familie hat zwar Funktionen abgegeben, aber das Ausmaß dessen ist lange viel größer veranschlagt worden als empirisch angemessen war.

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  5. Impulse, denen sich — jedenfalls aus der Sicht des klassischen Marxismus — auch der Staat als “ideeller Gesamtkapitalist” zu beugen hat.

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  6. Insoweit stellt der theoretische Ansatz von BURNS, die Behauptung, die Marktökonomie trete zugunsten der Haushaltsökonomie zurück, einen im Rahmen üblicher Wandlungstheorien echten “Ausreißer” dar.

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  7. Natürlich bleibt die Gesellschaft auch in diesem Falle auf die Erträge der materiellen Produktion angewiesen, aber wenn die Verteilung dieser Erträge so weitgehend von der Logik ihrer Erstellung abgekoppelt würde, müßten daran nicht wenige der heutigen Theoriekonstruktionen scheitern.

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  8. Wenn man so will: der Form nach Recht, der Sache nach ver-ständigungsorientiertes Handeln der Betroffenen, die die Rechtsinstanzen für ihre eigenen Zwecke instrumentalisieren und damit in gewisser Weise unterlaufen.

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  9. Zumal sich — etwa im Bereich der Arbeitsbeziehungen — faktische Gegentendenzen herauszubilden scheinen (vgl. HEINZE/OLK 1983), indem sich neben der rechtlich hochgeregelten Offizialöko-nomie mehr und mehr ein informeller Sektor herausbildet.

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© 1986 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Vollmer, R. (1986). Einige Anfragen an die soziologische Theorie. In: Die Entmythologisierung der Berufsarbeit. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 82. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88527-2_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88527-2_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11798-0

  • Online ISBN: 978-3-322-88527-2

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