Zusammenfassung
Der methodische Vorteil der Bonapartismustheorien besteht im Vergleich zur orthodoxen Komintern-Tradition darin, dem “subjektiven Faktor” im theoretischen Aussagensystem einen angemessenen Platz freizuhalten. Dies betrifft die Faktoren “Kleinbürgertum” als soziale Massenbasis des Faschismus ebenso wie die politischen Dispositionen großindustrieller Eliten, denen hier nachgegangen worden ist. Den “Willensqualitäten” der über die Produktionsmittel Verfügenden wurde in den zeitgenössischen Analysen der KPO, Trotzkis und Bauers insofern eine Schüssel-rolle zugemessen, als den Kapitalfraktionen die empirische Disposition unterstellt wurde, sie seien zur Rettung ihrer sozialen Verfügungsgewalt subjektiv bereit, ihre Partizipation an politischer Herrschaft aufzugeben. Vorausgesetzt werden mußte bei dieser Argumentationsfigur die kollektiv empfundene Bedrohung der industriellen Eliten, wobei z.B. Thalheimer diese Bedrohung vor allem im “Ansturm der proletarischen Revolution” sieht.
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© 1982 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Jaschke, HG. (1982). Zur historischen “Willensqualität” großindustrieller Interessengruppen — Korrektur des bonapartismustheoretischen Argumentationsmodells (I). In: Soziale Basis und soziale Funktion des Nationalsozialismus. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 25. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88507-4_9
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Print ISBN: 978-3-531-11577-1
Online ISBN: 978-3-322-88507-4
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