Zusammenfassung
Die herkömmlichen Berechnungsverfahren — sofern es sich nicht um strenge, auf den Walztheorien fußende Lösungsversuche handelt — sind auf die Grundidee zurückzuführen, nach der die Walzkraft beim Kalt-Walzen außer von der Formänderungsfestigkeit des Walzgutwerkstoffes und der Größe der gedrückten Fläche auch noch vom sogenannten Formänderungswirkungsgrad abhängt, der die beim Walzvorgang auftretenden Verluste kennzeichnet und im wesentlichen eine Funktion der Reibung und der Walzspaltgeometrie ist. Der Einfluß äußerer, am Walzgut angelegter Längszüge wird dabei stets derart berücksichtigt, daß der Formänderungswirkungsgrad davon nicht betroffen wird, obwohl man grundsätzlich von einer Beeinflussung desselben durch die Längszüge weiß. Die Schwierigkeit liegt jedoch darin, daß der Formänderungswirkungsgrad experimentell ermittelt werden muß. Beim längszugfreien Walzen lassen sich relativ problemlos Tabellen und Diagramme für nf erstellen, wogegen dieses Unternehmen für das Walzen mit Längszug bei der Vielzahl der Kombinationsmöglichkeiten von Vorwärtszug, Rückwärtszug, Stichabnahme, Walzspaltgeometrie und Reibung aussichtslos ist. Der Begriff des Formänderungswirkungsgrades ist daher für die Walzkraftberechnung äußerst ungeeignet, wenn der Einfluß von Längszügen zu berücksichtigen ist. Er stammt aus der Zeit, als das Walzen mit Längszug aufgrund der technischen Entwicklung noch nicht die heutige Bedeutung hatte und wurde später in die Berechnungsverfahren für das Walzen mit Längszug übernommen.
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© 1973 Westdeutscher Verlag, Opladen
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Vater, M., Wiegels, H. (1973). Zusammenfassung. In: Entwicklung einer Methode zur Walzkraftbestimmung für das Kalt-Walzen mit und ohne Längszug. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88341-4_5
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