Zusammenfassung
Die Frage nach der Angriffsrichtung der Kriminalität hat zunächst einmal eine unmittelbar praktische Bedeutung. Sie zeigt, welche materiellen und immateriellen Güter eines besonderen Schutzes bedürfen und wie dieser zu gewährleisten sei. Speziell in der DDR, der Hellmer eine im Vergleich zur Bundesrepublik „übermächtige Kriminalpolitik auf empirisch schmalem kriminologischem Unterbau“ bescheinigte, zugleich aber zugestand, es lasse sich „nicht hinwegdiskutieren, daß man in der DDR den kriminogenen Faktoren näher auf den Leib rückt als in der BRD und daß dies die einzige Möglichkeit ist, die Kriminalität einzudämmen” (Hellmer 1972, 657), dient die Strukturforschung vor allem der Vorbeugung und Bekämpfung der Kriminalität unmittelbar (vgl. Harrland et al. 1968, 10–13; Buchholz et al. 1971, 31–34. Vgl. auch Orschekowski et al. 1974). Die Frage nach der deliktmäßigen, territorialen und personellen Verteilung der Kriminalität ist aber auch von allgemeinerem Interesse. Nach Brauneck ließen sich Deliktverteilungen ermitteln, die für die „frühen, kleineren Gesellschaften“ typisch sind und solche, die „typisch für die modernen Gesellschaften” sind. Brauneck bringt „den Trend — Abnahme der Delikte gegen die Person zugunsten der Bereicherungsdelikte — mit der Verstädterung in Verbindung“ (Brauneck 1974, 38 u. 77). Nach Kaiser sind Ausmaß, Entwicklung und Struktur der Kriminalität hochindustrialisierter Gesellschaften ebenso wie ein „großes Volkseinkommen Indikatoren für die selben wirtschaftlichen Bedingungen und für die herrschende Wertorientierung bestimmter Sozialsysteme“ (Kaiser 1973, 350). Nach Maihofer hat.
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Freiburg, A. (1981). Die Straftaten. In: Kriminalität in der DDR. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 45. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88220-2_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88220-2_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11521-4
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