Zusammenfassung
Die ständige Erweiterung und Verdichtung des Warenverkehrs über die Grenzen nationaler Staaten hinweg unter dem Banner der liberalen Freihandelsdoktrin hat die heutige Weltwirtschaftsordnung maßgeblich geprägt. Als ideologische Basis der wirtschaftspolitischen Praxis wurde die Freihandelsdoktrin auch wirtschaftstheoretischer Ausgangspunkt der völkerrechtlichen Absicherung dieser Handelsbeziehungen. Die heutige Weltwirtschaftsordnung und das heute bestehende Völkerrecht beruhen noch auf dieser Basis, obwohl gegenwärtig immer deutlicher die zunehmende Internationalisierung der Produktion selbst und damit auch die Internationalisierung der Eigentumsbeziehungen als neues wirtschaftliches Gestaltungsmoment in den Vordergrund treten. Wegen der historischen Priorität des internationalen Warenverkehrs und der noch heute fortbestehenden ideologischen Priorität der Freihandelsforderung soll der hiermit zusammenhängende völkerrechtliche Problemkomplex zuerst behandelt werden, während die völkerrechtlichen Aspekte der Problembereiche Privateigentum und Verwertungsbedingungen der Arbeitskraft sich anschließen. Bei diesem Vorgehen darf selbstverständlich nie aus den Augen verloren werden, daß die nationale Organisation des Privateigentums mit seiner Ankoppelung an bestimmte nationale Staaten und die nationalen, sehr unterschiedlichen Verwertungsbedingungen der Arbeitskraft Art und Ausgestaltung des internationalen Warenverkehrs von Anfang an geprägt haben.
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Mayer, U., Raasch, S. (1980). Freihandel und Völkerrecht. In: Internationales Recht der Arbeit und Wirtschaft. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 44. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88219-6_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11509-2
Online ISBN: 978-3-322-88219-6
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