Zusammenfassung
Fraktionswechsel im Deutschen Bundestag war in der 6. Wahlperiode ein Thema, das herausragende Aufmerksamkeit erringen konnte. Seine politische Bedeutung rührte nicht aus der bloßen Tatsache, daß acht Abgeordnete wie schon 120 andere in früheren Wahlperioden1 ihre Fraktion verließen. Sie erklärt sich auch nicht daraus, daß in allen Fällen ein Übertritt zum politischen Gegner erfolgte. Vielmehr überschattete die mit jedem Wechsel erneut aufgeworfene Frage, ob die erste von einem Sozialdemokraten geführte Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland ihre parlamentarische Mehrheit verlieren2 und stürzen würde, die Ereignisse. Wie schon 1969/ 70 in Niedersachsen schienen auch ein vorzeitiges Ende der Wahlperiode und Neuwahlen im Bereich des Möglichen zu liegen. Nur die enge Verflechtung von Fraktionswechsel und Bestand der Regierung verlieh den Fraktionswechslern im 6. Deutschen Bundestag jene überraschende Publizität, die ihre Vorgänger nicht erreichen konnten.
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© 1974 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Müller, M. (1974). Einleitung. In: Fraktionswechsel im Parteienstaat. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 21. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88218-9_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88218-9_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11261-9
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