Zusammenfassung
a) Zwischen Bildungs- und Beschäftigungssystem besteht ein Abstimmungsproblem darin, daß das Angebot an qualifizierten Absolventen des Bildungssystems nicht systematisch gleich der Nachfrage nach diesen Qualifikationen auf den Arbeitsmärkten ist. Unter den Gründen dafür ist das Argument der Zeitdauer zwischen Ausbildungsentscheidung und Arbeitsaufnahme im gewählten Beruf weithin anerkannt: Danach können zum Zeitpunkt des Ausbildungsbeginns getroffene “richtige” Entscheidungen zum Zeitpunkt der möglichen Arbeitsaufnahme “falsch” sein, weil sich das Defizit inzwischen in einen Überschuß verwandelt hat. Ebenso kann sich eine Ausbildungsentscheidung, die zunächst kaum Berufschancen versprach, nachträglich als richtig herausstellen. Eine damit zusammenhängende Erklärung für das Zustandekommen des Abstimmungsproblemes ergibt sich aus der Existenz von Qualifikationsteilmärkten, also aus dem Umstand, daß in verschiedenen Tätigkeitsfeldern unterschiedliche Qualifikationen zur Anwendung kommen. Eine dritte Erklärung bezieht sich auf den Wandel der Arbeitsplatzanforderungen, die das Abstimmungsproblem nicht nur beim ersten Übergang vom Bildungsins Beschäftigungssystem entstehen lassen, sondern auch danach Anpassungen der Qualifikation erforderlich machen. Beschränkt man sich auf diese Erklärungsmuster, so besteht das Abstimmungsproblem in der Existenz von Unsicherheit über die beruflichen Verwendungsmöglichkeiten bestimmter Qualifikationen in der Zukunft, und zwar in zweierlei Hinsicht, nämlich ob die Qualifikation überhaupt nachgefragt werden wird und in welchem Umfang dies der Fall sein wird.
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© 1985 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Rüffert, P., Buttler, F. (1985). Perspektiven und Hintergründe einer flexibilitätsorientierten Studien- und Hochschulreform. In: Flexibilität — Ein Konzept für die Studienreform?. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 3198. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88209-7_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-03198-9
Online ISBN: 978-3-322-88209-7
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