Zusammenfassung
Mit San Pedro Pascual (oder Sant Pere Pasqual, falls er wirklich aus Valencia stammen sollte und damit nicht nur ein etwas älterer Zeitgenosse, sondern auch ein entfernter Landsmann Ramon Llulls gewesen wäre) kehren wir in die Bahnen der traditionellen Apologetik zurück, die in Spanien durch Lateinisch schreibende Autoren wie Isidor von Sevilla, Petrus Alphonsi, Ramon Martí und zahlreiche andere vertreten sind.34 Die Werke, die dem hl. Petrus Paschasius zugeschrieben werden und die eine im ausgehenden 13. Jahrhundert auch für Spanien ungewöhnliche Kenntnis des Islam zeigen, sind bisher kaum untersucht worden. Vor allem ihre Authentizität und ihre Quellen bedürfen der Klärung. Die Probleme beginnen aber schon bei der Person des Autors. Das meiste, was zur Biographie gesagt worden ist, beruht auf nicht nachprüfbaren Überlieferungen, Legenden und Spekulationen.35 Danach wäre der Heilige 1229 in dem damals sich noch in maurischer Hand befindenden Valencia-die Stadt wurde neun Jahre später wiedererobert-als Sohn mozarabischer, also christlicher Eltern geboren.36 Er wäre in den Mercedarierorden eingetreten, was aber unbewiesen und mit größter Wahrscheinlichkeit falsch ist, obwohl die Mercedarier seine 1670 erfolgte Heiligsprechung als Märtyrer betrieben haben, und obwohl fünf Jahre später ein Streit zwischen den Mercedariern und den Trinitariern darüber, in welcher Ordenstracht der Heilige abzubilden sei, von der päpstlichen Ritenkongregation zu Gunsten ersterer entschieden wurde. Die einzigen zuverlässigen Fakten liefern elf Bullen Bonifaz VIII.37 Aus diesen geht hervor, daß Pedro Pascual sich in Rom aufgehalten hat, daß er über eine Pfründe in der Diözese Braga verfügte,38 daß er 1296 zum Bischof von Jaén an der Grenze zum Maurenreich von Granada geweiht wurde, daß er 1297 mit einer Gruppe von Gefährten in die Hände der Ungläubigen fiel und nach Granada gebracht wurde.39 Am 3. März 1301 teilt das Diözesankapitel von Jaén dem Erzbischof von Toledo mit, daß der Bischof am 6. Dezember des vorangegangenen Jahres in der Gefangenschaft gestorben und in Granada christlich bestattet worden sei.
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Mettmann, W. (1987). Pedro Pascual. In: Die volkssprachliche apologetische Literatur auf der Iberischen Halbinsel im Mittelalter. Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, vol 282. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88200-4_3
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