Das MM-Verfahren

Zusammenfassung

Das MM-Verfahren ist ein Stichproben-Verfahren, mit welchem durch Häufigkeitszählung Zeitwerte ermittelt werden können, ohne daß Zeitmessungen vorgenommen werden. Aus der Prinzip-Darstellung von DE JONG (Darst. 1) läßt sich die Vorgehensweise leicht erkennen. In nach Zufallsgesichtspunkten festgelegten, unregelmäßigen Zeitabständen führt ein Arbeitsstudienmann in der zu untersuchenden Abteilung Beobachtungs-Rundgänge aus. Dabei kann er nacheinander mehrere Beobachtungs-Objekte (z.B. Personen oder Maschinen) aufsuchen, um die momentanen Arbeitsvorkommnisse, d.h. Zeitarten wie z.B. Ruhe oder Tätigkeit der Personen bzw. Stillstand. oder Lauf der Maschinen oder Anlagen festzustellen. Die Bedeutung der Aufnahmetechnik liegt dabei eindeutig auf der Bezeichnung “momentan”. Die festgestellten Vorkommnisse werden dabei in vorbereiteten Listen, die nach den verschiedenen Beobachtungs-Objekten und Vorkommnissen unterteilt sind, in Form von Strichen notiert. Durch Auszählen der Striche werden die Häufigkeiten des Auftretens der verschiedenen Vorkommnisse ermittelt. Bei der Auswertung berechnet man aufgrund dieser Häufigkeiten für jedes Vorkommnis einen Schätzwert für dessen prozentualen Anteil am gesamten Beobachtungszeitraum. Aufgrund dieser Prozentanteile lassen sich entweder Zuschlagswerte, wie z.B. Verteilzeitzuschläge für Zeitvorgabe-Berechnungen, Zeitwerte wie z.B. Stückzeiten oder betriebliche Kennzahlen wie z.B. Auslastungsgrade ermitteln. Der wichtigste Zweck des MM-Verfahrens liegt im wirtschaftlichen Erfassen von unregelmäßigen und seltenen Ereignissen wie z.B. Verteilzeiten, für welche die Methoden der Zeitmessung nur unter bedeutend ungünstigeren wirtschaftlichen Aspekten ähnlich genaue Resultate liefern würden.