Die Reaktion neuraminidase-behandelter Blutzellen mit dem Anti-A aus Helix pomatia

Zusammenfassung

Auch wir waren, ähnlich wie Bird, auf der Suche nach Anti-T spezifischen Lektinen (antikörperähnlichen Verbindungen aus Pflanzen) und Protektinen (antikörperähnlichen Substanzen aus Invertebraten) gewesen, um der Frage der Natur des T Antigens näher zu kommen. Dabei machten wir eine merkwürdige Beobachtung: Das von Prokop (Prokop et. al. 1965) entdeckte “Anti-A” aus der Eiweißdrüse von Weinbergschnecken reagierte mit neuraminidase-behandelten Erythrozyten, aber wiederum mit Ausnahme von Rinderblutkörperchen (Uhlenbruck et al., 1965) ! Dennoch wurde uns bald klar, daß es sich hierbei nicht um die Erkennung des T Antigens handelte, sondern um einen zweiten sogen. “A-like” (in Hinblick auf die Blutgruppe A) Rezeptor, der durch endständiges — offenbar durch Neuraminidasebehandlung freigewordenes N-Acetyl-D-Galaktosamin gebildet wird und eher in Beziehung zum Myxovirusrezeptor zu stehen schien. Es war, wie wir zeigen konnten, eher ein “Anti-N-Acetyl-D-Galaktosamin” Reagens als ein “Anti-A”. Das Agglutinin präzipitierte im übrigen hervorragend mit einer ganzen Reihe von Glykoproteinen — die nicht T aktiv waren — und eignete sich in hervorragender Weise zum Nachweis dieses Hexosamins insbesondere nach Neuraminidase-Behandlung.