Skip to main content

Integrationsprojekte der Wissenschaft

  • Chapter
Information und Kommunikation

Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS,volume 57))

  • 28 Accesses

Zusammenfassung

Auf dem Hintergrund der Imperative lassen sich Ansätze zur Integration von Wissenschaft und Gesellschaft in Beziehung setzen, wie sie in der Wissenschaftsforschung seit längerem diskutiert werden. Zwei charakteristische Projekte werden einander gegenübergestellt:

Die “Institutionalisierung von Dissens” ist ein pluralistischer Ansatz und begreift sich als Organisationsform für die adäquate Behandlung “transwissenschaftlicher Probleme”, Fragestellungen, die ohne Wissenschaft nicht gestellt oder gar beantwortet werden könnten, zu deren Klärung aber die gängigen Mechanismen der Konsenserzeugung in der Wissenschaft aus verschiedenen Gründen nicht ausreichen. Insbesondere die “Wertgeladenheit” macht in dieser Position eine pluralistische und “faire” Behandlung in einem Konfliktmodell notwendig. Der Expertenpluralismus als Zuordnung von instrumentellem Wissen zu Wertpositionen ist von diesem Projekt aus gesehen die adäquate Form der Integration.

Demgegenüber geht die “Normative Finalisierung” von der Möglichkeit einer Einigung auf “soziale Wichtungen” aus, die als Vorgaben für eine Orientierung auch von Grundlagenforschung dienen. Dazu muß die jeweilige Disziplin aber ein bestimmtes Reifestadium erreicht haben.

Wissenschaft soll in einer Steuerung nach sozialer Relevanz an aufgeklärte, konsensfähige Normen angebunden werden, wodurch die Diskursformen — der theoretische Diskurs zur Prüfung von Wahrheit und der praktische zur Prüfung von Richtigkeit — konvergieren. Damit kann eine bloße Funktionalisierung oder eine Steuerung nach Partikularinteressen verhindert werden. Dies hat Umgestaltungen nicht nur in der kognitiven Zielbestimmung sondern auch in der Institution Wissenschaft von der Disziplinenintegration bis zur Bildung von Problemgemeinschaf ten zur Folge.

Die beiden Projekte können systematisch und zeitlich aufeinander bezogen werden. Dadurch ergeben sich Ergänzungsverhältnisse und Möglichkeiten der Arbeitsteilung. Die Pluralisierung der Dissensorientierung ist angewiesen auf den zumindest partiellen Konsens; die Rationalisierung der Konsensorientierung bedarf zumindest der Vorstufe des pluralen Konflikts. Aus den beiden Projekten läßt sich ein Integrationsprogramm für Wissenschaft und Gesellschaft ableiten, das auf den Imperativen aufbaut.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1984 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Vowe, G. (1984). Integrationsprojekte der Wissenschaft. In: Information und Kommunikation. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 57. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88134-2_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88134-2_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11710-2

  • Online ISBN: 978-3-322-88134-2

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics