Zusammenfassung
Angiospermen und Bryophyten, die in schwermetallreichen Böden und Wässern wachsen, haben eine spezifische physiologische Resistenz nur gegen jene Schwermetalle erworben, die im Substrat des Standortes reichlich vorhanden sind (Ernst 1974). Der Resistenzmechanismus, der zwischen den einzelnen Schwermetallen unterscheiden kann, ist nicht in den Schwermetallaufnahmemechanismen gegeben; denn bezüglich der Ionenaufnahme besteht kein Unterschied zwischen schwermetallresistenten und nicht-resistenten Pflanzen (Ernst 1972, Mathys 1973). Auch die Verteilung der Schwermetalle innerhalb der Pflanzenorgane ist unabhängig von der Höhe der Schwermetallresistenz (Ernst 1969, 1974, Mathys 1973). Deshalb sind die von Turner (1970) diskutierten Unterschiede in der Schwermetallkumulation der Wurzelzellwände ebenso wie in der Kationenumtauschkapazität höchstens Teilaspekte der Schwermetalltoleranz, zumal in den Blättern bei steigenden Schwermetallgehalten die Bedeutung der Zellwand für eine Regulation des Schwermetallhaushaltes gering wird (Ernst 1969, 1975, Mathys 1973). Vor allem wird das Phänomen der spezifischen protoplasmatischen Resistenz schwermetalltoleranter Arten nicht erklärt (Gries 1966, Rüther 1967, Ernst 1972b, 1974). Die Anreicherung von Schwermetallen in den Vakuolen setzt einen Transport dieser Elemente durch das Plasma in einer solchen Art voraus, daß es zu keinen Interaktionen mit schwermetallsensitiven Strukturen kommen kann. Als physiologische Grundlagen der Schwermetallresistenz kommen zwei Möglichkeiten in Betracht:
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1.
die Evolution schwermetallresistenter Enzyme
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2.
die Umsteuerung des Stoffwechsels einiger Metabolite.
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Ernst, W., Mathys, W., Janiesch, P. (1975). Einleitung. In: Physiologische Grundlagen der Schwermetallresistenz. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88080-2_1
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