Zusammenfassung
Wir haben die Grundsätze des BAK bereits angesprochen mit dem Hinweis, daß sich für die Banken hieraus, insbesondere in Verbindung mit der Eigenkapitalausstattung, Restriktionen ergeben können.1) Grundsätze über das Eigenkapital (§ 10 KWG) und die Liquidität (§ 11 KWG) hat das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen erstmals im März 1962 veröffentlicht. Sie sollen dem BAK “für den Regelfall” ein Urteil erlauben, ob die Ausstattung der Kreditinstitute mit haftendem Eigenkapital “im Interesse der Erfüllung ihrer Verpflichtungen gegenüber ihren Gläubigern, insbesondere zur Sicherheit der ihnen anvertrauten Vermögenswerte” als angemessen bezeichnet werden kann und ob die Kreditinstitute ihre Mittel so angelegt haben, “daß jederzeit eine ausreichende Zahlungsbereitschaft gewährleistet ist”.2) Vorläufer dieser Grundsätze waren die — nie ausgefüllten — Rahmenvorschriften des Reichsgesetzes über das Kreditwesen vom 5. Dezember 1934 (§§ 11 und 16) sowie die Kreditrichtsätze der Bank deutscher Länder von 1951.3) Die Grundsätze wurden 1969 geändert und 1972 und 1974 ergänzt.4)
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Literatur
Vgl. unsere Ausführungen S. 1–3 sowie S. 230–234.
Vgl. Deutsche Bundesbank, Die Grundsätze über das Eigenkapital und die Liquidität der Kreditinstitute gemäß §§ 10 und 11 des Gesetzes über das Kreditwesen, in: Monatsbericht März 1962, S. 3–17, hier: S. 3.
Vgl. a. a. 0.
Vgl. a. a. 0. Siehe auch Tabellen A 100-A 102, S. 380S. 382. Ferner: Hagenmüller, Bankbetrieb, 4. Aufl., Bd. III, a. a. 0., S. 376–379.
Vgl. Schneider, Manfred, Praxis der Bankenaufsicht, Frankfurt 1978, S. 28–30.
Vgl. Tabelle A 100, S. 380.
Vgl. Tabellen A 101 u. A 102, S. 381 u. S. 383.
Vgl. Deutsche Bundesbank, Grundsätze über das Eigenkapital und die Liquidität, a. a. O., S. 9–10.
Im Kreditwesengesetz (§ 12 KWG) ist eine weitere indirekte Liquiditätsvorschrift für die Anlagen in Grundbesitz, Schiffen und Beteil gungen enthalten, die zusammen das haftende Eigenkapital nicht übersteigen dürfen. Auf diese Norm wollen wir in dieser Arbeit nicht eingehen. Wir verweisen aber auf die Erörterungen und Empfehlungen durch die “Bankenstrukturkommission”, die eine Verschärfung dieser Bestimmung zum Inhalt haben. Vgl. Grundsatzfragen der Kreditwirtschaft, a. a. O., S. 402404.
Vgl. Stützel, Wolfgang, Ist die “Goldene Bankregel” eine geeignete Richtschnur für die Geschäftspolitik der Kreditinstitute?, in: Vorträge für Sparkassenprüfer, Kiel, B.-11.9.59, Stuttgart 1959, S. 34–51.
Vgl. Stützel, W., Lob des Internationalen Geldhandels (The case for free hot money movements); aus Vortrag, gehalten aus Anlaß der Jahresversammlung des ROREX CLUB DEUTSCHLAND am 10.3.1979 in Frankfurt (als Manuskript veröffentlicht).
Vgl. Stützel, W., Bankpolitik heute und morgen, Frankfurt 1964, S. 26–49, insbes. S. 41–48.
Vgl. Hoffmann, Horst, Dispositionsregeln zur Solvenzsicherung von Depositenbanken, Diss. Saarbrücken
Forts. der Anmerkung aus der Vorseite: 1967, vor allem S. 182–184. Zur Systematik bisher in der Literatur erörterter liquiditätstheoretischer Konzepte mit ausführlichen Literaturhinweisen vgl. Benner, Wolfgang, Der liquiditätsmäßig-finanzielle Bereich (LFB) als Gegenstand der wissenschaftlichen Bankbetriebslehre, in: Bankbetr. Lesebuch, hrsg. von Hans-Dieter Deppe, Stuttgart 1978, S. 341–390, hier: S. 369–370.
Außerhalb der spezifischen Bankbetriebslehre hat sich das Prinzip der “Goldenen Bilanzregel” gebildet, das ebenfalls Befürworter und Gegner hat. Vgl. Härle, Dietrich, Finanzierungsregeln und Liquiditätsbeurteilung, in: Finanzierungs -Handbuch, hrsg. von Hans Janberg, a. a. 0., S. 89–108.
Welcker, Johannes, Neuordnung der Bankenaufsicht, Frankfurt 1978, insbes. S. 87–88.
Vgl. o.V., Richtsätze sollten neu überdacht werden, in: BZ, Nr. 203, 21.10.77, S. 2. Demgegenüber allerdings Mertin: Die Einhaltung der (Liquiditäts-) Grundsätze garantiere zwar theoretisch nicht in jedem Falle die Zahlungsfähigkeit, sie habe sich jedoch in der Praxis als indirekter Gradmesser der Liquidität durchaus als brauchbar erwiesen. Vgl. Mertin, Klaus, Planung und Realisierung der Zielkonzeption am Beispiel einer Großbank, in: Bankbetr. Lesebuch, hrsg. von Hans-Dieter Deppe, a. a. O., S. 237–257, hier: S. 243.
Stähr, Christoph, Die Grundsätze über das Eigenkapital und die Liquidität von Kreditinstituten, in: Sparkasse 4/77, 94. Jg., S. 126–137, hier: S. 131.
Vgl. Puckler, Godehard, Angemessene Bankenaufsicht, in: WPg, Nr. 21, Jg. 27, 1.11.1974, S. 569–572.
Vgl. hierzu u. a. Krümmel, Hans-Jacob, Die Begrenzung des Kreditrisikos im Kreditwesengesetz aus der Sicht der Kredittheorie, in: österreichisches Bankarchiv, 24. Jg., H. V, 1976, S. 181–199, hier: S. 197. Zum System der Einlegerschutzbilanz vgl. Stützel, Bankpolitik, a. a. O., S. 41–48; siehe dazu auch unsere Ausführungen S. 237.
Vgl. Krümel, Die Begrenzung des Kreditrisikos, a. a. 0., S. 197. Ahnlich Engels: Vgl. Engels, Wolfram, Bankensolvenztheorien und Praxis der Banken-Forts. der Anmerkung aus der Vorseite: aufsicht, in: Die Banken im Spannungsfeld von Notenbank und Bankenaufsicht, Drittes Beiheft zum “Bankhistorischen Archiv”, April 1978, S. 23–31, hier: S. 26.
Vgl. dazu auch Fischer, Otfried, Kreditausfälle und Eigenkapitalvorsorge der Banken, in: Der Bankbetrieb zwischen Theorie und Praxis, a. a. O., S. 151165, hier: S. 153.
Ende 1976 entfielen zwei Drittel der Unternehmensverbindlichkeiten auf Bankkredite. Vgl. Deutsche Bundesbank, Finanzierungsströme sowie Bestände an Geldvermögen und Verpflichtungen in der Bundesrepublik im Jahre1976, in: Monatsbericht Mai 1977, 29. Jg., Nr. 5, S. 10–17, hier: S. 12.
Gesamtwirtschaftlich sind Großkredite auch nicht immer, “was man im Wortsinn unter einem wirklich großen Kredit versteht”. Vgl. Bahre, Inge Lore, Kredit-Quantität und Qualität, in: Kreditwesen, H. 24, 30. Jg., S. 6–9, hier: S. 6.
Vgl. Henke, Joachim, Die Novelle zum Kreditwesengesetz, in: DB, H. 11, 19.3.76, S. 517–522; Schneider, Manfred, Der Wettbewerb der Kreditinstitute im Spannungsfeld von Bankenaufsicht und Notenbankpolitik, in: Bank-Betrieb 4/1973, S. 122126, insbes. S. 123.
Vgl. auch Engels, Bankensolvenztheorien, a. a. O., S. 30. Dieses Problem ist aber auch vom BAK und von den Banken schon offen angesprochen worden: Forts. der Anmerkung aus der Vorseite: Vgl. o.V., Aufsichts-Sorgen über Bankenrentabilität, in: BZ, Nr. 230, 30.11.77, S. 1; o.V., Die Freiheit der Gebührengestaltung erhalten, in: FAZ, Nr. 279, 1.12.77, S. 14.
Vgl. S. 388.
Die Spar-und Kreditbank, Stuttgart, die im Mai 1979 geschlossen wurde, ist am Zinsproblem gescheitert. Vgl. o.V., Am Zins gescheitert, in: Wirtschaftswoche, Nr. 19, 7.5.79, S. 87; o.V., Aufsichtsamt schließt Bank in Stuttgart, in: FAZ, Nr. 102, 3.5.79, S. 15; o.V., Diffiziles Banking, in: Kreditwesen, H. 10, 32. Jg., S. 3–4.
Vgl. hierzu und zum Abzinsungsverfahren Stützel, Bankpolitik, a. a. O., S. 44. Wegen neuer Berechnungsmodalitäten vgl. allerdings Rudolph, Bernd, Zinsänderungsrisiken und die Strategie der durchschnittlichen Selbstliquidationsperiode, in: KuK, 12. Jg. 1979, H. 2, S. 180–206.
Hinsichtlich der Bedeutung der Spareinlagen für die Mittelbeschaffung der Bankengruppen vgl. Mülhaupt, a. a.0., S. 75–79. Zur Verweildauer der Spareinlagen nebst umfangreichen Literaturhinweisen vgl. Hoffmann, a. a. 0., S. 41–42; ferner: Schaefer, A., Die “goldene Bankregel” in neuem Licht, in: Aktuelle Fragen der Bankwirtschaft, Hrsg. SHZ Schweizerische Handelszeitung, Zürich, Bern u. Stuttgart 1970, S. 15–23, hier: S. 15. Bekannt ist auch, daß die Spareinlagen in der Bankenkrise 1931 ein beträchtliches Maß an Resistenz aufwiesen. Vgl. Voigt, Fritz, Der volkswirtschaftliche Sparprozeß
Berlin 1950, insbes.: Übersicht S. 127–128. Auf dieses Phänomen weist auch Osthues hin. Vgl. Osthues, Heinz, Spareinlagen und Grundsatz II, in: Sparkasse, H. 9, 82. Jg., 1965, S. 217–219.
Ergänzend haben wir noch einen Versuch unternommen, die Entwicklung der Spareinlagen 1967–1977 so zu simulieren, als ob die Quartalsbelastungen (Abzüge) jeweils in einer Summe zu Quartalsanfang angefallen
Forts. der Anmerkung aus der Vorseite:
seien. Die dadurch erzielte untere Niveaulinie ist
gleichbedeutend mit einem Entsparen über jeweils ein Quartal hinweg ohne jegliche Einzahlungen, was schon einer erheblich pessimistischen Annahme entspricht. So umfaßt eine Quartalsbelastung in 1977 immerhin rd. DM 61 Mrd., was fast dem gesamten Bargeldumlauf 1977 gleichkommt (DM 66 Mrd.; vgl. Deut-
sche Bundesbank, Monatsbericht März 78, 30. Jg., Nr. 3, Statistischer Teil S. 8)-Wir stellen fest, daß in den zehn Jahren die so ermittelte Niveauli-
nie nie unter 80% des Gesamtbestandes gefallen ist. Vgl. Tabelle A 110, S. 390.
Würde eine so vorgeschlagene Regelung akzeptiert, läge es an den Sparkassen, gegebenenfalls die Mustersatzungen anzupassen. Eine Sonderregelung für Girozentralen und Zentralkassen, wie das jetzt schon in Grundsatz II der Fall ist, würden wir zur Diskussion stellen.
Vgl. auch Engels, Bankensolvenztheorien, a. a. O., S. 29–30.
Die derzeit gültige Anweisung über Mindestreserven (AMR) ist abgedruckt in: Deutsche Bundesbank, Geschäftsbank 1978, S. 73–81. Zur Entwicklungsgeschichte der Mindestreserveregelung vgl. Floss, Eberhard, Auswirkungen der Mindestreservepflicht, Berlin 1956, S. 9–18. Auf die Kritik an der derzeitigen Mindestreserveregelung wollen wir nicht eingehen (vgl. z.B, Engels, Wolfram, Geldpolitik: Aus der Vor-Dampf-Zeit, in: Wirtschaftswoche, Nr. 1/2, 6.1.78, S. 56–60, hier: S. 56). Reformvorschläge finden sich bei Voß, Peter, Zielkonforme Ausgestaltung der Mindestreservenpolitik, Berlin 1972, insbes. S. 176–179. Zur Praxis der Erfüllung der AMR vgl. Lippmann, Hugo, Die Gelddisposition der Geschäftsbanken, in: Bankbetr. Lesebuch, hrsg. von Hans-Dieter Deppe, a. a. 0., S. 411–428, insbes. S. 413–414.
Vgl. Hoffmann, a. a. 0., S. 292. Zu den Grundsätzen der Gelddisposition vgl. Mülhaupt, Ludwig, Deppe, Hans-Dieter, Gedanken zu Problemen der Liquiditätsplanung von Kreditinstituten, in: Sparkasse, H. 6, 15.3.63, S. 83–88, insbes. S. 84 (LZB-Giralgeldhaltung); van Wyk, Wolfgang, Die Gelddisposition der Banken, Frankfurt 1966, insbes. S. 23–24.
Vgl. zu diesem Problem auch: Schneider, Manfred, Offene Fragen der Bankenaufsicht, in: Kreditwesen, H. 6, 31. Jg., S. 20–23.
Wir schlagen daneben vor, alle Investmentanteile den Vorschriften des § 12 KWG zu unterwerfen. Vgl. auch Grundsatzfragen der Kreditwirtschaft, a. a. O., S. 402–404. Zur Kritik an einer solchen Spezialzurechnung vgl. allerdings: Krümmel, Hans-Jacob, Bankzinsen, Köln, Berlin, Bonn, München 1964, S. 206.
Durch Erhöhung der Umlaufgrenze für Schuldverschreibungen wurde seitens des Finanzministeriums die Refinanzierung erleichtert: Vgl. o.V., Streit um Emissionslimit für Bankobligationen, in: BZ, Nr. 3, 5.1.78, S. 3; o.V., Umlaufgrenze wird erhöht, in: HB, 9.10.78, S. 9; Hackl, Max, Neuere Entwicklungen im Kreditgeschäft der Banken, in: Die Bank, 3/79, S. 117–120, hier: S. 119–128. Die verstärkte Betonung solcher Refinanzierungsart findet allerdings im Sparkassenbereich nicht ungeteilte Zustimmung. Vgl. o.V., Neuheiten-Trend kommt die Sparkassen teuer zu stehen, in: HB, Nr. 84, 1./2.5.79, S. 9; Moxter, Wilhelm, Das Passivgeschäft im Wandel der Geldvermögensbildung, in: Kreditwesen, H. 10, 32. Jg., S. 14–19, hier: S. 17.
Vgl. unsere Ausführungen S. 253–254 aufgrund Tabelle A 109, S. 389.
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Sonnentag, H. (1982). Eigenkapital- und Liquiditätsnormen. In: Eigenkapital und Wachstum der Kreditinstitute. Schriftenreihe für Kreditwirtschaft und Finanzierung, vol 3. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88028-4_4
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