Zusammenfassung
Nach dem Abriß der Problemstellungen dieser Arbeit sind im Kapitel 2 zunächst einmal die Grundlagen für die weiteren Analysen zu schaffen. Seine Bedeutung erhält dieses Kapitel aus folgendem: Bei der Erarbeitung der Grundlagen müssen bereits einige grundsätzliche Probleme dargestellt und gelöst werden, die in der bisherigen Oligopolliteratur entweder gar nicht, zu knapp oder nicht konsequent genug behandelt worden sind. Auf diese Weise wurden in der Literatur schon zu Anfang bisweilen die Weichen für die weiteren Untersuchungen falsch gestellt, so daß entweder Widersprüche auftraten oder gar der Weg zur Lösung versperrt wurde.
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Literatur
H. Sanmann: “Marktform, Verhalten, Preisbildung bei heterogener Konkurrenz”, in: Jahrbuch für Sozialwissenschaft, Band 14 (1963), S. 66.
Vgl. hierzu vor allem H. v. Stackelberg: “Marktform…”, a.a.O., S. 2 ff; zu Problemen der Marktformenlehre vgl. ferner H.C. Recktenwald: “Zur Lehre von den Marktformen”, in: Weltwirtschaftliches Archiv, Bd. 67 (1951 II), S. 298 ff und G. Lehmann: “Marktformenlehre und Monopolpolitik”, Berlin 1956.
Die in der Literatur häufig verwendete Bezeichnung “Angebots-Oligopol” stellt deshalb streng genommen einen Pleonasmus dar, weil “Oligopol” schon etymologisch beinhaltet, daß wenige Anbieter auftreten. Stehen im Gegensatz dazu wenige Nachfrager vielen Anbietern gegenüber, so ist exakt von einem “Oligopson” zu sprechen; vgl. u.a. H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 33, Fußnote 9.
Vgl. H. v. Stackelberg: “Marktform…”, a.a.O., S. 3.
Vgl. H. v. Stackelberg: “Marktform…”, a.a.O., S. 16; W. Krelle: “Preistheorie”, a.a.O., S. 245 und H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 153.
E. Schneider: “Einführung in die Wirtschaftstheorie”, II. Teil: “Wirtschaftspläne und wirtschaftliches Gleichgewicht in der Verkehrswirtschaft”, (im folgenden zitiert als `Einführung…, II. Teil“), 6. Auflage, Tübingen 1960, S. 73 f.
F. Machlup: “Oligopol’; (im folgenden zitiert als ”Oligopol“), in: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Bd. 8, Stuttgart-Tübingen-Göttingen 1964, S. 83.
H. Saumann spricht in diesem Zusammenhang von “Grundverhalten” als Gegensatz zur “Verhaltensweise”; vgl. H. Saumann, a.a.O., S. 89.
F. Machlup: “Oligopol”, a.a.O., S. 83.
Zu Problemen der unternehmenspolitischen Zielsysteme vgl. u.a. E. Heinen: “Die Zielfunktion der Unternehmung”, in: Zur Theorie der Unternehmung, Festschrift für E. Gutenberg, hrsg. v. H. Koch, Wiesbaden 1962, S. 9 ff. und J. Bidlingmaier: “Unternehmerziele und Unternehmerstrategien”, Wiesbaden 1964.
Vgl. hierzu vor allem W. Wittmann: “Unternehmung und unvollkommene Information”, Köln u. Opladen 1959, S. 13–22.
Der Begriff “vollkommene Information” ist nicht identisch, deckt sich aber weitgehend mit der Bedingung der “vollkommenen Voraussicht”, die in der wirtschaftswissenschaftlichen Theorie häufig als Prämisse gesetzt wird; vgl. O. Morgenstern: “Vollkommene Voraussicht-und wirtschaftliches Gleichgewicht”, in: Zeitschrift für Nationalökonomie, Bd. 6 (1935), S. 337 ff; siehe auch die folgende Fußnote.
Im Gegensatz dazu wird mit dem Begriff “vollkommene Voraussicht” häufig die Vorstellung verbunden, für die gesamte Zeit bis ins Unendliche alles zu wissen; vgl. W. Wittmann, a.a.O., S. 19 u. S. 22.
W. Meißner: “Oligopolanalyse im Rahmen eines allgemeinen Handlungsmodells”, Wirtschaftswissenschaftliche Abhandlungen Heft 21, Berlin 1965, S. 56.
Das Konzept des “Anspruchsniveaus” (level of aspiration) wurde vor allem in der Psychologie entwickelt; vgl. hierzu u.a. F. Hoppe: “Erfolg und Mißerfolg”, in: Psychologische Forschung, 14. Jg. (1930), S. 1 ff; S. Siegel: “Level of aspiration and decision making”, in: Psychological Review, 1957, S. 253 ff. Zur Diskussion des Anspruchsniveaus in betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen vgl. u.a.: G. Katona: “Das Verhalten der Verbraucher und Unternehmer”, Tübingen 1960, S. 241 ff; H. Sauermann und R. Selten: “Anspruchsanpassungstheorie der Unternehmung”, in: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, 118. Bd., (1962), S. 577 ff; U. Schmidt-Sudhoff: “Unternehmerziele und unternehmerisches Zielsystem”, Wiesbaden 1967, S. 66 ff.
R. Frisch: “Monopole - Polypole. La notion de force dans l’économie”, Festschrift til H. Westergaard, in: Nationalßkonomisk Tidsskrift, Bd. 71 (1933), S. 241 ff, deutsche Übersetzung von A.E. Ott: “Monopol-Polypol - der Begriff der Kraft in der Wirtschaft”, in: “Preistheorie”, hrsg. von A.E. Ott (im folgenden zitiert als: R. Frisch: “Monopol…”), Köln-Berlin 1965; S. 25.
In gleicher Weise definiert Schneider die sog. “polypolistische Verhaltensweise”: Der Anbieter Nr. 1 rechne t damit, daß se in Absatz auch vom Preis des Anbieters Nr. 2 abhängt, g l a u b t aber n i c h t, daß Änderungen seines eigenen Preises den Anbieter Nr. 2 veranlassen werden, seinen Preis P2 a l s Folge der Änderung von pi zu variieren… Betrachtet also der Anbieter Nr. 1 den Preis p2 als Konstante“…, so sagt man, ”der Anbieter Nr. 1 verhalte sich polypolistisch“; E. Schneider:Einführung…, II. Teil, a.a.O., S. 63 f. - Die Argumente gegen die Annahme ”autonomer Aktionen im Oligopol“ sprechen daher gleichzeitig gegen Schneiders Vorstellung, Oligopolisten könnten sich evtl. polypolistisch - mit R. Frisch gesprochen ”autonom“ - verhalten; vgl. E. Schneider: ”Einführung…, II. Teil“, a.a.O., S. 71 ff und S. 346 ff.
Vgl. u.a. R. Richter: “Preistheorie” (im folgenden zitiert als: “Preistheorie”), Wiesbaden 1963, S. 178 ff und S. 186 ff.
In diesem Sinne äußert sich auch E. Gutenberg: “Der Absatz”, a.a.O., S. 270 f.
Ebenfalls eine “autonome” Verhaltensweise liegt den Untersuchungen zur Oligopolpreisbildung von Bertrand, Edgeworth, Launhard und Hotelling zugrunde; vgl. dazu E. Gutenberg: “Der Absatz”, a.a.O., S. 271, und R. Richter: “Preistheorie”, a.a.O., S. 186 ff und S. 194 ff.
Vgl. E. Gutenberg: “Der Absatz”, a.a.O., S. 267 f. und H. Jacob: “Preispolitik” a.a.O., S. 154.
F. Machlup: “Evaluation of the Practical Significance of the Theory of Monopolistic Competition”, in: American Economic Review, Vol. 29 (1939), S. 232.
H. Jacob: “Die dynamische Problematik der Oligopolpreisbildung” (im folgenden zitiert als: “Dynamische Oligopolpreisbildung…”), Diss. Frankfurt/M. 1954, S. 13.
Vgl. hierzu z.B.: E. Gutenberg: “Der Absatz”, a.a.O., S. 266; H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 153; W. Krelle: “Preistheorie”, a.a.O., S. 245; siehe ferner die Ausführungen auf S. 7 dieser Arbeit.
Vgl. H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 35, S. 127 und S. 138. Als Kennzeichen eines vollkommenen Marktes wird in der Literatur häufig zusätzlich die Voraussetzung voller Markttransparenz genannt. Diese Voraussetzung bedarf u.E. keiner besonderen Erwähnung, da sie für einen Punktmarkt, auf dem homogene Güter gehandelt werden, i.d.R. erfüllt ist; vgl. H. Jacob, ebenda, S. 38, Fußnote 17.
H. Jacob: “Dynamische Oligopolpreisbildung…”, a.a.O., S. 50.
Vgl. W. Krelle: “Preistheorie”, a.a.O., S. 116 ff.
Vgl. derselbe, “Preistheorie”, a.a.O., S. 117 f.
Vgl. H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 44 ff.
Vgl. E. Gutenberg: “Der Absatz”, a.a.O., S. 47 ff.
Vgl. H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 45.
Cournot hat diesen funktionalen Zusammenhang zwischen Absatzmenge und Preisforderung als “Gesetz der Nachfrage” bezeichnet und als erster in der Wirtschaftstheorie berücksichtigt; vgl. A. Cournot, a.a.O., S. 35 ff.
H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 45. Zum kombinierten Einsatz des absatzpolitischen Instrumentariums vgl. insbesondere: E. Gutenberg: “Der Absatz”, a.a.O., S. 117 ff und S. 496 ff; H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 73 ff; E. Verboom: “Absatzpolitik im Polypol auf unvollkommenem Markte…”, a.a.O., S. 209 ff und S. 244 ff.
Vgl. u.a.: E. Gutenberg: “Der Absatz”, a.a.O., S. 268; H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 45 f; E. Schneider: “Einführung…, II. Teil”, a.a.O., S. 334.
H. Jacob: “Dynamische Oligopolpreisbildung…”, a.a.O., S. 62.
Vgl. H. v. Stackelberg: “Probleme der unvollkommenen Konkurrenz” (im folgenden zitiert als: “Probleme…”), in: Weltwirtschaftliches Archiv, 48. Bd. (1938 II), S. 99.
H. Jacob: “Dynamische Oligopolpreisbildung…”, a.a.O., S. 62.
Vgl. H. v. Stackelberg: “Probleme…”, a.a.O., S. 99.
H. Jacob: “Dynamische Oligopolpreisbildung…”, a.a.O., S. 62.
H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 155.
Vgl. hierzu insbesondere: H. v. Stackelberg: “Probleme…”, a.a.O., S. 95 ff; A. Heertte: “Preis-Absatzfunktionen beim Oligopol” (im folgenden zitiert als: “Preis-Absatzfunktionen…”), in: Weltwirtschaftliches Archiv, Bd. 89 (1962 II), S. 302 ff; H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 155 ff; A.E. Ott: “Preis-Absatzfunktionen beim unvollkommenen Oligopol’ (im folgenden zitiert als: ”Preis-Absatzfunktionen…“), in: Weltwirtschaftliches Archiv, Bd. 88 (1962 I), S. 287 ff und ders.: ”Preis-Absatzfunktionen beim Oligopol“ (im folgenden ebenso zitiert), in: Weltwirtschaftliches Archiv, Bd. 90 (1963 I), S. 115 ff; H. Sauermann: ”Einführung in die Volkswirtschaftslehre“, Bd. II, Wiesbaden 1964, S. 217 f.
Im Gegensatz dazu geben “relative Sättigungsmengen” diejenigen Absatzmengen an, die Anbieter A bei pA = 0 zu alternativen Preisen pB > 0 realisieren kann; vgl. hierzu auch die Ausführungen über die “Monopolkurven”.
A. Heertje: “Preis-Absatzfunktionen…”, a.a.O., S. 303.
In diesem Sinne auch A.E. Ott: “Preis-Absatzfunktionen beim Oligopol”, a.a.O., S. 119, und A. Heertje: “Preis-Absatzfunktionen…”, a.a.O., S. 304.
H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 156.
In einem ähnlichen Zusammenhang spricht Krelle von der “Preisbeweglichkeit der Nachfrage zwischen Firma 1 und 2 bezogen auf die Firma 1 und eine Preisänderung der Firma 2”, W. Krelle: “Preistheorie”, a.a.O., S. 9. Problemstellung und Grundlagen
Vgl. H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 156. Wenn A.E. Ott (“Preis-Absatzfunktionen…”, a.a.O., S. 291) hierbei von der `monopolistischen Preis-Absatzfunktion des Dyopolisten A“ spricht, so kann dies Verwirrung anrichten. Denn A ist, wenn für ihn die NA..0 gilt, keineswegs Monopolist, sondern B ist weiterhin im Markt, und zwar besonders stark, da pB = 0 ist.
Zu dieser Gruppe zählen u.a.: H. v. Stackelberg: “Probleme…”, a.a.O.; ders.: “Marktform…”, a.a.O.; W. Krelle: “Preistheorie”, a.a.O., S. 247 ff.; E. Schneider: “Einführung…, II. Teil”, a.a.O., S. 64 f und S. 333 ff.
Zu dieser Gruppe gehören insbesondere: H. Hotelling, A.E. Ott, H. Sauermann, T. Seitz, A. Heertje, in gewissem Sinne auch E. Gutenberg und H. Jacob. Genaue Quellenangaben enthalten die nächsten Fußnoten.
Vgl. H. Hotelling: “Edgeworth’s Taxation Paradox and the Nature of Demand and Supply Functions”, in: “The Journal of Political Economy”, Chicago, Ill. Vol. 40 (1932), S. 577 ff.
Die Annahmen Hotellings finden sich z.B. bei: A.E. Ott: “Preis-Absatzfunktionen…”, a.a.0., S. 290; H. Sauermann, a.a.O., S. 222; T. Seitz: “Preisführerschaft…”, a.a.O., S. 145; A. Heertje: “Preis-Absatzfunktionen…”, a.a.O., S. 304; A.E. Ott: “Vertikale Preisbildung und Preisbindung”, (im folgenden zitiert als: “Vertikale Preisbildung…”), Göttingen 1966, S. 112 f.
Vgl. u.a.: A.E. Ott: “Preis-Absatzfunktionen…”, a.a.O., S. 290.
Diese Prämisse findet sich u.a. bei H. Jacob: “Preispolitik”, a.a.O., S. 161 f; W. Krelle: “Preistheorie”, a.a.O., S. 247 f; R. Richter: “Preistheorie’, S. 176 u. S. 188; H. Sauermann, a.a.O., S. 217.
Vgl. hierzu: F. Metzinger: “Preisaustauschverträge auf Oligopolmärkten”, in: Der Betrieb, 17. Jg. (1964) S. 831 ff; K. Markert: “Kartellrechtliche Beurteilung von Preisur ldevert;äeen” in: Der Betrieb, 16. Jg. (1963), 3. 1455, ff. (im folgenden zitiert als: “Preismeldevertrage…, K. Markert: ”Legalisierung von Preismeldesystemen durch Wettbewerbsregeln? “, in: Der Betrieb, 17. Jg. (1964), S. 140 f; H.J. Krieger: ”Preisaustauschverträge kein Kartellersatz“, in: Der Betrieb, 17. Jg. (1964), S. 361 ff.
K. Markert: “… Preismeldeverträge…”, a.a.O., S. 1455.
In diesem Sinne äußern sich u.a.: E. Heuß: “Die oligopolistische Verhaltensweise als evolutorischer Prozeß”, (im folgenden zitiert als: “Oligopolistische Verhaltensweise…”), in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Bd. 179 (1966), S. 457; W. Krelle: “Preistheorie”, a.a.O., S. 339 (Abb. 66); E. Schneider: “Eine dynamische Theorie des Angebotsdyopols” (im folgenden zitiert als: “Dynamische Theorie…”), in: Archiv für mathematische Wirtschafts-und Sozialforschung, Bd. VIII, 1942, S. 72–92, wiederabgedruckt in: “Volks-und Betriebswirtschaft - Ausgewählte Aufsätze”, Tübingen 1964, S. 63.
Wir beschränken uns hier absichtlich zunächst auf die unvollkommene Information über die Absatzlage. Der Fall unvollkommener Information hinsichtlich der Kostenlage des Konkurrenten wird später ebenfalls analysiert.
Bei unvollkommener Information wird der zusätzliche obere Index erforderlich, um erkennen zu lassen, welcher der beiden Anbieter diese Größen schätzt: Die Schreibweise bA bedeutet also, daß A den Wert seiner Größe bA schätzt; demgegenüber gibt bA denjenigen Wert an, den Konkurrent B seinen Entscheidungen für dieselbe Größe des A zugrunde legt.
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Hilke, W. (1973). Grundlagen für eine Entscheidungstheorie des Oligopols. In: Statische und dynamische Oligopolmodelle. Schriftenreihe des Instituts für Unternehmensforschung und des Industrieseminars der Universität Hamburg, vol 4. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88011-6_2
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