Zusammenfassung
Dieses Kapitel unternimmt zunächst den Versuch, einen möglichst vollständigen Überblick über die Instrumente einer sozial-ökologischen Folgenabschätzung zu geben. Dabei soll — nach einigen Bemerkungen zur Klassifizierung der Instrumente — deren Darstellung im Vordergrund stehen. Sie orientiert sich vor allem an den Nutzerbzw. Anwendergruppen, denen die verschiedenen Instrumente dienlich sein sollen. Dabei wird — je nach den von den Verfahrensentwicklern vorgeschlagenen Anwendergruppen — zwischen primär managementorientierten, pluralistischen und arbeitsorientierten Instrumenten unterscheiden (vgl. zu dieser Klassifikation z.B. Rupp, 1984, S. 52 ff). Die Darstellung wird ergänzt um eine (hier zunächst vorläufige) Einordnung der Instrumentarien in ihren gemeinsamen sozialen Entstehungszusammenhang. Die Herausarbeitung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beschriebenen Instrumente schließt das Kapitel ab. Eine zusammenfassende, die Ergebnisse der empirischen Analyse (Kap. 3) und der theoretischen und theoriegeschichtlichen Verortung (Kap. 4) einbeziehenden Beurteilung der Instrumente, sowie eine Erörterung der Entwicklungsperspektiven erfolgt im fünften abschließenden Kapitel.
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Literatur
Die von Gottschalk/Staéhle vorgeschlagene Unterscheidung in “analytische” und “dialektische” Verfahren halte ich von der Terminologie für unglücklich, da einerseits der Begriff “Dialektik” begrifflich besetzt ist, andererseits keineswegs alle sog. dialektischen Verfahren notwendig auf analytische Vorgehensweise verzichten (vgl. Gottschalk/Staéhle, 1983, S. 14 f), auch wenn sie teilweise offen in Bezug auf die in Anwendung kommenden analytischen Verfahren sind.
Vgl. zum Zusammenhang von HdA und Wirtschaftlichkeit auch Freimann u.a., 1978, insbes. S. 63–67 sowie Gaugier, u.a. 1977, insbes. S. 222 ff.
Vgl. z.B. Dierkes, 1974; Eichhorn, 1974, Brockhoff, 1975, Pieroth, 1978, Fischer-Winkelmann, 1980. Zur Darstellung der theoretischen Älternativ-Konzepte vgl. Abschnitt 2.2.4.
In jüngeren Einschätzungen auch aus dem Kreise der Sozialbilanz-Praxis (vgl. Hemmer, 1984) wird allerdings die These vertreten, daß folgende Dreiteilung einer Sozialbilanz sich praktisch nicht als Regelform durchgesetzt habe, sondern eine Konzentration auf den Sozialbericht feststellbar sei.
Ist es schon recht umstritten und unklar, was denn unter der Wirtschaftlichkeit eines Arbeitssystems verstanden werden soll (vgl. Abschnitt 2.2.1.)/ so kann der Humanisierungsbegriff, auch wenn sich um ihn zahlreiche Forschungs- und Gestaltungsprojekte ranken, als noch weitaus ungeklärter bezeichnet werden. Es scheint, als zöge die HdA-Debatte diesen Zustand, in dem der HdÄ-Begriff eine beinahe beliebig zu füllende Worthülse darstellt, der Möglichkeit vor, z.B. durch die Nutzbarmachung humanbiologischer Forschungsergebnisse einer fundierten Begriffsfüllung zumindest näher zu kommen.
Vgl. Freimann/Maisch 1980, die dort zitierten Stellungnahmen anderer Autoren sowie Staudt, 1980 und Elias, Gottschalk, Staehle, 1985, insbes. S. 141 f.
“Ein Informations- und Steuerungsinstrument für umweltkonforme Unternehmenspolitik”.
Unter Aufhebung von Zielprämisse und Orgardsationsprämisse wird dabei verstanden, die — in traditionellen betriebswirtschaftlichen Ansätzen oft unterstellte — Annahme der Gewinnmaximierung als alleiniger Zielfunktion und der Ein-Mann-Unteméhmung ohne Interessenkonflikte aufzugeben. Vgl. auch Abschnitt 1.3 der vorliegenden Schrift.
Vgl. die zahlreichen Gegenbeispiele und Gegenargumente des Managements bei Briefs u.a., 1983, insbes. S. 111 f.
Von ähnlichen “Investitionsrichtlinien” in der Montanindustrie berichten Förster u.a., 1981.
Die Produktfolgeabschätzung ist von der Projektgruppe ökologische Wirtschaft des Öko-Instituts inzwischen zum Konzept der Produktlinienanalyse weiterentwickelt worden, das hin sichtlich der betrachteten Auswirkungen der Produktion, Distribution und Konsumtion von alternativen Produkten den Bogen weiter spannt und zugleich eine Wertaggregation ablehnt. Vgl. Projektgruppe, 1987.
Dieser Begriff wird hier nicht im Sinne des üblichen Marketing-Sprachgebrauchs benutzt, in dem mit dem Lebenszyklus-Konzept der Zustand und die Entwicklung eines Marktes bzw. eines Produkts am Markt bezeichnet wird, sondern im engeren Sinn bezogen auf das “Leben” eines Produkts von der Materialgewinnung bis zur Abfallbeseitigung.
Vgl. aus der seit Anfang der 70er Jahre laufenden Debatte z.B. WSI-Forum, 1973; Omielewicz, 1975; Stoll, 1981; Katterle/Krahn, 1980; Rupp, 1984.
Vgl. hierzu aber neben den auf Seite 127 genannten Schriften auch Hundt/Liébau 1972, Heinen/Dietel 1976, Freimann 1979, diverse Beiträge in Fischer-Winkelmann (Hg.) 1983 sowie Staehle/Stoll (Hg.) 1984.
Insbesondere im Kontext der externen Bilanz- und Erfolgsanalyse sowie zwischenbetrieblicher Vergleichsbetrachtungen sind in der betriebswirtschaftlichen Literatur eine große Zahl sog. Kennzahlen und Kennzahlensysteme entwickelt worden (vgl. z.B. Staehle, 1969 sowie Staudt u.a. 1985). Die ähnliche Namensgebung für das im folgenden zu behandelnde Kennziffernsystem ist geeignet, Vermutungen über inhaltliche Bezüge und Übereinstimmungen zu nähren. Es handelt sich jedoch um völlig verschiedene Konzepte. Die traditionellen Kennzahlen knüpfen fast ausschließlich an den Daten des monetären Rechnungswesens an und stellen Bezüge zwischen ihnen z.B. in Form von Umsatz/Gewinn-Rate, Eigenkapital-Rentabilität, Vermögens/Kapital-Beziehung u.a. her. Das Kennziffernsystem dagegen nutzt die Rechnungswesen-Daten nur insoweit, als sie für den spezifischen Informationsbedarf der Arbeitnehmer und ihrer Interessenvertreter von Belang sind. Nur in diesem Zusammenhang bedient er sich einiger weniger ausgewählter Kennzahlen wie z.B. des Cash Flow. (vgl. Abb. 21)
Vgl. Kuhn, 1967, Zur Anwendung des Konzepts auf die Betriebswirtschaftslehre; Hundt, 1977, insbes. S. 19 ff, zur Kritik Schneider, 1985, S. 188 ff.
Historisch taucht der Begriff erstmals 1966 in einem US-amerikanischen Forschungsbericht auf und wird Anfang der 70er Jahre in der Bundesrepublik aufgegriffen (vgl. Paschen u.a., 1978, S. 81 f).
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© 1989 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Freimann, J. (1989). Sozialökologische Folgenabschätzung im Betrieb — die Instrumente im Einzelnen. In: Instrumente sozial-ökologischer Folgenabschätzung im Betrieb. Neue betriebswirtschaftliche Forschung, vol 53. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87966-0_2
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