Zusammenfassung
Das nachfolgende Kapitel dient der Darstellung der empirischen Untersuchungen zur Gewinnglättung. Gewinaglattung kann sowohl durch reale wirtschaftliche Aktivitäten (Investition, Produktion, Verkauf)1) als auch durch die Beanspruchung gesetzlicher Spielräume bei der Erstellung der Bilanz erreicht werden. Im Mittelpunkt dieser Darstellung steht die Beeinflussung des im Jahresabschluß veröffentlichten Gewinns durch bilanzpolitische Entscheidungen der Unternehmensleitung in der zuletzt genannten Weise. Den Ausgangspunkt dazu bilden die Erklärung des Begriffs Gewinnglättung und die Beschreibung von Motiven, die für eine Glättung des veröffentlichten Gewinns sprechen. Schließlich folgt ein Überblick der verschiedenen bilanzpolitischen Zielsetzungen, die mit dem Ausweis geglätteter Gewinne verbunden sein können. Ein Überblick über die bisher bei Gewinnglättungsuntersuchungen berücksichtigten bilanzpolitischen Entscheidungen (= die sogenannten bilanzpolitischen Variablen) soll zum besseren Verständnis der dann folgenden Darstellung empirischer Unterschungen zur Gewinnglättung in der Zeit von 1966 und 1976 beitragen. Den Abschluß dieses Kapitels bildet eine Zusammenfassung und Wertung der wichtigsten Ergebnisse der empirischen Untersuchungen zur Gewinnglättung.
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Literatur
Shank und Burnell beispielsweise beschreiben eine Technik, mit der sich der Einfluß geplanter Investitionen auf den in der Bilanz ausgewiesenen Gewinn darstellen läßt. Shank, J.K. and Burnell, A.M.: Smooth your earnings growth rate, in: HBR, January-February 1974, S. 136 ff.
Ähnliche Definitionen des Begriffs Gewinnglättung finden sich bei Gordon, M.: Postulates, Principles
and Research in Accounting, in: AR 1964, S. 262; Beidleman, C.R.: Income Smoothing: The Role of Management, in: AR 1973, S. 653.
Vgl. Hepworth, S.R.: Smoothing Periodic Income, in: AR 1953, S. 33 f.
Vgl. Gordon, M.J.: Postulates, a.a.O., S. 261 f.
Auch Monsen und Downs gehen von einem den eigenen Nutzen maximierenden Verhalten des Managements aus. Sie unterstellen, dad "managers act so as to maximize their own lifetime incomes". Monsen, R.J. and Downs, A.: A Theory of Large Managerial Firms, in: The Journal of Political Economy, June 1965, No. 3, S. 225.
Vgl. Gordon, M.J.: Postulates, a.a.0., S. 262.
Vgl. Beidleman, C.R.: Income Smoothing, a.a.0., S. 653 ff.
Vgl. z.B. Van Horne, J.C.: Financial Management and Policy, 2. Auflage, Englewood Cliffs, 1971, S. 241 ff. (Kapitel 9 und 10).
Siehe dazu z.B. Gonedes, N.: Income-smoothing Behavior under Selected Stochastic Processes, in: JoB 1972, S.570 ff.
Die in den jeweiligen Untersuchungen getesteten Glättungsobjekte können den nachfolgenden Beschreibungen bzw. den tabellarischen Übersichten am Ende dieses Kapitels (S. 111 ff.) entnommen werden.
Siehe dazu auch die Ausführungen im 4. Abschnitt des ersten Kapitels.
Frishkoff gibt für die Jahre 1967 bis 1969 einen Überblick über die Änderungen der Bilanzierungsgepflogenheiten von 4500 amerikanischen Aktiengesellschaften, soweit sie aus deren Geschäftsberichten entnommen werden konnten. Es wurde dabei sichtbar, daB die Zahl der Änderungen ständig zunimmt und dabei vor allem gewinnerhöhende Bilanzierungstechniken (Abschreibungsmethoden, Konsolidierungsmethoden und dgl.) zu beobachten sind. Ygl. Frishkoff, P.: Some Recent Trönds in Accounting Changes, in: JAR 1970, S. 141 ff.
Vgl. Copeland, R.M.: Income Smoothing, in:'ERA, Selected Studies, 1968, S. 105.
Bebee u.a. gehen sogar davon aus, daß die Wirtschaftsprüfer für das Management jene Bilanzierungspraktiken herausfinden, die sich zur perfekten Glättung des Gewinns eignen. Vgl. dazu Bebee, R.F., Steinmetz, L.L. and Wilsted, W.D.: Managing the Income Number, in: Management Accounting, February 1975, S. 40 f.
Nicht erfaßt sind rein exemplarische Darstellungen über die Auswirkungen einer einzelnen bilanzpolitischen Variablen auf den veröffentlichten Gewinn, wie dies z.B. bei Schiff anhand der Bilanzierung von Werbeaufwendungen geschieht. Siehe dazu: Schiff, M.: Accounting Tactics and the Theory of the Firm, in: JAR 1966, S. 62 ff.
Vgl. Gordon, M.J., Horwitz, B.N., Meyers, P.T.s Accounting Measurements and Normal Growth of the Firm, in: Jaedicke, R.K., Ijiri, Y., Nielson, O. (Hrsg.): Research in Accounting Measurement, Menasha 1966, S. 221 ff.
Siehe dazu: Kieso, D.E. and Weygandt, J.J.: Intermediate Accounting, New York u.a., 1974, S. 491 ff.
Weitere Einzelheiten über die Sollgewinne, insbesondere über ihre spezifische Gewichtung und Berechnung, sind den Ausführungen von Gordon-HorwitzMeyers zu entnehmen. Vgl. Gordon, M.J., Horwitz, B.N., Meyers, P.T.: Accounting Measurements, a.a.O., S. 225 ff.
Vgl. z.B. Hawkins: Financial Reporting, Practices of Corporations, Homewood 1972, S. 297 ff.; Busse von Colbe, W.: Rechnungswesen der Konzerne, in: Grochla, E. und Wittmann, W. (Hrsg.): Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, 4. Auflage,Band 1/2, Stuttgart 1975, Sp. 2255.
Vgl. Gagnon, J.-M.: Purchase Versus Pooling of Interests: The Search for a Predictor, in: ERA, Selected Studies, 1967, S. 187 ff.; ders.: The Purchase-Pooling Choice: Some Empirical Evidence, in: JAR 1971, S. 52 ff.
Neben dem Ziel Gewinnglättung untersuchte Gagnon, inwieweit die Entscheidung, die übernommene Gesellschaft nach der Pooling-bzw. Purchase-Methode zu bilanzieren, dem Ziel Gewinnmaximierungentsprach.
Als Sollgewinn wurde ein gewichteter Zehn-JahresDurchschnitt verwendet.
Vgl. Archibald, T.R.: The Return to Straight-Line Depreciation: An Analysis of a Change in Accounting Method, in: ERA, Selected Studies, 1967, S. 164 ff.; ders.: Some Factors Related to the Depreciation Switchback, in: FAJ, Sept.-Oct."1976, S. 67 ff.
Vgl. Archibald, T.R.: Depreciation Switchback, a.a.O., S. 67 f.
Der Wechsel von degressiver zu linearer Abschreibung muß nicht in jedem Fall zu einer Gewinnerhöhung führen. Es läßt sich im Gegenteil zeigen, daß bezogen auf die bereits vorhandenen Vermögensgegenstände, nach halber Nutzungsdauer er zu einer Verringerung des Gewinns führt, da ein höherer Abschreibungsbetrag bei linearer Abschreibung als Aufwand verbucht wird. Diese Kombination von degressiver mit linearer Abschreibung ermöglicht, daß ein Vermögensgegenstand (steuer-)gewinnminimierend abgeschrieben wird. Siehe dazu: Coenenberg, A.G. u.a.: Jahresabschluß, a.a.O., S. 98 f.
Für die 1976 veröffentlichte Untersuchung, bei der der Stichprobenumfang auf 59 Gesellschaften erhöht wurde, ergeben sich ähnlich hohe Werte: 21 Gesellschaften konnten keine Gewinnsteigerung im Jahr der Abschreibungsmethodenänderung ausweisen.
Gleichartige Ergebnisse erbrachte auch die Untersuchung von Bird. Vgl. Bird, F.A.: A Note on "The Return to Straight-Line Depreciation", in: JAR 1969, S. 328 ff.
Vgl. Archibald, T.R.: Depreciation Switchback, a.a.O., S. 70.
Derselbe: S. 71.
Vgl. Archibald, T.R.: Return, a.a.0., S. 169.
Vgl, Morris, R.C. and Breakwell, G.H.: Manipulation of Earnings Figures in the United Kingdom, in. ABR, Summer 1975, S. 177 ff.
Glättungsobjekt war der "Group profit after tax and share of minority interests before extraordinary items" bzw. ein Surrogat, nämlich die Rendite des Eigenkapitals (Grundkapital + Rücklagen).
Die meisten bilanzpolitischen Änderungen betrafen
die Abschreibungsmethoden (depreciation switch, 15), Steuervorauszahlungen (deferred tax, 9), Vorratsbewertungsmethoden (stock valuation, 3, Rech-nungsabgrenzungen (deferred liabilities, 3, Abschreibungen von Goodwill (goodwill amortisation, 2) und Zuschreibungen zum Sachanlagevermögen (revaluation of fixed assets, 2).
Vgl. Dopuch, N. and Drake, D.F.: The Effect of Alternative Accounting Rules for Nonsubsidiary Investments, in: ERA, Selected Studies, 1966, S. 192 ff.
Primäres Ziel der Untersuchung war es, festzustellen, welcher Einfluß auf die Darstellung der Vermögens-und Ertragslage von einer Aktivierung zu Wiederbeschaffungskosten ausgeht.
Vgl. Copeland, R.M. and Licastro, R.D.: A Note an Income Smoothing, in; AR 1968, S. 540 ff.
In den Vereinigten Staaten haben Muttergesellschaften zwei Möglichkeiten, Gewinne nicht konsolidierter Tochtergesellschaften auszuweisen: Die erste Möglichkeit sieht die laufende Korrektur des Bilanzansatzes der Tochtergesellschaft um den auf die Muttergesellschaft entfallenden Anteil am Gewinn oder Verlust der Tochtergesellschaft vor. Die zweite Möglichkeit besteht darin, in der Bilanz der Muttergesellschaft die Beteiligung an der Tochtergesellschaft unverändert zu Anschaffungskosten zu aktivieren und die von der Tochtergesellschaft ausgeschütteten Erträge unter einer gesonderten Ertragsposition auszuweisen. Vgl. dazu: Accounting Bulletin No. 51, Absatz 19.
Um in die Stichprobe aufgenommen zu werden, mußten folgende 3 Kriterien erfüllt sein:
a) Die Beteiligung an den Tochtergesellschaften sind zu Anschaffungskosten in der Bilanz der Muttergesellschaft aktiviert.
b) Die von den Tochtergesellschaften ausgeschütteten Dividenden werden veröffentlicht.
c) Der Veröffentlichungszeitraum umfaßt 5-12 Perioden.
Die Auswertung von Dopuch und Drake ergab allerdings, daB Dividendenausschüttungen der unkonsolidierten Tochtergesellschaften viel mehr zur Glättung der Gewinne beigetragen haben als Verkaufsgewinne bzw. -verluste dieser Wertpapiere. Vgl. dazu die Ausführungen zur Untersuchung von Dopuch und Drake auf Seite 78 f.bzw. Dopuch, N. and Drake, D.F.: The Effect, a.a.O., S. 206.
Vgl. Copeland, R.M.: Income Smoothing, in: ERA, Selected Studies, 1968, S. 101 ff. Die empirische Untersuchung bezieht sich auf eine bewußt ausgewählte Stichprobe von 19 an der New Yorker Börse (NYSE) notierten Aktiengesellschaften. Um in der Untersuchung berücksichtigt zu werden, mußte eine Gesellschaft mindestens zwei Änderungen der Bilanzierungsmethoden im Geschäftsbericht veröffentlichen.
Die berücksichtigten bilanzpolitischen Variablen sind im einzelnen: dividend income from Unconsolidated subsidiaries, extraordinary charges or.credits, write-offs of fixed assets or intan-gibles, cessation or unusual changes in pension charges, changes in accounting methods or procedures, fluctuations in contingency or self-insurance reserves, changes in deferred charge or credit accounts, introduction of the 53rd week year. Vgl. Copeland, R.M.: Income Smoothing, a.a.O., S. 111.
Der Consistency-Vermerk ist Teil des Bestätigungsvermerks, der folgendermaBen lautet: "In our opinion, the accompanying financial statements present fairly the financial position and results of operations for the period under review in accordance with generally accepted accounting principles applied on a basis consistent with that of the preceding year".
Vgl. Cushing, B.E.: An Empirical Study of Changes in Accounting Policy, in: JAR 1969, S. 196 ff. Die 325 von Gushing untersuchten Änderungen der Bilanz-politik betreffen nur solche Fälle, die die veröffentlichten EPS-Werte um mehr als 5% beeinflußt haben und mehr als 25% der Veränderung gegenüber dem vorjährigen EPS-Wert ausmachen. Insgesamt waren im Untersuchungszeitraum 666 Consistency Quali-fications bei 580 Gesellschaften den Accounting Trends and Techniques zu entnehmen.
Vgl. Cushing, B.E.: Changes, a.a.O., S. 199.
Als Sollgewinn wurde im allgemeinen der im Vorjahr auf eine Aktie entfallende Gewinn verwendet. Sofern Gewinnwachstum angenommen wurde, errechnete er sich als gewichteter Durchschnitt der jährlichen Zuwächse des veröffentlichten Gewinns der letzten 5 Jahre.
Vgl. Dascher, P.E. and Malcom, R.E.: A Note on Income Smoothing in the Chemical Industry, in: JAR 1970, S. 253 ff.
Vgl. Gordon, M.J.: Discussion, a.a.O., S. 223.
Bei ihrer Berechnung der Gewinngleichungen haben Dascher und Malcom konstantes Wachstum der Gewinne um einen bestimmten Prozentsatz angenommen. In gleicher Weise hätten sie unterstellen können, daß der Gewinn z.B. zyklischen Schwankungen unterliegt.
Die Schwankungen des Gewinns wurden mittels des Standardfehlers der Schätzung (Standard Deviation of Estimate) gemessen.
Es wurde unterstellt, daß der von Standard and Poor angegebene Reingewinn (net income) Objekt der Gewinnglättungsaktivitäten des Management ist. Das net income ist dabei definiert als "income after all operating and nonoperating income and expense and minority interest but before preferred and common dividends". Vgl. dazu Dascher, P.E. and Malcom, R.E.: A Note, a.a.O., S. 256.
Die Stichprobe besteht aus allen 52 Chemiegesellschaften, die bei Standard and Poor geführt werden.
Je nachdem, wie man den künftigen wirtschaftlichen Erfolg einschätzt, sind Forschungs-und Entwicklungskosten nicht, zum Teil oder in voller Höhe aktivierbar. Bei den Pensionskosten verfügt der Bilanzersteller über einen großen Ermessensspielraum, da frühere Pensionsverpflichtungen mit laufenden Verbindlichkeiten verrechnet oder die für ihre Berechnung gültigen grundlegenden Annahmen (z.B. Lebenserwartung, Zinssatz) geändert werden können. Im einzelnen vgl. Kieso, D.E. and Weygandt, J.J.: Intermediate Accounting, a.a.O., S. 524 f. (Forschungs-und Entwicklungskosten), S. 882 ff. (Pensionskosten).
Außerordentliche Posten (Erträge, Aufwendungen) ermöglichen über den Ausweis in der Gewinn-und Verlustrechnung die Höhe des Net Income zu beeinflussen. In Abhängigkeit davon, welche Gliederungsform von der Unternehmung gewählt wurde, sind außerordentliche Posten Bestandteil des Net Income. Sie he dazu auch die Untersuchung von Ronen, J. and Sa-dan, S.: Classificatory Smoothing, a.a.O., S. 133 ff. und deren spätere Beschreibung in diesem Abschnitt unter 11.
Vgl. White, G.E.: Discretionary Accounting Decisions and Income Normalization, in: JAR 1970, S. 260 ff.
Die Zufallsstichprobe aus jeder der beiden Branchen bestand aus 10 zufällig ausgewählten Unternehmen. Die verbleibenden Gesellschaften wurden entsprechend der "Glätte" der EPS-Werte im Untersuchungszeitraum geordnet, wobei die 10 Gesellschaften mit den glattesten Gewinntrends die bewußt ausgewählte "Glättungs"-Stichprobe bildeten.
White analysiert sämtliche bilanzpolitischen Entscheidungen, deren Einfluß auf den veröffentlichten Gewinn anhand der Geschäftsberichte für die Jahre 1957 bis 1966 quantifiziert werden konnte. Dabei wurden u.a. berücksichtigt: Änderungen der Bilanzierungsverfahren, Änderungen der Abschreibungsdauer sowie der Abschreibungssätze, außerordentliche Erträge und Aufwendungen aus dem Verkauf von Vermögensgegenständen, Änderungen der Pensionsrückstellungen und die von der Muttergesellschaft von unkonsolidierten Tochtergesellschaften erhaltenen Dividendenerträge. Im einzelnen vergleiche dazu: White, G.E.: Income Normalization, a.a.0., S. 262, S. 272 f.
Vgl. White, G.E.: Income Normalization, a.a.0., S. 264 f.
Vgl. White, G.E.: Income Normalization, a.a.0., S. 271 f.
Vgl. Barefield, R.M. and Comiskey, E.E.: Depreciation Policy and the Behavior of Corporate Profits, in: JAR 1971, S. 351 ff.
Vergleiche dazu die Erläuterungen unter 2. dieses Abschnitts auf Seite 71 ff.
Vgl. Barefield, R.M. and Comiskey, E.E.: The Smoothing Hypothesis: An Alternative Test, in: AR 1972, S. 291 ff.
Im Vordergrund der empirischen Untersuchung von Copeland - Licastro bzw. von Dopuch - Drake steht dagegen das Gewinnglättungspotential der Dividendenerträge aus nicht konsolidierten Tochtergesellschaften. Vgl. im einzelnen: Dopuch, N. and Drake, D.F.: The Effect, a.a.O., S. 192 ff.; Copeland, R.M. and Licastro, R.D.: Note, a.a.O., S. 540 ff.
Die Schwankungen des Gewinns wurden mit Hilfe der mittleren quadratischen Abweichung vom Trendwert gemessen. Als Maßstab des Gewinnwachstums diente die Steigung der Regressionsgeraden.
Barefield und Comiskey zeigen auch, daß jede der beiden Bilanzierungsmethoden unter bestimmten Voraussetzungen zum Ausweis glatterer Gewinne führen kann. Vgl. im einzelnen: Barefield, R.M. and Comiskey, E.E.: Smoothing Hypothesis, a.a.0., S. 292 f.
Um in der Zufallsstichprobe verbleiben zu können, mußten die Geschäftsberichte der Gesellschaften für den Untersuchungszeitraum (1959 bis 1968) fortlaufend verfügbar und die alternativen Wertansätze bei einer Aktivierung der unkonsolidierten Tochtergesellschaften nach der Anschaffungskosten-bzw. Equity-Methode vermerkt sein.
Zu ähnlichen Ergebnissen führten die empirischen Untersuchungen von Dopuch, N. and Drake, D.F.: The Effect, a.a.0., S. 202 ff. bzw. von Copeland, R.M. and Licastro, R.D.: Note, a.a.0., S. 544 f.
Vgl. White, G.E.: Income Normalization, a.a.0., S. 260 bzw. die Ausführung unter Punkt (6.)dieses Abschnitts auf S. 88 ff.
Derselbe: S. 271 f.
Vgl. White, G.E.: Effects of Discretionary Accounting Policy on Variable and Declining Performance, in: JAR 1972, S. 351 ff.
Es wurden nur solche Gesellschaften in den Stichproben erfaßt, deren EPS-Trend in der Zeit 1959 1968 sank. Da es in keiner der 3 Branchen 10 Gesellschaften mit fallenden Trends gab, wurden die Gesellschaften mit den kleinsten Korrelationskoeffizienten R2 und positiven EPS-Trend zusätzlich noch berücksichtigt.
Weitere Tests zur Ergänzung der obigen Ergebnisse zeigen jedoch, daß - verglichen mit den Schwankungen des Gewinns vor Bilanzpolitik - die bilanzpolitischen Entscheidungen bei keiner der 3 Stichproben zu signifikant glatteren Gewinnen geführt haben. Vgl. White, G.E.: Effects, a.a.0., S. 357.
Vgl. Beidleman, C.R.: Income Smoothing: The Role of Management, in: AR 1973, S. 653 ff.
Derselbe: S. 661.
Vgl. Beidleman, C.R.: Income Smoothing, a.a.O., S. 659. Siehe dazu auch: Imhoff, E.A.: Income Smoothing: The Role of Management: A Comment, in: AR 1975, S. 118 ff.; Beidleman, C.R.: Income Smoothing: The Role of Management: A Reply, in: AR 1975, S. 122 ff.
Es handelt sich dabei um eine bewußt aus dem Compustat Industrial Tape ausgewählte Stichprobe von Gesellschaften, für die die Daten von wenigstens 3 der untersuchten 6 bilanzpolitischen Variablen über einen Zeitraum von mindestens 10 fortlaufenden Geschäftsjahren verfügbar waren.
Außerordentliche Erfolgsbestandteile als Glät-
tungsvariable wurden (neben anderen Größen) bereits in verschiedenen anderen empirischen Untersuchungen berücksichtigt. Siehe dazu die erwähn-ten Untersuchungen von Copeland, R.M.: Income Smoothing, a.a.0., S. 111; Dascher, P.E. and Mal-com, R.E.: A Note, a.a.0., S. 255; White, G.E.: Income Normalization, a.a.0., S. 272 f.; derselbe: Effects, a.a.0., S. 352. Außerordentliche Erträge und Aufwendungen waren ebenfalls Gegenstand der empirischen Untersuchung von Cumming. Siehe dazu Cumming, J.: An Empirical Evaluation of Possible Explanations for Differing Treatment of Apparently Similar Unusual Events, in: ERA, Selected Studies, 1973, S. 60 ff.
Zum Aufbau der Gewinn-und Verlustrechnung für Aktiengesellschaften in den USA vergleiche Kieso, D. E. and Weygandt, J.J.: Intermediate Accounting, a.a.O., S. 112 ff. (Kapitel 4).
Siehe.dazu auch APB Opinion No. 9, Dec. 1966: Net Income and the Treatment of Extraordinary Items and Prior Period Adjustments, Paragraph 7 ff.
Ermessensspielräume bestanden vor allem bei materiellen Abschreibungen der Vorräte, der Forderungen, aktivierter Forschungs-und Entwicklungskosten, bei Rückstellungen für Verluste aus wichtigen langfristigen Kontrakten (Verluste aus schwebenden Geschäften), bei Verlusten aus dem Abgang von Tochtergesellschaften.
Vgl. Konen, J. and Sadan, S.: Classificatory Smoothing: Alternative Income Models, in: JAR 1975, S. 133 ff.; dieselben: Do corporations use their discretion in classifying accounting items to smooth reported income?, in: FAJ, September-October 1975, S. 62 ff.
Außerordentliche Posten sind ihrem Charakter nach betriebsfremd (nonoperating) oder einmalig (nonrecurring). Wie das ordinary income werden auch die extraordinary items auf per share-Basis berechnet.
Der Normalgewinn jeder Gesellschaft wurde auf zweifache Weise ermittelt:
a) Als Schätzwert, der sich aufgrund der Regression der jährlichen Veränderungen des ordentlichen Gewinns mit dem Mittelwert der Veränderungen des ordentlichen Gewinns der restlichen in der Stichprobe erfaßten Gesellschaften ergibt: Makroindexmodell.
b) Als linearer Trendwert des ordentlichen Gewinns: Submartingal.
Vgl. im einzelnen Ronen, J. and Sadan, S.: Classificatory Smoothing, a.a.O., S. 135 f.
Sofern außerordentliche Posten nicht zur Gewinnglättung verwendet werden, gelten die folgenden Annahmen über ihre Entwicklung im Zeitablauf:
a) Die außerordentlichen Posten einer Gesellschaft entwickeln sich in Abhängigkeit von sämtlichen außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen der restlichen in der Stichprobe erfaßten Gesellschaften (Makroindexmodell).
b) Die außerordentlichen Posten einer jeden Gesellschaft nehmen im Zeitablauf um einen konstanten Betrag zu.
Vgl. Barnea, A., Ronen, J. and Sadan, S.: Classificatory Smoothing of Income with Extraordinary Items, in: AR 1976, S. 110 ff.
Vgl. dieselben: a.a.0., S. 112 f.
Vgl. dieselben: a.a.0., S. 113 f.
Als Branchenführer wurde das Unternehmen mit den jeweils größten Umsätzen ausgewählt.
Die Untersuchungsergebnisse bezüglich des ordentlichen Gewinns vor außerordentlichen Posten erwiesen sich stets als deutlicher.
Vgl. Smith, E.D.: The Effect of the Separation of Ownership from Control on Accounting Policy Decisions, in: AR 1976, S. 707 ff.
Vgl. z.B. hdo: Neue "Negativklausel", in: Das Wertpapier 1966, S. 852; o.V.: Die neue Negativklausel, in: Industriekurier, 24. Januar 1967, Nr. 12, S. 11.
Das Partial Adjustment•Model baut auf einer sogenannten Verhaltensgleichung auf und verlangt - für den speziellen Fall dieser Untersuchung - daß das Management einer Gesellschaft bei einer Abweichung der Kennzahl vom Branchendurchschnittswert in der darauf folgenden Periode die Kennzahl so korrigiert (glättet), daß die beobachtete Abweichung teilweise eliminiert wird. Weitere Einzelheiten zum Partial Adjustment Model finden sich bei Lev, B.: Industry Averages as Targets for Financial Ratios, in: JAR 1969, S. 290 ff. (hier insbesondere S. 292 f.).
Beidleman, C.R.: Income Smoothing, a.a.O., S. 662 ff.
Vgl. Copeland, R.M. and Licastro, R.D.: Note, a.a.O., S. 544; Beidleman, C.R.: Income Smoothing, a.a.0., S. 665. Im Gegensatz dazu Copeland, R.M.: Income Smoothing, a.a.O., S. 111 ff.; Dopuch, N. and Drake, D.F.: The Effect, a.a.O., S. 206. Als Surrogat der Einzahlungen wurden meist die Dividendenerträge aus nicht konsolidierten Tochtergesellschaften getestet.
Die von Beidleman getesteten bilanzpolitischen Variablen weisen zum Teil die von Copeland geforderten Attribute perfekter Glättungsvariablen auf, denn sie beeinflussen den Jahresabschluß nur ein einziges Mal, zwingen das Management zu keinen speziellen Aktionen in künftigen Perioden und stimmen mit den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung überein. Gleiches gilt teilweise auch für die unter 3.) erwähnte Inanspruchnahme von Ausweisspielräumen. Zu den Merkmalen perfekter Glättungsvariablen siehe Copeland, R.M.: Income Smoothing, a.a.0., S. 102, Bebee, R.F., Steinmetz, L.L. and Wilsted, W.D.: Income Number, a.a.0., S. 40.
Vgl. Ronen, J. and Sudan, S.: Classificatory Smoothing, a.a.0., S. 136 ff.; Barnea, A., Ronen, J. and Sadan, S.: Smoothing of Income, a.a.O., S. 114 ff.
Außerordentliche Erfolgsbestandteile gingen als bilanzpolitische Variablen beispielsweise ein in den Untersuchungen von Copeland, R.M.: Income Smoothing, a.a.0., S. 111; Dascher, P.E. and Malcom, R.E.: A Note, a.a.0., S. 255; Smith, E.D.: Accounting Policy Decisions, a.a.0., S. 709.
White weist darauf hin, daß außerordentliche Posten in der von ihm untersuchten Stichprobe zahlenmäßig den größten Anteil an den bilanzpolitischen Entscheidungen des Management hatten.Steuerliche Wertberichtigungen (tax adjustments) für frühere Perioden sowie Abgangsgewinne und Abgangsverluste aus Vermögensverkäufen (gains and losses an property disposition) waren im we-sentlichen Umfang an der Gewinnglättung beteiligt. Die Gruppe der außerordentlichen Erfolgskomponenten und der "sonstigen Entscheidungen" bei White entspricht den bilanzpolitischen Variablen in der Untersuchung von Dascher und Malcom; diese sind jedoch nicht mit den in der Untersuchung von Ronen - Sadan bzw. Barnea - Ronen - Sadan analysier-ten außerordentlichen Posten identisch. Siehe White, G.E.; Income Normalization, a.a.O., S. 272 f.
Vgl. z.B. die Untersuchungen von: Gordon, M.J., Horwitz, B.N. and Meyers, P.T.: Accounting Measurements, a.a.0., S. 221 ff., Gagnon, J.-M.: Purchase, a.a.0., S. 187 ff., ders.: Choice, a.a.0., S. 52 ff.
Vgl. Copeland, R.M.: Income Smoothing, a.a.0., S. 113-115; Dascher, P.E. and Malcom, R.E.: A Note, a.a.0., S. 257.
Vgl. Smith, E.D.: Accounting Policy Decisions, a.a.0., S. 719 ff.
Siehe dazu auch Perridon, L.: Buchhaltungs-und Bilanzierungsgrundsätze, Eine wissenschaftliche Betrachtung, in: Journal UEC 1974, S. 224 ff.
Vgl. Beaver, W.H.: The Time Series Behavior of Earnings, in: ERA, Selected Studies, 1970, S. 62 ff.
Ähnliche Untersuchungen des Zeitreihenverhaltens stammen von Gonedes, N.: Income-smoothing, a.a.O., S. 570 ff., Ball. R. and Watts, R.: Some Time Series Properties of Accounting Income, in: JoF 1972, No. 3, S. 663 ff., Lookabill, L.L.: Some Additional Evidence on the Time Series Properties of Accounting Earnings, in: AR 1976, S.724 ff.
Vgl. Beaver, W.H.: Time Series Behavior, a.a.O., S. 88.
Siehe dazu z.B. Campbell, J.P., Dunette, M.D., Lawler III, E.E. u. Weick, Jr., K.E.: Management-Motivation, in: Grochla, E. (Hrsg.): Organisationstheorie, 1. Teilband, Stuttgart 1975, S. 158-197; Rüttinger, B., v. Rosenstiel, L., Molt, W.: Motivation,des wirtschaftlichen Verhaltens, Stuttgart u.a. 1974, S. 87-91; v. Rosenstiel, L.: Die motivationalen Grundlagen des Verhaltens in Organisationen, Leistung und Zufriedenheit, Berlin 1975, S. 158 f.
Eine empirische Untersuchung bei deutschen Unternehmen zeigt, daß bei zwei Dritteln der dabei analysierten Gesellschaften die den Managern bezahlten Prämien vom Unternehmensgewinn abhingen. Vgl. Thanheiser, H.T.: Strategy and Structure of German Industrial Enterprise, Diss. Harvard University School, Boston 1972, S. VII-68, zitiert nach Poensgen, H.O.: Geschäftsbereichsorganisation, Opladen 1972, S. 120.
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Schmidt, F. (1979). Die Glättung des veröffentlichten Gewinns durch bilanzpolitische Entscheidungen. In: Bilanzpolitik deutscher Aktiengesellschaften. Betriebswirtschaftliche Beiträge, vol 27. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87906-6_4
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