Zusammenfassung
Die gegenwärtigen Diagnosen zur historischen Entwicklung der Jugendphase sind uneindeutig. Zwar besteht ein Konsens, daß es zu einschneidenden Veränderungen gekommen ist (vgl. Gillis, 1980; Mitterauer, 1986; Fend, 1988), die Diagnoserichtungen sind allerdings sehr unterschiedlich. Einerseits gibt es Hinweise und Belege dafür, daß sich — analog zur historischen Herausbildung einer eigenständigen Phase der Kindheit (vgl. Ariès, 1976) — eine universalisierte Jugendphase erst in den letzten Jahrzehnten durchgesetzt hat, insbesondere für den Bereich der Arbeitermilieus, ländlich-bäuerliche Regionen und den weiblichen Lebenszusammenhang. Andererseits finden sich Diagnosen, die von einem „Ende der Jugend“ im Sinne eines bürgerlichen pädagogischen Moratoriums ausgehen (vgl. Gillis, 1980; v. Trotha, 1982; Zinnecker, 1985). Ohne hier die Tragweite und Begründung der einzelnen Diagnosen prüfen zu können (vgl. Zinnecker, 1985), liegen doch Hinweise für tiefreichende Veränderungen in den Bedingungen jugendlichen Aufwachsens vor, die sich in den letzten vier Jahrzehnten vollzogen haben und die es legitim erscheinen lassen, von einem „Strukturwandel“ der Jugendphase zu sprechen (vgl. Hornstein, 1987; Zinnecker, 1987 und 1991; Olk, 1988; Heitmeyer/Olk, 1990; Helsper, 1991). Einige Hinweise zu diesem Strukturwandel sollen im folgenden diskutiert werden.
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© 1991 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Helsper, W., Nölke, E. (1991). Theoretische Grundlagen. In: Jugendliche Außenseiter. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87765-9_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87765-9_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12276-2
Online ISBN: 978-3-322-87765-9
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