Zusammenfassung
Die Frage nach einem Neuen Lebensstil bewegt gegenwärtig eine wachsende Zahl von Gruppen und Einzelnen in der westlichen Welt. Dabei handelt es sich einerseits um Kleingruppen im Bereich von Umweltschutz, Naturschutz, Kernenergiebekämpfung, die man gern und allzuleicht als naiv, unrealistisch oder sektiererisch abtut. Andererseits ist unverkennbar, daß in steigendem Maß Menschen in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, die in ihrem Bereich Verantwortung tragen, die Lebensstilfrage aufwerfen und innerhalb ihrer Institutionen und Organisationen zur Diskussion stellenl. Daß es um mehr als um eine neue Variante modischer Gesellschaftskritik oder realitätsferner Weltverbesserung geht, zeigen beispielsweise die fortlaufend erstatteten Berichte an den Club of Rome2. In ihnen wird mit von Mal zu Mal verfeinerten wissenschaftlichen Methoden immer wieder das gleiche Dilemma aufgezeigt: Die Fortsetzung des gegenwärtigen Lebensstils in den Industrieländern führt uns früher oder später an die Grenzen der Rohstoffvorräte und der Belastbarkeit des Planeten und läßt die Kluft zwischen armen und reichen Ländern immer weiter aufreißen. Damit wächst auch die Gefahr eines Konflikts zwischen ihnen.
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Anmerkungen
Vgl. z.B. H. Gruhl: Ein Planet wird geplündert. Frankfurt a. M. 1975. E. Eppler: Ende oder Wende. Stuttgart 1975, E. F. Schumacher: Es geht auch anders. München 1974.
D. Meadows: Die Grenzen des Wachstums. Reinbek 1973. M. Mesarovie und E. Pestet: Menschheit am Wendepunkt, München 1975. J. Tinbergen (Hrsg.): RIO-Bericht an den Club of Rome. Opladen 1977.
Vgl. z.B. Eppler, Ende, S. 9 ff.
Vgl. zum Folgenden G. Kiss: Einführung in die soziologischen Theorien II. Opladen 1973. J. Friedrichs: Werte und soziales Handeln, Tübingen 1968. M. Bartelt: Bedingungen des Wandels sozialer Werte. In: Die Mitarbeit, 25. Jg. 1976, Heft 1/2, S. 22 ff. und die dort angegebene Literatur. Ferner: P. Kmieciak: Wertstrukturen und Wertwandel in der Bundesrepublik Deutschland, Göttingen 1976.
Vgl. P. Kmieciak, Wertstrukturen, S. 207 f.
Vgl. F. R. Kluckhohn und F. L. Strodtbeck: Variations in Value Orientations. Evanston 1961, S. 6. P. Kmieciak, Wertstrukturen, S. 212, 229, 247
Vgl. z.B. M. Weber: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. In: M. Weber: Die protestantische Ethik I. 3. Auflage, Hamburg 1973, S. 49 f. J. Habermas: Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus.Frankfurt a. M. 1973, S. 31 ff.
Vgl. auch D. Bell: Die nachindustrielle Gesellschaft. Frankfurt a. M., New York, 1975, besonders S. 112 f. Th. Leuenberger, R. Schilling: Die Ohnmacht des Bürgers. Plädoyer für eine nachmodeme Gesellschaft. Frankfurt a.M. 1977, S. 13 ff.
Vgl. etwa W. Zapf (Hrsg.): Theorien des sozialen Wandels. Köln, Berlin 1969, S. 22 ff u. ö.. W. Zapf: Die soziologische Theorie der Modernisierung. In: Soziale Welt, 26. Jg. H. 2, 1975, S. 212 ff. P. Flora: Modernisierungsforschung. Opladen 1974. P. L. Berger, B. Berger, H. Kellner: Das Unbehagen in der Modernität. Frankfurt a.M., New York 1975. M. Bartelt: Modernisierung und Wandel sozialer Wertmuster. In: Die Mitarbeit, 26. Jg. 1977, Heft 3, S. 209 ff.
Vgl. z.B. T. Parsons: Evolutionäre Universalien der Gesellschaft. In: W. Zapf (Hrsg.): Theorien des sozialen Wandels, S. 55 ff.
Vgl. P. Berger u. a., Unbehagen, S. 11, 13 f. und die dort genannte umfangreiche Literatur. J. Habermas: Technik und Wissenschaft als Ideologie, 3. Aufl. Frankfurt a. M. 1969, S. 67 f.
Vgl. J. K. Galbraith: Gesellschaft im Überfluß. München, Zürich 1963, S. 29 f. E. Heimann: Soziale Theorie der Wirtschaftssysteme. Tübingen 1963, S. 327.
M. Weber, Ethik, S. 34.
Vgl. a.a.O., S. 33, 35.
Vgl. a.a.O., S. 37.
Vgl. a.a.O., S. 38.
Vgl. a.a.O., S. 48 f.
Vgl. a.a.O., S. 63.
Vgl. a.a.O., S. 44.
Vgl. a.a.O., S. 49, 63.
Vgl. a.a.O., S. 53, 168.
Vgl. a.a.O., S. 172, 179.
Vgl. a.a.O., S. 182 f.
Vgl. a.a.O., S. 50.
Vgl. a.a.O., S. 124 f.
zitiert a.a.O., S. 40–42.
Vgl. W. K. Frankena: Analytische Ethik, München 1972, S. 37.
Vgl. Th. Hobbes: Psychologische Grundlegung des Egoismus. In: D. Birnbacher und N. Hoerster, (Hrsg.): Texte zur Ethik. München 1976, S. 170 ff.
Vgl. J. St. Mill: Was heißt Utilitarismus? In: Birnbacher, Hoerster, Texte zur Ethik, S. 208. Ferner Frankena, Ethik, S. 55, 60.
Vgl. J. St. Mill: Utilitarismus, S. 203. Ferner H. Marcuse: Zur Kritik des Hedonismus. In: H. Marcuse: Kultur und Gesellschaft I. 5. Aufl. Frankfurt a. M. 1967, S. 130 f. Vgl. auch Frankena, Ethik, S. 103.
Weber, Ethik, S. 188.
a.a.O., S. 189, 274 f.
Vgl. D. Bell: Die Zukunft der westlichen Welt. Frankfurt a. M. 1976, S. 79 f.
Vgl. Bell, Zukunft, S. 87.
Vgl. J. Robinson: Anmerkungen zur Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. In: W. Zapf (Hrsg.): Theorien des Sozialen Wandels. Köln, Berlin, 1969, S. 270 f.
Vgl. z.B. Vorstand der SPD (Hrsg.): Zweiter Entwurf eines ökonomisch-politischen Orientierungsrahmens für die Jahre 1975–1985. Bonn 1975, S. 16.
Vgl. K. Marx: Texte zu Methode und Praxis II. Pariser Manuskripte 1844. Reinbek, 1968, S. 50 ff. Ferner H.-H. Schrey (Hrsg.): Entfremdung, Darmstadt 1975.
Vgl. Marx, Texte, S. 80 u.ö.
J. Baechler: Die Entstehung des kapitalistischen Systems. In: C. Seyfarth u. W. M. Sprondel (Hrsg.): Religion und gesellschaftliche Entwicklung. Frankfurt a.M. 1973, S. 160.
Vgl. J. Habermas, Legitimationsprobleme, S. 106 ff.
Vgl. z.B. Der Spiegel, Hamburg, 31. Jg. Nr. 21 vom 16.5. 1977, S. 24–30.
A. u. M. Mitscherlich: Die Unfähigkeit zu trauern. Grundlagen kollektiven Verhaltens. München 1969, S. 348, 351.
Vgl. z.B. J. Habermas, Technik, S. 90. Vgl. ferner den Beitrag von H. Zilleßen in diesem Band.
Vgl. Bell, Zukunft, S. 86 f.
Zur Identitätstheorie vgl. etwa E. H. Erikson, Kindheit und Gesellschaft, 2. Aufl. Stuttgart 1965, S. 255 ff. E. H. Erikson, Identität und Lebenszyklus. 2. Aufl. Frankfurt a.M. 1974, S. 123 ff.
Vgl. Weber, Ethik, S. 133.
Vgl. Baechler, Entstehung, S. 146 f. 151 f., der England anführt, das seit dem Mittelalter von allen europäischen Nationen die wenigsten Mittel für militärische Abenteuer ausgegeben habe und sich stattdessen am entschiedensten wirtschaftlichen Aktivitäten zugewandt habe. Ferner nennt Baechler die USA bis 1914 und Deutschland und Japan nach 1945.
Vgl. H. Gruhl: Ein Planet wird geplündert. Frankfurt a.M. 1975, S. 140. Bell, Gesellschaft, S. 212 ff.
Vgl. E. F. Schumacher: Es geht auch anders. München 1974, S. 40 f., 78. H. Gruhl, Planet, S. 41, 168.
Vgl. Marx, Texte, S. 52, 54 f.
A. H. Maslow: Motivation and Personality. New York 1954, S. 81 ff. Zitiert nach K. Lederer und R. Mackensen: Gesellschaftliche Bedürfnislagen. Göttingen 1975, S. 53. A. Etzioni: Die aktive Gesellschaft. Opladen 1975, 5. 632.
Vgl. Marx, Texte, S. 52, 80.
Vgl. Marx, Texte, S. 73 f.
Vgl. Marx, Texte, S. 74.
Vgl. Marx, Texte, S. 77.
Vgl. Marx, Texte, S. 80.
Vgl. Marx, Texte, S. 75 f.
Vgl. z.B. H. Schmidt: Drogen — Flucht vor der Realität? In: Zeitschrift für Evangelische Ethik. 18. Jg., Gütersloh 1974, S. 149. Vgl. ferner Schumacher, Es geht auch anders, S. 37 f.
Vgl. Schmidt, Drogen, S. 149.
Vgl. Weber, Ethik, S. 178.
Vgl. K. Marx: Das Kapital. Band I, Berlin 1975, S. 85 ff. Zum Verhältnis von Weber und Marx vgl. N. Birnbaum: Konkurrierende Interpretation der Genese des Kapitalismus: Marx und Weber. In: Seyfarth und Sprondel, Religion und gesellschaftliche Entwicklung, S. 38 ff.
Vgl. Erikson, Identität, S. 71; Erikson, Kindheit, S. 241 f.
Vgl. zu Anmerkung 30.
Vgl. Mitscherlich, Unfähigkeit, S. 353.
Vgl. E. Fromm: Haben oder Sein. Stuttgart 1976, S. 35.
Vgl. zum `qualitativen’ Wachstum im ökonomischen Bereich: K. E. Wenke: Wirtschaftswachstum und Umweltkrise. In: Die Mitarbeit, Göttingen, 23. Jg. 1974, Heft 2, S. 97 ff.
Vgl. die Interpretation des Schöpfungskonzepts durch G. Liedke: Von der Ausbeutung zur Kooperation. In: E. von Weizäcker (Hrsg.): Humanökologie und Umweltschutz. Stuttgart 1972, S. 36 ff. Ferner G. Altner: Schöpfung am Abgrund. Neukirchen 1974.
Vgl. E. Fromm: Der moderne Mensch und seine Zukunft. Frankfurt a. M., 1972, S. 109 f.
Vgl. z.B. Weber, Ethik, S. 175–78 u.ö.
Vgl. J. Habermas: Die Dialektik der Rationalisierung. Vom Pauperismus in Produktion und Konsum. In: Merkur, VIII. Jg. 1954, S. 718.
Vgl. Marx, Texte, S. 77.
Vgl. Marx, Texte, S. 79, 81.
Vgl. A. Etzioni: Die aktive Gesellschaft, Opladen 1975, S. 502.
Vgl. Hobbes, Grundlegung, S. 170.
Vgl. Birnbacher und Hoerster, Texte zur Ethik, S. 164. Frankena, Ethik, S. 40.
Vgl. Etzioni, Gesellschaft, S. 48
Vgl. H. Marcuse; Triebstruktur und Gesellschaft. Frankfurt a. M. 1970, S. 9, 259 u.ö.
Vgl. Mitscherlich, Unfähigkeit, S. 103 f, 155.
Vgl. Kmieciak, Wertstrukturen, S. 207 f.
Vgl. Mitscherlich, Unfähigkeit, S. 155, 180, 329.
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Bartelt, M. (1978). Der Wandel des gesellschaftlichen Wertsystems als Orientierung für einen Neuen Lebensstil. In: Wenke, K.E., Zilleßen, H. (eds) Neuer Lebensstil — verzichten oder verändern?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87745-1_2
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