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Überlegungen zu einer Strategie der Parlamentsreform: 11 Thesen zur Organisation der Reformplanung

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Zusammenfassung

Als Eugen Gerstenmaier in einem Rundfunkgespräch gefragt wurde, wo er »die hauptsächlichsten Ansatzpunkte für eine Parlamentsreform« sehe, antwortete der Bundestagspräsident: »Da gibt es viele Wünsche, die man nennen könnte, Vorstellungen, die man haben könnte, von denen ich aber gleich von vornherein sagen muß, ich halte sie für nicht realisierbar70 Diese Äußerung bezeichnet dem Parlamentsreformer einmal mehr eine im vorangegangenen allenthalben konstatierte grundsätzliche Gegebenheit der Reformgeschichte: An Vorschlägen zur Parlamentsreform hat es nie gemangelt, wohl aber an Überlegungen und »strategischen« Konzeptionen zu deren Durchsetzung. Allzu schnell begnügten sich die Reformwilligen bis in die fünfte Wahlperiode hinein mit dem Hinweis, dieser oder jener Reformgedanke sei nicht »realisierbar«. Aus einem solchen Verhalten ist nicht zuletzt auf den Grad der Ernsthaftigkeit der Reformvorschläge und auf die Grenzen der dahinterstehenden Willensintensität zu schließen.

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Literatur

  1. »Die Macht des Parlaments«, a.a.O., S. 16 (Hervorhebungen nicht im Original).

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  2. Zitiert nach Arnd Morkel,Politik und Wissenschaft, a.a.O., S. 41.

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  3. Anmerkungen zum Organisationsproblem sicherheitspolitischer Planung im Regierungsbereich, Arbeitspapier, vorgelegt der 10. Tagung der Sektion Internationale Politik in Hamburg (25.-27. 6. 1970).

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  4. Parlamentarismus, a.a.O., S. 18.

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  5. »Die Zukunft des Bundestages«, Bundestag von innen gesehen, a.a.O., S. 289.

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  7. So der Titel einer Untersuchung von Frieder Naschold »Zur politischen Planung in der BRD am Beispiel der mehrjährigen Finanzplanung«, in: Winfried Steffani (Hg.) Parlamentarismus ohne Transparenz, a.a.O., S. 69 ff.

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  12. Anregungen zu diesen strategischen Überlegungen erhielt der Autor aus Berichten über eine bereits 1957 geübte Praxis, die hier kommentarlos als dpa-Meldung wiedergegeben sei (Bonn, 12. 7. 1967 dpa): — »Nach Beginn der Parlamentsferien tagte als einziger Ausschuß des Bundestages in dieser Woche der Gesdiäftsordnungsaussdhuß weiter, um sich mit Reformplänen zu befassen. Der Ausschuß prüfte an Hand der Geschäftsordnungsdebatten der vergangenen vier Jahre die umstrittenen oder reformbedürftigen Bestimmungen der Geschäftsordnung. Er will den Abgeordneten des dritten Bundestages seine Abänderungsvorschläge in Form von Empfehlungen hinterlassen, der dritte Bundestag könne dann gleich zu Beginn seiner Legislaturperiode aus den Erfahrungen seiner Vorgänger heraus die Geschäftsordnung abändern.« dpa 95 1526. Vgl. dazu ferner Heinrich Georg Ritzel, »Reform der Geschäftsordnung des Bundestages«, Sozialdemokratischer Pressedienst, P/XII/250 vom 31. 10. 1957.

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  15. Ders., ebd., S. 11.

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  17. Wilhelm Rawe, 96. Sitzg. des 6. BT, StenB VI/5295 A.

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  18. Ebd., Hans Hermsdorf, VI/5294 B.

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  19. Die Stellung der Parlamentsminderheiten…, a.a.O., S. 23.

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  21. Ober die dem Presse- und Informationszentrum hierfür zur Verfügung stehenden Instrummentarien vgl. Peter Schindler, »Bundestag startet Parlamentskorrespondenz«, ZfParl, 1. Jg. (1970), H. 3, S. 388 f.

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  22. Siehe o. S. 243.

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  24. Vgl. Heinrich Brüning, Memoiren 1918–1934, a.a.O., S. 255 ff., sowie neben der Beschränkung der Mißtrauensanträge in Riditung auf das konstruktive Mißtrauensvotum speziell zur Reform der Finanzvorlagen unsere Ausführungen oben im Zusammenhang der ersten Reformphase (Kap. V/4).

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  28. Frieder Naschold, Organisation und Demokratie, Untersuchungen zum Demokratiepotential in komplexen Organisationen, Stuttgart 1969, S. 67, dort auch weitere Literatur.

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  30. A.a.O., S. 127, Hervorhebung und Klammern im Original.

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  31. Diese Auffassung darf auch hinter dem oben bereits wiedergegebenen Zitat von Hannsheinz Bauer vermutet werden: »Ich möchte meinen, daß eine Koordinierung, ein Aufeinander-zukommen und eine gemeinsame Willensbildung zur Stunde notwendiger sind als eine große Zahl von Gremien.« 225. Stzg. v. 27. 3. 1969, StenB V/12395 B.

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  32. M. C. Demetrescu, »Anwendung der Informationstheorie auf die Soziologie von Organisationen und Systemen«, a.a.O., S. 169.

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  33. Vergegenwärtigt man sich die Aufgaben einer solchen steering commission, dann wird die Feststellung von Manfred Wörner einsichtig, wonach eine umfassende Reform des Bundestages sich »nur mit den modernen Methoden komplexer Organisationsplanung lösen« läßt. Welt, 21.2. 1969.

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  34. Zur Notwendigkeit der Rationalisierung als vorbeugende Maßnahme gegenüber der Gefahr »pathologischen Lernens« von Entsdieidungssystemen vgl. Karl W. Deutsch, Politische Kybernetik, a.a.O., S. 300 ff.

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  35. Heinz Rausch, »Parlamentsreform«, Handbuch des deutschen Parlamentarismus, a.a.O., S. 363.

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  43. Zitiert nach fdk, 10/66, v. 23. 10. 1959, »Parlaments-oder Architekturreform?«, S. 2.

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  44. Vgl. eine Stellungnahme zu Eschenburgs Artikel im Anhang einer Ausarbeitung der Wissenschaftlichen Abteilung des Bundestages, Dok 772/2 (Nr. 775) v. August 1963, Ma/B1 unter dem Titel: »Vierzehn Jahre Bundestag. Kritische Bestandsaufnahme des parlamentarischen Regierungssystems der Bundesrepublik.«

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  47. »Das zeitgerechte Parlamentsgebäude«, Die Neue Gesellschaft, 9. Jg. (1962), S. 429–438, hier zitiert S. 435.

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  48. Vgl. »Macht und Ohnmacht des Parlaments. Auf die Abgeordneten-Neulinge richten sich die Erwartungen«, a.a.O.; ferner Carl Christian Kaiser, »Zaghafter Versuch, Kleine Reform des Bundestages«, Zeit v. 30. 5. 1969; sowie für den 4. Bundestag das Interview Reinhard Appels mit Eugen Gerstenmaier, »Gefahren für die parlamentarische Demokratie«, Stuttgarter Zeitung v. 26. 3. 1960.

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  49. Vgl. Die Ausführungen Walter Althammers, oben S. 000.

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  50. Neben der Gruppe 48, der CDU um Egon Klepsch existierte im 5. BT die Gruppe 39 der SPD um Günther Müller; vgl. im 6. BT den sog. Donnerstagskreis der SPD-Fraktion sowie erneut eine Gruppe 48 der CDU.

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  51. »Parlamentsreform — ja, aber wie? Starke Regierung, starke Opposition«, Stuttgarter Zeitung v. 26. 2. 1919: »Genau diese Nur-Taktiker, die erklügeln, was alles >durchzubringen< sei und was nicht, graben diesem Parlament noch vollends das Grab.«

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  52. Vgl. Michael T. Ryle, »Parlamentsreform im britischen Unterhaus 1964–1970«, a.a.O.

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  53. Vgl. hierzu für den Bereich der Verwaltung Hermann Glaser, »Bürokratie jenseits von Parkinson«, a.a.O., S. 15.

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  54. Vgl. grundsätzlich: Hans Koschnik, zur Zeit der nachfolgend zitierten Ausführungen Bundesratspräsident, »Reformen in der Demokratie«, a.a.O.: »Größere Transparenz der Planungen und Handlungen halte ich für die wichtigste Voraussetzung einer erfolgreichen Reformpolitik.«

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  55. Stzg. v. 13. 12. 1967, StenB V17391.

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  56. Vgl. Peter Hübner und Uwe Thaysen, »Opposition im Bundestag und im Land Schleswig-Holstein«, ZfParl, 1. Jg. (1970), H. 1, S. 44 ff.

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  57. Vgl. Paul Busse und Ulrich Hartmann, »Verfassungs- und Parlamentsreform in Hamburg. Opposition erstmals Verfassungsorgan«, ZfParl, 2. Jg. (1971), H. 2, S. 200 ff.

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  58. vgl. Manfred Abelein »Plebeszitäre Elemente in den Verfassungen der Bundesländer«, ZfParl, 2. Jg. (1971), H. 2, S. 187–189.

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Thaysen, U. (1972). Überlegungen zu einer Strategie der Parlamentsreform: 11 Thesen zur Organisation der Reformplanung. In: Parlamentsreform in Theorie und Praxis. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87744-4_8

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