Zusammenfassung
Ein Beitrag zur Theorie der Lernfähigkeit des parlamentarischen Regierungssystems wird vorab den bisherigen Forschungsstand und seine Materialbasis offenlegen müssen. Ebenso unerläßlich ist es für eine praxisbezogene Arbeit, den eigenen normativen Ansatz zusammenhängend zu reflektieren. Aus der methodischen Koordination ergibt sich nicht zuletzt die Reichweite einer möglichen Theorie.
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Literatur
»Der Deutsche Bundestag«, NPL, 13. Jg. (1968), H. 1, S. 10.
Parlamentsrecht und Praxis des Deutschen Bundestages, a.a.O. (Bonn 1967).
Der Deutsche Bundestag, a.a.O. (Köln/Opladen 1967).
A.a.O., in amerikanischer Fassung: Ithaca N. Y. 1967.
Der Autor kann sich unter Hinweis auf seinen Literaturbericht eine Analyse der bis 1969 erschienenen Literatur ersparen: Uwe Thaysen, »Der Bundestag im politischen System der Bundesrepublik«, Gegenwartskunde, 18. Jg. (1969), H. 3, S. 331–338.
A.a.O., München 1969; vgl. meine ausführliche Besprechung dieses »Dokumentes parlamentarischen Selbstverständnisses?« in: ZfParl, a.a.O.
Köln/Opladen 1970 ff.; die Null-Nummer erschien bereits im Dezember 1969. 176 A.a.O. (München 1970).
A.a.O. (Frankfurt/M. 1970); vgl. dazu meine Rezension in ZfParl, 2. Jg. (1971), H. 1, S. 124 f.
Aus Politik und Zeitgeschichte, B. 43/65 v. 27. 10. 1965, S. 12–24.
Hier wären vor anderen noch hinzuzuzählen: Ernst Fraenkel, Franz Schneider sowie, als Abgeordneter, Manfred Abelein mit seinem Beitrag »20 Jahre deutscher Bundestag, Die politische Bilanz von fünf Legislaturperioden«, in: Walter Keim (Hg.), Der Deutsche Bundestag, Eine Bestandsaufnahme, 1949–1969, 2. Aufl., Bonn 1969, Anm. 15, S. 27.
Hans-Joachim Blank und Joachim Hirsch, Kritische Anmerkungen zur Parlamentarismusdiskussion in der deutschen Politikwissenschaft, Arbeitspapier für die Sektion III der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (o. 0. 1969), S. 1.
Vgl. Inga Krugmann-Randolf, »Auf Null reduziert, Inflation an Reformvorstellungen — Zementierte Strukturschwächen«, Volkswirt v. 6. 6. 1969; Hans Apel und Hansjörg Häfele, »Parlamentsreform — ja, aber wie?«, Stuttgarter Zeitung, v. 26. 3. 1969, besonders den Beitrag von Häfele.
Vgl. zur Beurteilung »westdeutscher« Parlamentsreformen in der Literatur der Deutschen Demokratischen Republik vor allem Herbert Kröger, »Zur Krise der bürgerlichen Demokratie in Westdeutschland«, Neue Justiz, 1951, S. 453–456; Karlfried Pröger und Max Schmidt, »Zur reaktionären >inneren Staatsform< in Westdeutschland«, Einheit, 22. Jg. 1967, H. 10/11, S. 1404–1414; Karlfried Pröger und Ernst Weihrauch,»Probleme einer demokratischen Parlamentsreform in der Bundesrepublik«, Dokumente der Zeit, 18. Jg (1966), H. 370, S. 7–16; Karl-Heinz Röder, »Die These von der >pluralistischen Demokratie< und die Machtfrage in Westdeutschland«, DWI Berichte, 20. Jg. 1969, H. 10, S. 307 bis 314; Max Schmidt, »Der westdeutsche bürgerliche Parlamentarismus heute«, Einheit, 21. Jg. (1966), H. 3, S. 365–377; Caspar Schirrmeister, »Parlamentsreform der staatsmonopolistischen Formierung«, Dokumente der Zeit, 22. Jg. (1970), H. 3, S. 11–16; Wolfgang Weichelt, Karlfried Pröger und Ernst Weihrauch, »Die Notwendigkeit einer demokratischen Reform des Parlaments in der westdeutschen Bundesrepublik«, Neue Justiz, 20. Jg. (1966), Nr. 23, S. 705–708; Ernst Weihrauch, »Zur Rolle des Bundestages und der Wiederherstellung seiner verfassungsmäßigen Rechte und Funktionen«, Demokratie in Deutschland, Potsdam, Babelsberg 1965, S. 101–112.
Heinz Rausch,»Parlamentsbewußtsein und Abgeordnetenverhalten während der Großen Koalition«, a.a.O., S. 316.
So der Titel seines Beitrages in der ZfP, 1970, H. 2, S. 149–152.
Hans Maier,Heinz Rausch, Emil Hübner, Heinrich Oberreuter, Zum Parlamentsverständnis des fünften Deutschen Bundestages, a.a.O.
Theodor Eschenburg, »Demokratisierung und politische Praxis«, a.a.O., S. 13.
Hans Maier, »Reform in der Demokratie«, a.a.O., S. 11/12.
Im Zusammenhang der Besprechung Ritzel/Bücher,Handbuch der Parlamentarischen Praxis, in: ZfParl, 2. Jg. (1971), H. 1, S. 124 f.
Charakteristisch für den von Bundestagspräsident Gerstenmaier während seiner Amtszeit stark geprägten Stil erscheinen seine Antworten an Kurt Sontheimer in einer Diskussion des Deutschlandfunks v. 23. 9. 1963 mit Bruno Dechamps und Hans Schuster zum Thema: »Die Macht des Parlaments« u. a.: »Herr Professor, die Frage — sagen Sie es bitte deutsch!« (S. 13) oder an Hans Schuster: »So, klar, das möchte ich hören. Das will ich hören.« (S. 14).
Vgl. die Zusammenstellung der relevanten Stenographischen Berichte am Anfang des Literaturverzeichnisse dieser Arbeit, insbes. die StenB der 225. und 240. Stzg. des Fünften Deutschen Bundestages vom 27. 3. (StenB 12364 A ff.) bzw. v. 18. 6. 1969 (StenB 13293 C ff.) sowie unter den Drucksachen Drs. V/4373; vgl. ferner die Beratungen des Haushalts 02 (Bundestag) für das Rechnungsjahr 1966: Mündlicher Ber. d. Haushaltsausschusses: Drs. V/571, 2. B.: 41. Stzg., StenB V/1855 C ff., 3. B.: 44. und 45. Stzg., StenB V/2150 B ff. und V/2175 D ff.; für das Rechnungsjahr 1967: Mündlicher Ber. des Haushaltsausschusses: Drs. V/1752 A ff., 2. B.: 111. Stzg., StenB V/5267 B ff., 3. B.: 115. Stzg., StenB V/5662 D ff. und 5693 C ff.; für das Rechnungsjahr 1968: Mündlicher Ber. des Haushaltsausschusses: Drs. V/2702 ff., 2. B.: 166. Stzg., StenB V/8710 C ff., 3. B.: 168. Stzg., StenB V/9828 C ff.; für das Rechnungsjahr 1969: Mündlicher Ber. des Haushaltsausschusses: Drs. V/3922, 2. B.: 225. Stzg., StenB V/12363 B ff., 3. B.: 226. Stzg., StenB V/12443 ff.
Richard Thoma, »Zur Ideologie des Parlamentarismus«, Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik, Bd. 53 (1925), hier zitiert nach Kurt Kluxen, Parlamentarismus. a.a.O., S. 56.
Hermann Heller,Staatslehre, Leiden 1934, S. 46; so sehr wir uns im Einklang mit dieser grundlegenden Feststellung Hermann Hellers wissen, so notwendig scheint uns gerade deshalb die Ergänzung, daß die von Heller hier vorgenommene Identifizierung der »sinneswissenschaftlichen Haltung« mit der Wertfreiheit eines tout comprendre c’est tout pardonner keineswegs zwangsläufig ist.
Vgl. Wissenschaftliche Beratung der Politik, Ein Beitrag zur Theorie anwendender Sozialwissenschaften, Göttingen 1966, S. 153–177, hier zitiert: S. 142 (Hervorhebung i. Original).
Für Ekkehart Krippendorff ist es erkenntnismäßig gesicherte Gewißheit, daß die Linke, »und zwar auch noch die extremste Linke…, immer das Element der historischen Wahrheit für sich« hat, während die Rechte, »und zwar auch die nur gemäßigte Rechte, das Element der Unwahrheit und des Unrechts« repräsentiert. Vgl. »Die Rechte in der Bundesrepublik — Zehn Thesen«, in: Die Restauration entläßt ihre Kinder oder Der Erfolg der Rechten in der Bundesrepublik, hg. v. Freimut Duve, Reinbek bei Hamburg 1968, S. 158.
Frieder Naschold, »Demokratie und Komplexität, Thesen und Illustrationen zur Theoriediskussion in der Politikwissenschaft«, PVS, 9. Jg. (1968), H. 41, S. 494–518.
Vgl. Winfried Ste f fani, Stichwort »Pluralismus«, Wörterbuch der Soziologie, hrsg. v. Wilhelm Bernsdorf, Stuttgart 19692, S. 807; vgl. zur Ltieratur ferner Wolf-Dieter Narr, Pluralistische Gesellschaft, Schriftenreihe der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Gesellschaft und Politik, Band II, Hannover 1969, S. 71–73.
Kurt Sontheimer, Stichwort »Pluralismus«, Fischer Lexikon Staat und Politik, hg. v. Ernst Fraenkel und Karl Dietrich Bracher, 176.-226. Tausend: August 1964, S. 254.
Vgl. die eindringliche Untersuchung von Gerhard und Helmut Willke, »Die Forderung nach Demokratisierung von Staat und Gesellschaft«, a.a.O.
Marxismus und Existentialismus, Reinbek bei Hamburg 1964, S. 26.
Vgl. Horst Heimann, »Wissenschaftskonzeption, Pluralismuskritik und politische Praxis der Neuen Linken«, Aus Politik und Zeitgeschichte, B 14/70 v. 4. 4. 1970.
Ahnlich Hansjörg Häfele (CDU), »Reform des Parlamentarismus«, Die Zukunft der CDU, hg. v. Dietrich Rollmann, Hamburg 1968, S. 44: »Wer Sorgen hat um die Zukunft unseres demokratischen Staates,… sollte sich vor allem um dieses Mitbestimmungsproblem Gedanken machen, sollte sich überlegen, wie den >Aufsichtsräten der Nation< eine echte Mitbestimmung gewährt werden kann.«
Ralf Dahrendorf, Demokratie und Gesellschaft in Deutschland, München 1965, S. 394.
In deutscher Übersetzung zuerst Tübingen 1959; aus dem Amerikanischen, Political Power and the Governmental Process, The University of Chicago Press 1957, übertragen von Rüdiger Boerner.
Ernst Fraenkel, Deutschland und die westlichen Demokratien, 3. veränderte Aufl., Stuttgart 1968.
Dieser Mangel der struktur-funktionalen Methode läßt sich mit wünschenswerter Evidenz an einigen Arbeiten zu einer Kardinalfrage des britischen Regierungssystems aufzeigen. Ronald Butts These von der gemeinhin unterschätzten parliamentary power im britischen Regierungssystem ist ebenso sehr quantitativ unmeßbar wie John P. Mackintoshs These vom cabinet government oder Richard S. H. Crossmans zugespitzte Interpretation der These vom prime-ministerial-government; vgl. Ronald Butt,The Power of the Parliament. An evolutionary study of the functions of the House of Commons in British Politics, London 1967; John P. Mackintosh, The British Cabinet, 2nd ed., London 1968; R. H. S. Crossmans Einleitung zu Walter Bagehot,The English Constitution, a.a.O., insbes. S. 20 ff.
Als Orientierungsdaten für den Beginn einer gesteigerten Kritik der Pluralismustheorie sei hier verwiesen auf Johannes Agnoli,Peter Bruckner, Die Transformation der Demokratie, Frankfurt 1968, zuerst erschienen: Frankfurt/M. 1967; Gert Schäfer und Carl Nedelmann (Hg.), Der CDU-Staat, Studien zur Verfassungswirklichkeit der Bundesrepublik, Mündien 1967.
Zur Pluralismuskritik von links vgl. das Literaturverzeichnis bei Wolf-Dieter Narr, Pluralistische Gesellschaft, a.a.O., S. 73; Heribert Kohl, »Pluralismuskritik in der Bundesrepublik«, Aus Politik und Zeitgeschichte, B 12/70 v. 21. 3. 1970, bes. S. 29 ff. Horst Heimann, »Wissenschaftskonzeption, Pluralismuskritik und politische Praxis der Neuen Linken«, a.a.O.
Hans Albert, »Theorie und Prognose in den Sozialwissenschaften«, Logik der Sozialwissenschaften. Hg. v. Ernst Topitsch, Köln 1966, S. 134.
»Kritische Bemerkungen zur funktionalistischen Schichtentheorie«, D. V. Glass (Hg.), Soziale Schichtung und soziale Mobilität, KZfSS, Beih. 5 (1961), S. 10.
Vgl. Walter Euchner,»Der Parlamentarismus der Bundesrepublik als Gegenstand Politikwissenschaftlicher Untersuchungen«, a.a.O., S. 389.
Wolf-Dieter Narr, Theoriebegriffe und Systemtheorie, Einführung in die moderne politische Theorie, Bd. I, hg. v. Wolf-Dieter Narr und Frieder Naschold, Stuttgart 1969, S. 84 ff. 244 Ulrich Scheuner,»Entwicklungslinien des parlamentarischen Regierungssystems«, Festschrift für Adolf Arndt, Zum 65. Geburtstag, Frankfurt a. M. 1969, S. 386 f.
Vgl. Webers Darstellung der »Bedingungen des politischen Betriebes« in Deutschland, in: Politik als Beruf, Berlin 19644, S. 46 ff.
In der »kritisch-dialektischen« Wissenschaftskonzeption der »Frankfurter Schule« ist beständig auf diesen Risikobereich im Verhältnis von Theorie und Praxis hingewiesen worden.
Arnd Morkel dürfte diese vorherrschende Überzeugung in der folgenden lapidaren Feststellung treffend zusammengefaßt haben: »Die Zeit der utopischen Totalentwürfe ist vorbei.« Politik und Wissenschaft, Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher Beratung in der Politik, Hamburg 1967, S. 127.
Mit dieser Aussage und dem darin enthaltenen Zitat nimmt Horst Heimann, »Wissenschaftskonzeption…«, a.a.O., S. 15, Bezug auf ein Interview des Spiegels, Nr. 19, v. 5. 5. 1969, S. 206, mit Theodor W. Adorno.
Vgl. Ulrich Hommes, »Provokation oder Vernunft? Herbert Marcuse und die Neue Linke«, Aus Politik und Zeitgeschichte, B 44/70 vom 1. 11. 1969, S. 18.
Wilhelm Hennis, »Der Deutsche Bundestag 1949–1965. Leistung und Reformaufgaben, in: Monat, 18. Jg. (1966), H. 215, S. 26.
Vgl. Günter Hartfiel (Hg.), Die autoritäre Gesellschaft, Kritik, Bd. I, Köln und Opladen, 2. Aufl. 1970; ferner: Partizipation, Aspekte politischer Kultur, Geistige und strukturelle Bedingungen, Gestaltungsbereiche, Modelle und Partizipationsformen, in: Offene Welt, Köln und Opladen 1970.
Vgl. Bernhard Crick, The Reform of Parliament, a.a.O., S. XVI; sowie grundlegend Richard Chapman, »The Significance of Parliamentary Procedure«, Parliamentary Affairs, Vol. XVI, Nr. 2, Frühjahr 1963, S. 179–187.
In der plastischen Sprache Bernard Cricks: »… a book on the reform on anything can be a Frankenstein’s monster: it can easily devour its author.., The Reform of Parliament, a.a.O., S. IX.
Vgl. für England Michael T. Ryle, »Parlamentsreform im britischen Unterhaus 1964–1970«, ZfParl, 1. Jg (1970), H. 4, S. 467 ff.
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Thaysen, U. (1972). Methoden und theoretische Ansätze. In: Parlamentsreform in Theorie und Praxis. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87744-4_3
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